magistra
Angeregt durch den Beiträge bei den Über 18 und den Teenies mit der Abifeier und auch durch den mit der Studienfahrt… Natürlich kann man immer weiter weg fahren, natürlich kann man die schönste Location nehmen, das bessere Essen, die coolere Deko… Ich für meinen Teil bin sehr froh, dass an unserer Schule von Schulleitungsseite sehr früh mit der Orga-Gruppe gesprochen wird und auf die Vorteile einer hier so verachteten Turnhallenfeier hingewiesen wird. Ich verstehe, dass gerade gut situierte Eltern, die auch Konfirmationen/Kommunionen/Jugendweihen/Schulanfang wie kleine Hochzeitsfeiern vorbereiten, diese Feier zu etwas Besonderem machen wollen. Ich verstehe sogar, dass es am einfachsten ist, dieses Besondere durch Geld zu erreichen. Als jemand, der beruflich wirklich auf vielen sehr unterschiedlichen dieser Feiern war (und im letzten Jahr auch mal als Mutter), kann ich euch sagen, dass es grauenvolle, sehr teure Feiern gibt und grauenvolle billige und das Gegenteil auch. Was ich nicht verstehe: Auch wenn viele es nicht sehen wollen und von einer gut situierten Elternschaft sprechen, gibt es an jeder Schule, abgesehen von Eliteprivatschulen, Familien, bei denen am Ende des Monats das Geld knapp ist, die manchmal nicht wissen, wie sie Schulhefte finanzieren sollen, für die jede Schulfahrt trotz finanzieller Unterstützung ein Risiko darstellt. Ich weiß das einerseits beruflich, andererseits in nicht ganz so dramatischem Ausmaß aus meiner eigenen Kindheit, da ich selbst aus einer Familie stamme, wo sehr aufs Geld geschaut werden musste. Ich würde mich einfach über mehr Empathie freuen, denn es gibt einige Familien, die ihre Kinder eben nicht aufs Gymnasium schicken, da es teurer ist als andere Schularten. Mit ein Grund, warum Deutschland bei sozialer Bildungsgerechtigkeit so schlecht abschneidet. Und, Leute, das sind nicht die, die sich beschweren, da ist nämlich die Scham zu groß. Das sind die, die dann eben vor der Schulfahrt krank werden, oder die dann eben nicht kommen oder wo nur ein Elternteil kommt, während am Nebentisch drei Geschwister, Eltern und Großeltern mitfeiern… Ja, die Zeugnisverleihung ist an den meisten Schulen kostenfrei, aber de facto schließen Feiern mit einem Eintrittsgeld von knapp 100 Euro pro Person Menschen aus. Es gibt übrigens vielfältige Lösungen, die ich erlebt habe. Einmal gab es ein Patenschaftsprojekt, da haben Familien, die es sich leisten konnten zwei oder drei Karten mehr gekauft, die an Familien verteilt worden sind. Einer unserer Jahrgänge hat das Essen ganz kostenfrei bekommen, da sie mit einem Gastronomieausbilder Kontakt hatten, und natürlich sind die Schulaula, die Turnhalle oder der Gemeindesaal billiger als eine Partylocation. Ist es nicht wichtiger, dass alle mitfeiern können? Und, ich bin gern zu einer ernsthaften Diskussion bereit, aber bitte, bitte verkneift euch das Argument, man kann ja drei Jahre vor dem Abitur beginnen, kleine Beträge für die Abifeier zurückzulegen… PS Wenn man sich die Schüler:innen anschaut, die in diesen Party-Orga-Gruppen sitzen und es wahrlich nicht leicht haben, sind das eben oft Kinder aus sehr gut situierten Haus, denen die Empathie fehlt (no judging!).
die Abschlussfeiern. "Jeder hat doch die gleichen Möglichkeiten ..." hört man ja gerne mal.
Hier (Kleinstadt in Brandenburg) habe ich das zum Glück alles noch nicht so extrem erlebt und ich muss sagen, zumindest die, die ich persönlich kenne, sind da sehr sozial und auch offen, was das angeht.
Der Abiball kostete ca. 65 €, denn die Schülerinnen hatten vorher diverse Veranstaltungen gemacht, um Geld einzunehmen und so den Preis zu senken. Auch die Kleidung war durchmischt (ich habe das Kleid von der Einschulung getragen ), manche waren in Jeans und Hemd, fand ich völlig in Ordnung.
Es gibt sowohl in der GS als auch am Gym Fördervereine, die viel übernehmen. Vor Klassenfahrten u.ä. wird immer darauf hingewiesen, dass man sich diskret melden kann, wenn man Unterstützung braucht. Die Preise werden im Rahmen gehalten, die Kursfahrten der Oberstufe gingen nach Leipzig, Dresden oder Hamburg, Abifahrten gab es nach Kroatien (300 € meine ich) und Holland (ca. 250).
Hier werden auch keine iPads oder was verlangt und Bücher mussten auch nicht groß angeschafft werden, da gibt es Klassensätze als Leihgaben.
Schulsozialarbeiterinnen unterstützen Jugendliche bei Anträgen- so hat der beste Freund meiner Großen mehrere Jahre eine Art SchülerBafög bekommen können.
Ich stimme dir da voll und ganz zu. Es gibt eben auch immer normale Familien an den Schulen die finanziell so im Mittel sind. Aber die Kombi aus mehreren Kindern, Abschlussfahrt, Klassenfahrt der anderen.... Die macht es dann echt teuer. Und ich finde es ist eben trotzdem nur ein allgemeiner Bildungsabschluss, die meisten haben sich jetzt wahrscheinlich kein Bein ausgerissen um den zu bekommen und nicht 2 Jahre lang jeden Tag bis in die Puppen gelernt. Also ist jetzt schon ne tolle Leistung das Abi, aber jetzt auch nichts mega besonderes. Weiß nicht warum man sich da so feiern muss, wie bei bem Opernball. Bei uns in einer ostdeutschen Stadt auf Privatschule ist das zum Glück nicht so schlimm. Die Abschlussfahrt meines mittleren 10. Klasse geht dieses Jahr nach Kroatien,ca. 400 Euro. Das war dann bisher die teuerste Fahrt, und die erste ins Ausland. Der große Sohn hatte da wegen Corona leider bissl Pech, Abschlussfahrt blieb im Inland. Mal sehen wie das wird, er macht nächste Jahr Abi an einer staatlichen Schule. Schulaula, Turnhalle etc. Finde ich in dem Alter noch völlig angemessen, die Kids sind ja erst am Anfang. Die richtigen Highlights kommen doch noch, wie soll das alles noch getoppt werden. Man könnte sogar soweit gehen, dass die Kids den Abschluss auch völlig ungezwungen alleine ohne Eltern feiern. Eigentlich stören Eltern doch nur. Der Sohn einer Nachbarin macht dieses Jahr Abi. Sie weiß gar nicht was die Feier kostet, weil Sohnemann alleine mit Freundin und anderen Freunden dahin geht. Sie ist nicht böse drüber. Viele Grüße Mugi
Hi, sehe ich auch so. In meiner Schulgeneration wurde kein Eintritt verlangt. War halt eine etwas schickere Party (Turnhalle oder günstige Location auf dem Land). Feiern ohne Eltern fände ich aber schade, ich finde es toll dass es eben mit allen, auch den Lehrern und Geschwistern ist. Btw, in der jetzigen Schülergeneration werde auch die Lehrer "eingeladen" , müssen aber auch zahlen, was ich etwas daneben finde (aber das nur am Rand). Wer nochmal edel feiern will kann das ja privat zusätzlich machen. Alles was gemeinsame Veranstaltung ist sollte auf jeden Fall bezahlbar blieben.
Ich war ja auch eine derjenigen, die Kritik daran geübt hat, dass Eltern die Kosten für die Abi-Feier scheuen. Nun habe ich natürlich nur die Erfahrung von zwei Kindern, im Gegensatz zu dir als Lehrerin, und ich war nur bei Kind1, wo die teurere Feier stattfand, wirklich in die Vorbereitungen involviert, meine Kinder haben auch beide ein Gymnasium besucht, an dem der Anteil der Besserverdienenden (und zwar deutlich besser verdienend, als ich es je sein werde - ich gelte zwar auch hier als Bonzin, aber ich arbeite auch sehr viel dafür) sehr hoch ist. Das nur vorweg, dass meine Sichtweise natürlich eine Einzelmeinung ist. Meine Erfahrung zu der Zeit, als ich Elternbeirätin war, war aber nicht, dass die wirklich sozial benachteiligten Eltern Kritik an den Kosten von Fahrten oder der Abi-Feier geübt hätten - für solche Dinge gab es sowohl den Förderverein als auch diverse Sammelaktionen im Vorfeld, bei denen ich als eine derjenigen, die spenden konnte, immer gespendet habe -, sondern dass es die Rosinenpicker waren, denen es nicht primär darum ging, dass das ein wichtiges Fest für ihre Kinder ist, sondern die mit 100.000 Befindlichkeiten ankamen, weshalb es eine bestimmte Location auf keinen Fall sein durfte (weil Oma Ursel da vor 15 Jahren mal ein Schnitzel gegessen hatte und die Bedienung unfreundlich zu ihr gewesen war, oder weil sie generell nur Wasser trinken und deshalb den Sekt, der zum Pauschalpaketpreis gehörte, auf gar keinen Fall mit-bezahlen wollen, oder die anfingen zu rechnen, was sie normalerweise bei einem Restaurantbesuch als Familie bezahlen und was sie dafür bekommen). Es waren die ewigen Geizhälse und Stunkmacher, die sich selbst um gar nichts kümmern, aber an allem herummäkeln, das nicht ganz genau zu ihren persönlichen Präferenzen passt. Abgesehen davon war natürlich auch die Feier meines Sohnes direkt in der Schule schön, und ich persönlich brauche auch kein gastronomisches Angebot, das bei solchen Massenveranstaltungen meistens eh weniger liebevoll und lecker ist als private Büffetspenden, auch wenn es auf dem Schulhof heiß und anstrengend war. Ich gehe da natürlich trotzdem hin, weil es ein wichtiger Anlass für mein Kind ist, und ich esse mit der gleichen Begeisterung Pizzaschnecken und anderes Fingerfood wie das Catering bei der anderen Veranstaltung. Es nervt mich aber, wenn bei solchen Themen immer die finanziell schlechter gestellte Familien als Begründung für etwas vorgeschoben werden, das meist eher die Dauermäkler und Pfennigfuchser verursachen. Einer der Haupt-Mitorganisatoren der Feier meiner Tochter damals kam auch aus einer Familie mit drei Kindern und nur einem Verdiener, die zu fünft in einer Vier-Zimmer-Wohnung wohnt. Die Eltern sind Libanesen, und denen war es wahnsinnig wichtig, dass ihr Sohn und ihre Tochter (die ein Jahr übersprungen hatte und auch Abi machte) in einem Rahmen ihr Abitur feierten, der ihnen angemessen erschien. Der Sohn war auch der einzige, der auf der Feier richtige Abendschuhe zur Smokinghose trug, eben weil es den Eltern wichtig war (und sie sich die Kleidung, auch den Fest-Hijab ihrer Tochter, wahrscheinlich vom Mund abgespart hatten).
Ich habe mich mit dem Thema nicht so beschäftigt - aber diese Erfahrungen habe ich auch gemacht! meine Diagnose: zu viel Zeit.
Genauso ist es. Bei uns sind es auch die Pfennigfuchser die am lautesten jammern. Auffallend oft die 2-Lehrer Doppelverdiener-Haushalte, mit Einfamilienhaus und mehreren Urlauben im Jahr... Denen kaufe ich auch nciiht ab, dass sie das Geld nicht haben... Und wer laut schreit, dass er ja so sozial ist, ist es in der Regel nicht, sondern tut nur so... Und wie gesagt, an unserer Schule ist die Elternschaft gut situiert und für die wenigen, die weniger haben, findet sich immer eine Lösung zB mit Hilfe des Fördervereins etc... Im übrigen finde ich, dass ein 16, 17, 18 Jahre alter Schüler sich auch einen Ferienjob suchen kann und locker die paar hundert Euro selbst verdienen kann, wenn es denn sein muss. Mein Sohn müsste nicht arbeiten, hat aber trotzdem einen Job, weil es toll ist, Geld selbst zu verdienen. Und diese Mentalität brauchen wir wieder: selbst anpacken und nicht immer sitzen und fordern, dass andere für einen zahlen..
Meine Große hat letztes Jahr ihr Abi gemacht. In der Turnhalle konnte leider nicht mehr gefeiert werden, weil alt und marode und deshalb abgerissen. Für den Neubau wird dieses Jahr die Baugrube ausgehoben, 1 Jahr nach dem Abriss der alten Turnhalle. Aber auf Grund der vorherigen Unattraktivität hat die Schule bereits seit Jahren ein Vertragsverhältnis mit einem großen Hotel, in einem Gewerbegebiet am Rande unserer Großstadt, geschlossen. Jedoch muss das Catering auch vom Hotel kommen, Voraussetzung für den günstigen Mietpreis der wirklich grßen Lokation. Ihr Eintrittskarte musste ich nur hälftig mit 65€ bezuschussen und meine kostete 120€. Begleitung waren nur Ich (Mutter) und ihre beste Freundin. Mein Partner (nicht ihr Vater) war zu Hause beim Kitakind. Lokation, Essen, Fotograf etc. waren aber wirklich gut. Ihre beiden Kleider, für feierliche Zeugnisübergabe in der Kirche und Abiball konnte ich für insgesamt 130€ beim großen A... kaufen. Diese sind auch für Wave and Gothic Treffen (WGT) und Manga con etc. geeignet. Ihr Gymasium bestand auch nicht aus einem Gebäude sondern insgesamt 5 Häusern unterschiedlicher Größen. In jeden Haus gibt es eine kleine Aula wo vielleicht 2-3 Klassen gleichzeitig sich aufhalten konnten. Was natürlich nicht für 200 Abiturien inklusive Begleitungen reichte. Ihre Klassenfahrten (2 verschiedene Gym) waren normalerweise um die 350€ außer die Pflichtfahrten Skilager (Oberwiesental) und Surflager (Ostsee) jeweils 7 Tage schlugen mit je rund 550€, ohne Ausrüstung, heftiger zu Buche. Die Kursfahrt 12. Klasse (Abschlussfahrt Leistungskurs Kunst) nach Kroatien war mit Flug, Mietfinca und 2 Leihwagen VW Bus je 300€ pro Kursteilnehmer war unglaublich günstig. Ausflüge und Selbstverpflegungskosten bereits inbegriffen. Von den Schülern selbst gesucht, organsiert und vom wirklich tollen Lehrer gebucht. Der Kurs war aber mit 12 Schüler verhältnismäßig klein.
Hallo, sehr gut formuliert, und ich unterschreibe hier in weiten Teilen. Wo ich nicht unterschreibe: Dass Eltern ihr Kind bewusst nicht auf dem Gym anmelden, weil es ihnen zu teuer ist. Ich bin selbst Grundschullehrerin, und ich habe so einen Fall noch nie erlebt. Im Gegenteil: Auch Geringverdiener, deren Kind eine nur eingeschränkte Gymnasialempfehlung haben, sind in der Regel wirklich wild darauf, dass ihr Kind aufs Gym geht, sogar wenn Zweifel bestehen, ob es das Zeug dafür hat. Dass Kinder abgehängt werden, hängt leider sehr damit zusammen, dass das deutsche Schulsystem (unausgesprochen) darauf baut, dass Eltern mit dem Kind üben, wenn es in einem Fach Schwächen hat. Und zweitens, dass Eltern einen geregelten Tagesablauf bieten und die Hausaufgaben begleiten usw. Es gibt aber viele Eltern, die das nicht können, und diese Kinder sind benachteiligt und haben statistisch schlechtere Noten, unabhängig von der Intelligenz. Der soziale Hintergrund (Fähigkeit, aber auch Bereitschaft, konkret mit dem Kind zu üben, es zu begleiten, statt nur über schlechte Leistungen zu schimpfen), ist leider immer noch zu entscheidend über den schulischen Erfolg. Ich bin ein Fan des norwegischen Modells, bei dem immer zwei Lehrer in der Klasse sind und jedes schwächere Kind zusätzlich außerhalb des Unterrichts Extra-Förderung bekommt, bis es das Klassenziel erreicht hat. Hier gibt es so gut wie keine Sitzenbleiber. LG
In deinen Beispielen geht es um Teilhabe, nicht um Bildungsgerechtigkeit. Im Deutschland gibt es idR keine Schul- oder Studiengebühren. Und was hat es mit Bildungsgerechtigkeit zu tun, wenn nur ein Elternteil zur Abiturfeier kommen kann (aus welchen Gründen auch immer) und nicht die ganze Großfamilie.
Weil es diesen Familien oft schon von Beginn an nicht möglich war, ihren Kindern die Förderung zu geben, die es gebraucht hätte, um zB ein wirklich gutes Abi zu machen. Ihrem Kind zB die benötigte Nachhilfe zu ermöglichen. Oder den Musikunterricht oder sonst etwas, wodurch andere Kinder einfach ein größeres Portfolio haben. Aus dem sie auch Selbstbewusstsein schöpfen, das sie mit Problemen etc sicher fertig werden können. Kinder, die schon früh merken, dass ihre Eltern für die Klassenfahrt Anträge stellen müssen, sich die Nachhilfe fast vom Mund absparen müssen, sind selten so leistungsfähig, wies ie sein könnten bei wirklich gleichen Voraussetzungen.
Das sind nur Ausreden. Es gibt Gesamtschulen, die für diese Schüler ein richtig gutes Angebot bieten, mit Ganztagsbetreuung, Förderunterricht, Nachhilfe usw usw. Und dort findet man garantiert auch Fahrten und Feiern mit günstigerem Budget. Es hat wirklich jedes Kind in D die Möglichkeit, das Abi zu erwerben. Aber Nachgeworfen wird es einem eben auch nicht. Man muss sich schon anstrengen und lernen. Und vielleicht heißt das auch, neben der Schule einfach mal zu jobben um etwas Geld zu verdienen. Es ist immer einfach sich dahinter zu verstecken, dass das Schulsystem ungerecht ist, wenn es nicht klappt. Es gibt keinen Anspruchs aufs Abitur, sondern gsd muss sich das auch heute noch erarbeiten... Genausowenig gibt es einen Anspruch darauf, dass der Staat einem alles bezahlt. Möchte man sich mehr leisten (sprich Urlaub, Auto usw) dann muss man halt eine gute Ausbildung machen und arbeiten... Von ncihts kommt nichts.
Sorry, aber das halte ich für zumindest naiv. Mein Sohn ist mittelmäßig begabt und sehr faul. Wir können für ihn Nachhilfe finanzieren und ihm in einigen Fächern selbst helfen. Wir sind auch taktisch versiert genug, um ihm zu raten, wann wo welches Referat seinen Hintern retten kann… ein Schüler aus bildungsfernem Haushalt mit der Begabung meines Sohns wäre nicht mehr an der Schule. Viele Lehrkräfte setzen einfach voraus, dass Eltern beim Lernen und bei den Hausaufgaben helfen, ja, auch an Ganztagsschulen. Und dass du vielleicht weniger Spaß an der Schule hast, wenn alle um dich herum immer die coolsten und teuersten Schulränzen und Klamotten haben, spielt auch eine Rolle.
Mir hat keiner geholfen damals - hatte meine Mutter gar keine Zeit dazu - und ich hab’s auch geschafft (als erste in der Familie überhaupt und mit gebrauchten Klamotten!). Mein Kind verbat sich von Anfang an elterliche Unterstützung- und wird es auch schaffen. Alles relativ! An der Grundschule wurden die Hausaufgaben mit den Kindern in der schule gemacht und am Gymnasium berät die Lehrerschaft die Kids hinsichtlich strategischen Referaten und Leistungen. Ich wusste nicht, was wann geschrieben wurde.
An den Eltern ja nicht, denn die hatten ja gar keinen Einfluss auf dich und haben sich nicht gekümmert, oder wie? Davon ab gibt es natürlich immer Kids, die es trotz suboptimaler Umstände gut meistern, aber wäre aus ihnen und dir geworden, wenn deine Ma mehr Zeit gehabt hätte, wenn ihr jedes Wochenende eine Unternehmung gemacht hättet, ins Museum gegangen wärt, gereist wärt, dir Musik oder Sportkurse möglich gewesen wären?
unser schulkind geht auf eine privatschule und die anderen werden auch dorthin gehen. der mittlere wird dieses jahr eingeschult. wir zahlen dort nichts extra. alle feiern, ausflüge, reisen sind im elternbeitrag eingepreist. was den vorteil hat dass die schüler*innen mit stipendium für solche veranstaltungen nicht extra noch anträge stellen müssen um zum xten mal nachzuweisen dass sie das geld nicht aufbringen können. was ich von herzen hasse sind so sachen wie kuchenverkäufe. da zahlen wir eltern die zutaten und investieren die zeit zum backen nur um dann unseren kindern das geld zu geben damit sie den von uns im vorfeld bezahlen und gebackenen kuchen zurückkaufen können. das ist ein hirnverbranntes system. lieber gebe ich der schule das geld gleich so. on top sind kuchenverkäufe eine einladung zum beliebten mütterwettkampf: "du nimmst eine backmischung? dein kind wird unter der brücke landen!" beruflich habe ich auch schon erlebt wie gedankenlos das oft gehandhabt wird. eine klientin bezog h4 und reichte die klassenreise der tochter beim amt ein. problem: der offizielle beitrag enthielt nur frühstück. für mittag- und abendessen sollten die eltern den kindern halt "etwas mehr" taschengeld mitgeben. aber das taschengeld wurde von der arge nicht bezuschusst. die h4-kinder saßen abends in der juhe und aßen chips vom aldi während die anderen im restaurant aßen. oder die für die arge nötigen bescheinigungen werden in der klasse ausgeteilt. da weiß gleich jeder wer kein geld hat. die wichtigtuer-eltern im förderverein halten auch nicht immer die klappe darüber wer da was beantragt hat. außerdem ist jeder zusätzliche antrag bei einer zusätzlichen stelle mit scham behaftet. das wird oft unterschätzt. und da es inzwischen schon zum guten ton gehört bürgergeld-empfänger zu dissen - siehe ein paar beiträge weiter unten - wird das nicht leichter.
Ja, weil ihr es euch leisten könnt, per se eine monatliche Summe zu zahlen - und das nicht nur für 1 Kind -, die für andere utopisch wäre. Und das Stipendium - meinst du ernsthaft, damit steht ja praktisch jedem Kind offen, euch auf diese Schule gehen zu können? Dazu müsste es dann aber Eltern haben, die es diesbezüglich fördern können - und das bedeutet doch schon oft genug Geld ausgeben, das genau dieseFamilien eben nicht haben.
"mütterwettkampf: "du nimmst eine backmischung? dein kind wird unter der brücke landen!" Das stimmt. Ich bin irgendwann dazu übergegangen, "nur noch" gekaufte Butterbrezeln beizusteuern, weil die meiner Erfahrung nach immer gut gingen, und habe selbst erlebt, wie die eifrige Leiterin des Kuchenverkaufs sie hinter das Büffet verbannt hat, wo ich den vertrockneten Rest dann nach der Veranstaltung selbst entsorgen konnte - begleitet von den mitleidigen Blicken der Tortenmütter, denen die bereits blank gewienerten Tortenplatten mit einem zuckersüßen Lächeln übergeben wurden.
ich bin so froh, dass diese Nummer, schon länger vorbei ist. Grundschule war da ganz schlimm. Danach war Schluss damit, zumindest an der Schule meiner Kinder. LG
Ich finde es gut, wenn die Abiturienten übers Jahr Geld mit Kuchenbacken oder Dienstleistungen für ihre Feier verdienen und nicht nur bei den Eltern anklopfen. Dass ich Eier und Mehl bezahle, stört mich insoweit nicht. Vielmehr bin ich erstaunt, wie viel Geld die Schüler hier fürs Essengehen oder Kleidung ausgeben. Meine Kinder sind herzlich eingeladen, sich dafür einen Nebenjob zu suchen, auch um mal zu sehen, wie schwer (oder ggfs auch leicht) sich Geld verdienen lässt und ihre Wünsche anzupassen. Ich rede hier über Abiturienten, bei kleinen Kindern ist das natürlich anders.
Es ist sogar nicht nur das Geld. Kinder aus sozial schwachen Elternhäusern gehen ja schon bei der Kindergartenplatzvergabe überdurchschnittlich oft leer aus. Obwohl sie die dortige Förderung am meisten brauchen würden. Das ganze setzt sich dann in der Schule fort. In der Schule meiner Tochter lässt sich das gut beobachten: Die Ganztagskinder der typischen Mittelschicht-Akademikerkinder hier aus dem Viertel haben fast alle einen Hortplatz oder gehen in die gebundene Ganztagsklasse. Dort gibt es Projekte, Ausflüge und eine vernünftige Hausaufgabenbetreuung. Aber man musste sich frühzeitig um die Aufnahme kümmern. Sonst bleibt nur die OGS mit schlechtem Ruf und kaum ausgebildetem Personal. Oder das Kind sitzt halt schon in der Grundschule allein zu Hause, während beide Elternteile Vollzeit arbeiten.
es ist eine ganztagsschule mit dem o.g. finnischen 2-lehrer-modell. keine hausaufgaben, jede förderung wie nachhilfe, hausaufgabenhilfe etc. findet in der schule statt. das sind genau die maßnahmen mit denen man die schere schließen könnte, wenn der staat endlich das geld für gute förderung in die hand nehmen würde. weil man dem kind eben nicht zu hause helfen muss damit es mitkommt und man damit den schulerfolg des kindes und die familiären voraussetzungen entkoppelt. natürlich braucht man für ein stipendium gute noten, ehrgeiz und eltern die um diese option wissen. eine privatschule alleine kann das staatsversagen nicht auffangen. aber jedes kind mit diesen voraussetzungen hat eine chance, ja. interessanterweise sind es oft einwanderer der 1. generation die das in anspruch nehmen, weil sie ihren kindern eine perspektive bieten wollen.
Für Kinder aus Bürgergeldfamilien hat nur bis zur Neuregelung im letztem Jahr ein Nebenjob aber überhaupt keinen Sinn gemacht. Sobald offiziell mehr als 100 Euro verdient wurden, mussten ihre Eltern Geld zurück zahlen. Während für den Kinderfreibetrag und das allgemeine Kindergeld eine viel höhere Grenze angesetzt war. Gott sei Dank wurde das jetzt angepasst.
Absolut, die Regelung war irre. Kuchen verkaufen für den Abiball ging aber trotzdem.
Das fängt ja schon bei KiGa-Geburtstagsfeiern an. Limo & Kuchen nebst ein paar Spielen reichen schon lange nicht mehr. Und auch die selbst veranstaltete Schnitzeljagd wird fast schon professionell aufgezogen und ist natürlich mit einer Schatztruhe ausgestattet, bei der die Kinder mit Kleinkram im Wert von 10 Euro pro Kopf beschenkt werden - nicht zu vergessen, die Mitgebeseltüte bei der Verabschiedung der Gäste. Logischerweise! erwarten diese Kinder doch jedesJahr etwas mehr. Und zum Abi ist es dann eben das rauschende Fest a la PromBall. Als ich Abi gemacht habe war es so: Zeugnisse gab es ganz unpretätentiös am Sekretariat an Tag x. An dem Tag war man aber praktisch schon seit Wochen aus der Schule raus. Wir sind als Stufe dann in die Stadt und haben uns ein Cafe gesucht. Dann gab es noch die offizielle Abi-Feier. Die war bei uns in der Stadthalle (kleinere, aber nicht kleine Stadt), die den kleineren Saal den Schulen kostengünstig zur Verfügung gestellt hat. Also schon festlich dann mit entsprechender Bestuhlung, Tischen, Beleuchtung. Deko - selbstgemacht bzw. gekümmert. Essen - Catering in Warmhaltebehältern. Dresscode - festlich, aber bitte nicht zu steif. Eingeladen - Eltern/Familie, Lehrer. Es gab ein paar Reden von Schülern & Lehrern. Dann wurde das Tanzparkett eröffnet. Nachdem es dort so langsam ausklang, Lehrer & Eltern sich verabschiedet hatten, sind wir als Stufe noch in die Stadt und haben es dort krachen lassen ;-) Bezahlt hat das ganze übrigens die Stufe selbst durch die ganzen Kuchenverkaufsaktionen und Spenden der gut betuchten Eltern in die Klassenkasse. Karten kaufen musste also niemand. Daher gab es auch keine Fragen darüber, wer sich was leisten kann. Für uns wäre damals so etwas sonst zB nicht bezahlbar gewesen. Für meine Eltern war es bereits viel Geld, mir ein festliches (Ball)-Kleid zu kaufen, dass ich danach wohl niemals mehr tragen würde. Wir haben heute als Familie viel mehr Geld zur Verfügung und nagen sicher nicht am Hungertuch - aber dennoch wären Karten für 100 Euro das Stück für uns und zB GE´s plus Outfit Kind eben nicht mal eben Portokasse. Da frage ich mich also auch immer, in welcher Welt die Familien leben, die sowas normal oder sogar günstig finden. Denn ich weiß ganz sicher, dass es in der Klasse unseres Kindes mehr Menschen gibt, für die das nur mit (noch mehr) sparen für´s Kind machbar wäre als Familien, für die das ein Klacks ist. Ganz normale Schule übrigens, weit entfernt von Brennpunkt oder so. Ich habe den Eindruck, das sich inzwischen nicht mehr am Mittelmaß der Einkommen orientiert wird, sondern eher an den 5-10%, die deutlich mehr verdienen als der Rest. Da kann man sich schon als Kind schnell abgehängt fühlen. Auch 5 oder 6t-Klässler sind nicht blind der eigenen finanziellen Situation gegenüber und merken sehr wohl, wenn ihre Eltern auf Dinge verzichten, damit Kind bloß alles mitmachen kann, was die gutbetuchten oft genug dann doch durchdrücken.
Hier gab es nie Tüten o.ä. in 18 Jahren. Und jetzt in der 3. Klasse hat mein Kind auch noch kein Handy. Nicht so selten sind es gerade Menschen mit weniger Geld, deren Kinder sonst was haben. Teilweise jetzt schon den dritten Ranzen oder eben ein eigenes Ipad o.ä. "Von den Reichen kannst du das Sparen lernen..."
Wie viel Geld kosten denn die Schulfahrten von der Grundschule bis zum Abi? Bei uns gab es keine Fahrten in der Grundschule. Auf dem Gymnasium gab es eine Kennenlernfahrt (5. Klasse, 2 Nächte, ich glaube um die 150 Euro), eine Fahrt in der 8. Klasse, 4 Nächte (ca. 280 Euro), eine Kurzfahrt Ende der 10. Klasse (nur 1 Übernachtung, keine Erinnerung, was das gekostet hat) und eine Seminarfahrt (4 Nächte, 350 Euro). Darüber hinaus konnte man an Austauschen teilnehmen. Da es da aber oft mehr Interessenten als Plätze gab, wurde gelost und nicht jedes Kind konnte mit. Nehmen wir nur die Schulfahrten ohne Austausche, dann haben wir für Schulfahrten pro Kind keine 1000 Euro in 12/13 Jahren ausgegeben. Heute ist es vielleicht ein bisschen mehr, lass es 1500 Euro sein. Ich denke, das ist auch für nicht so gut betuchte Eltern hinzukriegen, wenn man ein bisschen plant. Alle Fahrten sind lange im Voraus bekannt, das Geld wird in Raten eingesammelt. Man kann auch von sozial schwachen Familien erwarten, dass sie diese Ausgaben budgetieren. Für Tattoos, Zigaretten, 2 Hunde oder Katzen ist das Geld ja auch da. Darüber hinaus erhalten Bürgergeldempfänger die Kosten erstattet. Die, die dauerhaft im Bürgergeld sind, haben meist auch keine Scham bei der Beantragung, sie bekommen es aber manchmal nicht gebacken, weil sie andere Prioritäten haben. Wer arg knapp dran ist, aber kein Bürgergeld bekommt, kann sich an den Förderverein wenden. Das kostet dann vielleicht etwas Überwindung, aber es muss kein Kind zu Hause bleiben. Bei Seminar-/Abschlussfahrten sind die Kinder auch meist in einem Alter, in dem sie selbst Geld verdienen können. Dann müssen sie halt einen Nebenjob machen. Sollen alle Kinder nicht fahren oder keinen Abiball feiern, weil einige weinge das Geld dazu nicht haben? Ja, es ist bedauerlich, dass nicht alle so gut gestellt sind, dass sie das aus der Portokasse bezahlen können, aber das Leben ist nunmal ungerecht. Der Abiball/Abschlussball nach der Realschule ist im Leben der meisten Kinder DAS Ereignis überhaupt. Die Kinder wollen diese Feier, nicht die Eltern. Ich fände es schade, sie zu streichen, nur damit einige Wenige nicht benachteiligt werden. Es muss nicht total over the top sein, aber ein ordentlicher Saal mit Band und Büffet sollte es schon möglich sein.
Für Tattoos, Zigaretten, 2 Hunde oder Katzen ist das Geld ja auch da. Es lebe das Vorurteil!
Also bei unseren großen an der staatlichen Grund Schule gab es eine Fahrt in der 4. Klasse. Ab der weitergehenden gibt es von Klasse 5 bis 10 jedes Jahr eine Klassenfahrt plus Abschlussfahrt. Beim kleinen in der Privatgrundschule theoretisch jedes Jahr eine Fahrt, er aber nur 2 wegen Corona. Macht bei unseren 3 Kindern 25 Fahrten bis Klasse 10. Jetzt noch 2 Fahrten für den großen am Gymnasium. Also 27 Fahrten. Das rechne ich lieber nicht zusammen. 1000€ pro Kind reichen da lange nicht. Aber ich gönne ihnen die jährliche Fahrt. Bei UBS gibt es zum Glück keine teuren skilager, Austausche, Flugreisen oder so. Ich der Grundschule die Fahrten waren so zwischen 100 und 140€. Die Fahrten in 5-7 auch noch unter 200€. Also es wird schon geschaut, dass alles im Rahmen bleibt. Es gab dabei auch Outdoorreisen wo sie h selbst verpflegt wurde. Da hat jeder essen mitgebracht, die Kids haben das vorher geplant. Streichen würde ich eine Abschlussfeier auch nie. Und als Mama bin ich da natürlich gerne dabei. Mugi
Ne, ist leider kein Vorurteil, trifft laut meiner Freundin, die Lehrerin ist, auf einen Großteil der Leute zu. Da ist für alles Geld da, aber nicht für die Schulangelegenheiten der Kinder.
Bücher, neue Mappen hier und da - Sonderwünsche der Lehrer inbegriffen - neue Sportschuhe nur für die Halle etc. Es sind doch nicht nur die paar Euros für 3 Fahrten und einen Abi-Ball. Was wir an Geld ausgeben mussten für den Start auf die Weiterführende ... das war schon frech. Weil jeder Lehrer eine ganz bestimmte Mappenfarbe wollte, Hefte mit genau vorgegebener Lineatur. Also nix mit "kauf ich im 10er-Pack". Ja, das ist dann für manche Familien schon die erste Ausgabe, die nicht so easy im Monat einfach mit verbraten werden kann. Aber du kommst eben mit genau dem Argument, dass für viele eine Klatsche ist: "die paar Euro sollte man doch wohl haben und wenn nicht, dann geht es garantiert für Sch... drauf". Meine Eltern hatten wenig Geld - nicht arm, aber eben auch nichts zu verschenken. Ich habe nicht hungern müssen oder nur löcherige Klamotten getragen - aber ich habe dennoch ganz schnell gemerkt, dass wir eben nicht mal eben so für den Ausflug neue Gummistiefel kaufen können. Oder eine verlorene Jacke halt ersetzt werden kann und es kostet nur ein Schulterzucken. Ich kann dir versichern, dass alleine lässt einen unsicher werden und das schlägt sich auf die Leistung nieder. Und genau darum ging es ja im Ausgangspost: Bildungsgleichheit. Und die ist niemals gegeben, wo spätestens ab der GS die Kids einen Vorteil haben, die sich keine Gedanken darum machen müssen, ob die Eltern ihnen die Klassenfahrt wirklich einfach so bezahlen können.
Nicht jeder sozial Schwache oder Bürgergeldempfänger ist automatisch bildungsfern. Es stigmatisiert die Menschen. Wenn selbst Du, die ich als reflektiert einschätze, solche Sätze raushaut.
Ja, natürlich gibt es Familien, denen solche Ausgaben schwerer fallen als andere. Aber wie willst du das ändern? Es gibt nunmal reiche und arme Leute, das wird auch immer so bleiben. Aber insgesamt gesehen kommen in Deutschland alle Kinder in den Genuss einer sehr kostengünstigen und im internationalen Vergleich immer noch relativ hochwertigen Schulbildung. Leider weiß das nur niemand zu würdigen.
egal ob Haupt- Real- oder Gesamtschule
Ich sage dazu nur: https://www.rund-ums-baby.de/sparforum/Ich-war-lange-zu-Hause_713194.htm Manche Menschen setzen einfach die falschen Prioritäten und erwarten dann, dass die Allgemeinheit einspringt. Trifft sicher nicht auf alle zu, aber es gibt einen Grund, warum manche Menschen es nie zu etwas bringen.
schon irgendwo verständlich sind aus psychologischer Sicht oder man sich vielleicht wenigstens die Zigarette "gönnen will" (ich selbst rauche nicht) - es macht einfach was mit den Kindern, zu wissen, dass sie arm sind. Das ist erwiesen. Es schadet dem Selbstbewusstsein und wird zur selbsterfüllenden Prophezeiung. Selbst bei gutem Bildungsniveau der Eltern haben ärmere Kinder schlechte Chancen, aus vielfältigen Gründen.
Gerade Lehrkräfte sind nicht für ihre Unbefangenheit bekannt. Der sogenannte Kevin-Effekt kommt nicht von ungefähr - Vorurteile führen zur selbst erfüllende Prophezeiung, dazu gibt es zahlreiche Studien (gerade bei Lehrkräften). Daher mein vorsichtiger Vorschlag: Glaub nicht alles, was du von deiner Freundin ungefiltert als Meinung präsentiert bekommst.
Ja, aber was können die "reicheren" Kinder dafür? Du willst doch nicht ernsthaft, dass jetzt alle sich auf das niedrigste Niveau begeben sollen, damit alle gleich sind? Was sowieso eine Illusion ist, dass das möglich ist. Wer aufsteigen will, muss hart arbeiten. Ich bin auch von kleinbürgerlicher Herkunft. Mein Vater wollte mich auch nicht aufs Gymnasium schicken. Meine Mutter, die viel mehr Weitblick hatte, hat sich drüber hinweg gesetzt. Dafür bin ich ihr bis heute sehr sehr dankbar... Klar konnte ich nicht alles haben, was die reichen Kinder hatten, aber das war im Grunde egal. Ich hab ein gutes Abitur gemacht, hab eine gute Ausbildung gemacht und war beruflich erfolgreich. Auch ohne Studium aber mit viel Ehrgeiz und Einsatz... Dieser Weg steht nach wie vor jedem offen. Und heute gibt es viel mehr Möglichkeiten als zu meiner Schulzeit. Ich hab nicht studiert, weil mein Vater es mir ausgeredet hat, weil er es nicht finanzieren wollte (dabei hätte ich zuhause wohnen bleiben können, ich bin in HH groß geworden, da gibt es gute Unis), also hab ich ne Ausbildung gemacht und später noch ne Weiterbildung, die heute einem Bachelor gelichgestellt ist. Hätte es damals schon duales Studium gegeben, so hätte ich das gemacht um sutdieren zu können und hätte vermutlich noch mehr Chancen gehabt. Aber ich bin auch so mit meiner Karriere zufrieden... Alles selbst erarbeitet, ohne Vitamin B, ohne Geld. Und das geht heute auch noch, wenn man will. Ich denke, es scheitert am Willen. Heute schreien alle nach staatlicher Unterstützung statt selbst aktiv zu werden, können und wollen es vermutlich auch nicht..
Zwischen dem, was du niedrigstes Niveau nennst, und dem, was aktuell an Schule abläuft, ist eine große Fläche, auf der man sich treffen könnte. Natürlich gibt es diese Aufstiegsgeschichten wie deine. Ich habe oben erzählt, dass ich selbst aus einem armen Elternhaus stamme (wenn auch nicht bildungsfern). Aber diese Menschen müssen so viel härter arbeiten und haben eben, gerade wenn sie nur mittelmäßig begabt sind, viel schlechtere Chancen. Das ist nicht meine Erfindung, das wird Deutschland in jeder PISA-Studie bestätigt. Und in anderen Ländern ist das eben nicht/weniger so. Klar, die, die meckern, sind oft ganz andere, denn die, die darunter leiden, sind meist sehr still, weil sie ansonsten genau die Vorurteile hören, die du ja auch beschreibst. Und selbst wenn in manchen Familien das Elternhaus sich zu wenig kümmert. Was kann denn das Kind dafür? Wir haben hier grad wieder einen eigentlich wirklich sehr begabten 13jährigen „abgeschult“ (und ich meine begabt, nicht mittelmäßig), da er daheim keine Unterstützung hatte, nicht einmal einen Arbeitsplatz. Er hatte nie Ruhe zum Lernen. Er musste sich immer um alles kümmern, inklusive kleine Geschwister. Okay, wir sind uns sicher, er wird seinen Weg machen, aber ich könnte bei jedem Kommentar a la „War doch von Anfang an klar, dass das bei ihm nichts werden kann, ohne Elternunterstützung geht es halt nicht “ heulen. Denn mit besserem Personal und politischem Willen könnte da viel passieren…
Hier applaudiere ich und ärgere mich gleichzeitig, dass ich unten wieder genau so ein Beispiel genannt habe. Natürlich gibt es die, aber die stille Armut ist ja viel schlimmer… Meine Familie war nicht arm, aber ich konnte eben nicht mit auf die Skifreizeit fahren, weil ich entsprechende Klamotten nicht hatte und auch eine Leihausrüstung zu teuer war. Der Unterschied von der Grundschule, wo alle „so waren wie ich“ und dem humanistischen Gymnasium, wo gefühlt alle immer alles hatten, war hart. Man fühlt sich nicht wohl, und Wohlfühlen ist ein wichtiger Faktor für Lernerfolg.
meinen nichts wegnehmen und freue mich, dass wir 5x im Jahr Urlaub machen können .
Aber ich denke auch weiter als von der Wand bis zur Tapete. Unten wird über fehlendes qualifiziertes Personal gemeckert, Einwanderung wollen viele auch nicht, das Niveau in den Schulen sinkt - woher sollen die Angestellten und Arbeiter denn künftig kommen?
Für jedes Kind, welches schon per Geburt eine geringere Chance hat und welches dann eben nicht so einfach eine Ausbildung schafft und einen "normalen" Berufsweg geht, zahlst auch du mit. Auch du wirst unter dem verschenkten Potential zu leiden haben. Wir haben jetzt schon eine Zweiklassengesellschaft, teils tiefe soziale Spaltung. Meinst du, arme Menschen machen das einfach weiter 50 Jahre mit? Wenn es zu viele werden, dann stelle ich mir das nicht schön vor.
Und ein Kind, welche in solchen Verhältnissen aufwächst, das kann es nicht so einfach "mit genug Willen" schaffen, versteh das doch mal.
echt nicht mehr hören. Wir stellen eine Lehrkraft vor 30 Kinder und zeigen dann mit dem Finger auf die, die es nicht schaffen, tolle Leistung. Und wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, werden wir bestätigt.
Und ein Kind, welche in solchen Verhältnissen aufwächst, das kann es nicht so einfach "mit genug Willen" schaffen, versteh das doch mal Sehe ich anders. Wer will, schafft es. Nur haben viele halt nicht gelernt, dass man mit Eigeninitiative und Eigenverantwortung weiter kommt, sondern lernt ja von Kind auf, dass andere für einen Denken und Zahlen. Mich nervt es, dass bei jeder Kleinigkeit nach dem Staat, der Allgemeinheit um Hilfe gerufen wird, statt selbst in die Hände zu spucken und an sich zu arbeiten... Dieses Anspruchsdenken finde ich furchtbar. Und warum soll mein Kind jetzt die Situation dieser Kinder ausbaden? Das kann auch ncihts dafür.... Jedes Kind solle individuell die Hilfe bekommen, die es braucht, aber Gleichmacherei ist absolut nicht hilfreich... Und führt nur dazu, dass wir alle im Mittelmaß verenden...
Es gibt Elternhäuser die arm sind und sich Beine für die Kinder ausreissen und welche denen die Kinder egal zu sein scheinen. Im Prinzip sind Eltern für Kinder verantwortlich und nicht die Schule oder die Politik. Die Möglichkeiten mit Schüler Bafög sind da. Nicht das System lässt die Ungleichheiten aufkommen, es sind oft die Elternhäuser
Ich habe solch einen Mann zu Hause aber der Aufwand und die Mühe sind zT eben riesig - man muss es schon sehr wollen. Was willst Du denn machen wenn Elternhäuser kein Interesse haben an der Bildung der Kinder zwangswegnehmen ? Es hilft nicht mehr Geld zu verteilen, da wären Sachleistungen hilfreich wie kostenfreie Nachhilfe - lockt aber auch nur die Kinder die es von sich aus wollen und das Leben der Eltern nicht erstrebenswert finden.
Das stimmt - eine Englisch-Lehrerin meiner Tochter hat ihre Klassenkameradin, die mit ihrer alleinerziehenden Mutter in einem Brennpunktviertel wohnte, regelmäßig als weniger kompetent hingestellt mit süffisanten Verweisen auf ihr Wohnviertel. Und auch einige Grundschullehrerinnen meines Sohnes hatten ziemlich merkwürdige soziale Vorurteile, bei denen man sich gefragt hat, wo sie die hernehmen.
Wenn man weiter ein System bedienen möchte, dass Elitenbildung und nicht Bildungsgerechtigkeit befördern, kann man es auch so lassen, wie es ist. Man muss sich dann nur nicht wundern (und sollte auf Seiten der Politik nicht in lautstarkes Wehklagen ausbrechen), wenn wieder eine Studie ergibt, dass Deutschland im Bildungsvergleich hinten runterfällt. Das ist die direkte Folge davon, dass viele politische Akteure lieber am Stammtisch Phrasen dreschen, statt eine Bildungspolitik zu machen, die mehr Gerechtigkeit und Teilhabe herstellen würde.
Wenn Eltern keinen (zB durch Arbeit) geregelten Tagesablauf haben, keine Struktur, aus welchen Gründen auch immer, dann sollen die Kids das einfach so irgendwann können? Woher denn? Es gibt Kinder, die haben zu Hause keinen Tisch zum Malen, nichtmal eine Auswahl an Bastelzeug o.ä. , die sehen eine Bibliothek das erste Mal in der 2. Klasse von innen, Museum einmal pro Jahr mit der Schule, Urlaub nie. Die wissen, dass sie arm sind und es nie zu etwas bringen werden - diese Kids sollen sich dann plötzlich mit 16 oder 18 voll reinhängen und ihr Leben auf die Reihe bekommen, dein Ernst? Einzelbeispiele sind da leider ungeeignet, es gibt genug Untersuchungen dazu. Und wo muss dein Kind leiden? Weil die Abschlussparty nicht 500 kostet und nicht im 5* Hotel stattfindet, deshalb LEIDET dein Kind? Weil die Klassenfahrt nach Bayern geht und nicht nach Paris, darunter LEIDET dein Kind? Du kannst ihm doch zusätzlich sonst was finanzieren, wenn du es für nötig hälst. DEINEM Kind steht doch alles offen, es kann ein Einser- Abi ablegen und Jura oder Medizin studieren, go for it. Und ja, es gibt Menschen, die sind "Mittelmaß", das ist normal und gut und wird auch gebraucht.
Kreis nie durchbrochen werden? Soll sich das über Generationen fortsetzen und verschlimmern? Warum sollte der Staat oder nicht noch mehr eingreifen und unterstützen um LANGFRISTIG eine Besserung zu erreichen? Nach deiner Logik würde sich ja ein Staat nie weiterentwickeln. Warum gibt es denn in Europa Schulen und Universitäten für alle und in anderen Ländern eben nicht? Sollen doch alle Nigerianer sich mal mehr bemühen und ihre Kinder besser ausbilden, oder?
Es würde ja schon helfen, wenn nicht ein Erzieher für 10 Kinder zuständig wäre, sondern für 5 - dann könnte man ein Kind, welches zu Hause null Input bekommt doch viel mehr fördern. Man weiß doch, wie wichtig die ersten Jahre sind.
Und die allgemeine und politische Anerkennung dieses Berufes, das Wissen um die absolute Wichtigkeit von kindlicher Bildung. Wie ist denn das Ansehen von Erziehern und Lehrern gesunken in den letzten Jahren? Welche junge Frau mit hervorragendem Abschluss möchte denn als Lehrerin vor überfüllten Klassen stehen, technisch oft schlecht ausgestattet, begrenztes Budget für ihre Arbeit. Dazu wissen und können viele Eltern alles besser. In sozialen Medien kommen Lehrer beim allgemeinen Bashing ziemlich schnell hinter Politikern und Polizisten. Und dazu verdienen sie dann weniger als ich in der freien Wirtschaft.
Genau das! Wir haben an unserer Schule das teure Skilager abgeschafft. (auch aus ökologischen Gründen) Am meisten geschrien haben die, die ohnehin 5x im Jahr beim Skifahren sind. Ist das Leiden? Schule kann so viel bewirken! Wir haben eine tolle Sozialarbeiterin, einen tollen Schulpsychlogen, die haben Arbeit für 5 Stellen. Ich berate meine Schüler:innen, führe viele Elterngespräche, bewirke ab und an etwas, aber auch meine Zeit hat Grenzen. Schickt Leute mit pädagogisch/psychologischer Ausbildung an die Schulen, Coaches, Lernbehleiter:innen, Menschen, die Deutsch als Zweitsprache beibringen…
Zwangsnachhilfe ? Ich glaube auch nicht dass jedes Kind Abi machen muss denn es fehlt auch auch in den Arbeiter/Angestelltenbereichen wichtig ist dass Kinder was lernen und somit dann sich unterhalten können, im Idealfall den Job bis zur Rente lieben. Arme Leute gab es immer schon, aber wäre ds dann auch so ein Pisa-Ergebnis geworden? Oder war früher das Elternhaus einfach so dass es Kinder förderte oder wenigstens zum Elternabend kam und Hausaufgaben kontrollierte ? Nicht dass sie richtig sind aber dass sie aussehen wie mühevoll gemacht und nicht wie hingeschludert
Dass Kinder keinen Tisch für Hausaufgaben bekommen änderst Du nicht, das müssen Eltern wollen, nicht Kinder. Ich habe im Umfeld auch "arme" Eltern, ob das nun Einzelfälle sind, aber die verzichten lieber auf alles für sich als den Kindern was zu geben. Deren Kinder aufs Gymnasium gingen und Abi machten. Nicht alle Armen sind so dass sie die Kinder nicht fördern Es ist eine Schande dass wir keiner Lehrer und Erzieher haben,das stimmt. meine Tochter ist Erzieher, die hat übrigens auch kein Abi und dennoch was geworden. Es gibt keine Leute wie in allen Branchen,da stehen die Stellen ausgeschrieben und es kommt keiner, da wird eher von oben genehmigt dass mehr Kinder pro Erzieher sein dürfen - würde man sagen dann kommen die Kinder einfach nicht ist es auch nicht ok. Dann bist Du wieder bei der Frage warum die Stellen alle leer stehen Warum gibt es zu wenig Polizisten, Krankenschwestern etc - unten gefragt Ich wäre ja zB auch für eine Kindergartenpflicht zumindest im Jahr vor der Einschulung. zT haben Bundesländer ja schon kostenfreie Kindergartenjahre, aber gehen da die Kinder die man greiffen möchte eher rein ? Wären mehr Kinder in den Horten wenn die gratis wären ? Hätte man Leute könnte man echte Hausaufgabenbetreuung anbieten - müsste nur jemand finanzieren
Entgegen der landläufigen Meinung kümmern sich sehr viele der bildungsfernen Eltern so gut wie möglich darum, dass die Kinder Hausaufgaben machen, sie können, im Gegensatz zu uns eben nur nicht helfen. Ich hab schon an anderer Stelle geschrieben, was helfen kann: Holt mehr Coaches an die Schulen, gebt uns Expert:innen für Deutsch als Zweitsprache, gebt den Lehrkräften Ressourcen, sich mehr um einzelne zu kümmern (Zwei Lehrer Modell wäre ein Traum, ist aber in Lehrermangelzeiten nicht zu machen), wenn schon keine zusätzlichen Lehrkräfte, dann Betreuungspersonal, das den Kindern helfen kann. Am wichtigsten sind Expert:innen in Sozialpädagogik und Psychologie. Nein, nicht jedes Kind muss aufs Gymnasium, aber viele mehr könnten dort bleiben.
Da lebe ich im Land der Glücklichen hier an der Grundschule war Fremdsprachigkeit kein Problem die Bildungsfernen waren Deutsche denen fast alles egal war. Auf den Gymnasien waren viele die hier unter AE und arm fallen und die extrem engagiert waren. Die Kinder sollten unbedingt das Abi machen auch wenn es noch so schlecht war. Das Thema Fremdsprachlichkeit kenne ich aus den ersten Schuljahren meiner Großen im Odenwald, dort gab es extrem viele Russlanddeutsche die nicht deutsch konnten, von Seiten der Politik war eine reine Deutschlernklasse aber nicht erwünscht was sich dann auf die Gesamtklasse auswirkte die nicht vorankam wie sie sollte. Es hat leider alles Vor- und Nachteile ih glaube einigig sind wir uns darin dass viel mehr Geld in die Hand genommen werden muss die Schulen und Kitas zu stärken. Aber wenn die Eltern nicht mitziehen hilft alles leider nichts und an Klassenfahrten und Abifeiern scheitert das Bildungssystem nicht
Bei uns an der Grundschule werden, meine ich, mehr Aufgaben an die Eltern abgegeben als früher. Da wird nicht nur erwartet, dass die Eltern kontrollieren, dass die Hausaufgaben gemacht sind, sondern auch, dass sie richtig sind. Auch soll mit den Kindern geübt werden: Lesen, schreiben, rechnen, schwimmen, Seil hüpfen, ... Und da denke ich schon, dass es Eltern gibt, die manches davon nicht leisten können, auch wenn sie bereit sind, alles für ihr Kind zu tun. Und in dem Maße kenne ich das von früher nicht. Da wurden Hausaufgaben besprochen und in der Schule geübt - sicherlich nicht genug für alle, aber momentan habe ich das Gefühl, dass sehr viel ans Elternhaus "outgesourct" wird.
Ich denke auch, dass die Klassenfahrten und die Abi-Feiern nur ein besonders teurer Aufhänger sind, an dem man dann eben sieht, wer eine externe Förderung braucht. Dennoch könnte man mit mehr Geld sehr viel dafür tun, bessere Bedingungen für Kinder zu schaffen, die zu Hause nicht die Förderbedingungen bekommen, die sie bräuchten. Meine Tochter hat eine Zeit lang den beiden Mittelstufen-Kindern einer afghanischen Familie Nachhilfe gegeben, die Kinder waren wirklich motiviert zu lernen, und den Eltern war der schulische Erfolg ihrer Kinder auch wichtig. Nur sprachen die Eltern lediglich auf Grundkursniveau Deutsch (das einzige, was ihnen bezahlt worden war) und kein Englisch. Für die ganze Familie gab es einen einzigen Laptop, den der älteste für seine Call-Center-Arbeit im Homeoffice brauchte, der konnte von den beiden anderen älteren Kindern nur zwischendurch genutzt werden. Die Eltern arbeiten beide auf Mindestlohnniveau. Die Familie hat vier Kinder und lebt auf sehr beengtem Raum, da gibt es keinen Arbeitsplatz, wo man konzentriert Hausaufgaben machen kann. Wer sich zu Hause unter solchen Bedingungen auf die Schule vorbereiten muss, der hat einfach deutlich schlechtere Bildungsvoraussetzungen als jemand, wo zu Hause Platz, Geräte und eine erwachsene Person anwesend ist, die helfen kann. Man kann sich natürlich hinstellen und sagen: "Das gab es schon immer." Aber wir haben doch auch die Situation, das uns schon jetzt auf dem Arbeitsmarkt 700.000 Arbeitskräfte fehlen, die müssen doch irgendwo herkommen! Wir können es uns nicht leisten, so viele Kinder einfach hinten runter fallen zu lassen, weil zu Hause die Rahmenbedingungen für bessere Bildung nicht gegeben sind, weil diese Kinder dringend gebraucht werden! Und dafür braucht es dann eben öffentliche Förderung an den Schulen, genug Personal, Räume, Material, Geräte für die Kinder. Im Moment werden ganz viele von diesen Baustellen von engagierten Lehrern in unbezahlter Arbeitszeit, von ehrenamtlichen Kräften, von auf Mindestlohnniveau bezahlten Teilzeitkräften und mit von privaten Initiativen gespendeten Gebrauchtlaptops kompensiert. Das kann doch einfach nicht wahr sein, wir sind das drittreichste Land der Welt!
und klar, da kommen viele an die Grenzen. Aber warum ist das so, ein solch voller Lehrplan oder zu wenige Lehrer ? Seil hüpfen wäre nun nicht das Problem Schwimmen beibringen war auch bei uns schon immer Sache des Elternhauses und das ohne Schwimmkurs Grundschulrechnen dürfte auch kein Sprachproblem sein aber eher die Zeit wenn Eltern heute beide ganztags arbeiten, das haut doch auch nicht hin dann
Aber ein Kind hat sich sein Elternhaus ja nicht ausgesucht und sollte nicht dessen Fehler ausbaden müssen, wenn es durch gute staatliche Maßnahmen zuverhindern wäre. Und hier wäre es m.E. schon machbar durch gute, vorausschauende Politik. Eigentlich findeich sogar, wir können uns diese "Resourcenverschwendung", dass an sich mindestens normal begabte Kinder mit uninteressiertem Elternhaus durchsRaster fallen, nicht leisten.
Nein, uninteressierte Eltern kannst Du nicht ändern, aber ich glaube schon, dass man Bedingungen schaffen kann, dass ein Kind es auch trotz uninteressierten Eltern ohne (ungerechte) Zusatzanstrengung ggü. den Kindern mit interessiertem Elternhaus packen kann. Wie genau kann ich nicht sagen, bin ja keine Bildungsexpertin - flexible Ganztagesangebote, Tutorien, Coaches - was weiß ich. Und ja, auch arme, bildungsfernere Eltern sind oft interessiert (ist ja dauernd meine Rede!!!), aber die schaffen das mit dem Unterstützen leider oft nicht. So geschehen jetzt erst bei der besten Freundin meiner Tochter. Die Mutter und ihr Lebensgefährte (nicht der Vater) sowie der Vater allesamt mit beiden Beinen fest im Leben, berufstätig, mit Ausbildungen, z.T. Fortbildungen, und auch durchaus nicht arm, aber eben allesamt mit dem Hintergrund Hautpschule. Da ging halt in Deutsch (trotz "biodeutschem" Hintergrund; Rechtschreibung und Grammatik ging gut; aber schon bei den Aufsatzthemen 6. Klasse hakte es ...) und Englisch nichts mit Helfen (Mathe ging bei den Männern ...); als jetzt Französisch "winkte", haben sie kapituliert ... Meiner Erfahrung nach mussman heutzutage viel mehr ALS ELTERN hinterher sein, dass der Stoff sitzt als zu meiner Zeit.
Ich bin bei Grammatik auch raus trotz eigenem Abi aus BaWü Kind klein hat Französisch gelernt und da war helfen dann vorbei als es mit Aussprache und Vokabeln nicht mehr reichte. Kind Groß hatte Spanisch, kann ich kein Wort, dennoch war sie gut drin. Viele dürften raus sein beim Erklären wenn da viele Jahre dann nach der Schulzeit sich Fragen auftun. Ich kann keine Integrale mehr auflösen und das mussten wir alle mal im Tiefschlaf können. Logisch ist es hilfreich wenn Eltern erklären und helfen können aber ich behaupte das findet in den höheren Klassen schnell ein Ende. Oder wie bei mir in Mathe, ich erkläre wie ich es zu rechnen gelernt habe und die Lehrerin dann erklärt meinem Kind dass sie das bitte so nicht rechnen soll sondern wie sie es erklärt hat. Kennt das keiner ? Sind die denn out die Lerngruppen die es zu meiner Zeit gab ? Gabs zum Abi bei mir und meiner Kleinen auch noch
Natürlich hat alles Helfen seine Grenzen und manches wird heute anders gemacht; ich/wir werden bald auch nicht mehr helfen können trotz Abi und Studium, aber gerade in der Unterstufe brauchen manche noch etwas Hilfe und Struktur (und kriegen die Kurve aber später) und wenn die Hilfe da halt schon nicht mehr gegeben werden kann ...
Ich finde auch, da istviel "psychisch" (weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll). Die Freundin hätte es ja (knapp) gepackt, versetzt zu werden, aber das Weitermachen ist allen zu heiß geworden. Die haben auch alle irgendwie "gefremdelt" mit dem Gymnasium. Die Akademiker-Kinder mit vergleichbaren Noten sind alle noch dabei - mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein. Manche davon halte ich an sich für weniger intelligent/begabt als die Freundin meiner Tochter .
Und das sind schon Dinge, die man ausgleichen könnte und sollte durch gute Organisation der Bildung. Klar lernen die Kinder auch miteinander, aber das reißt es ja nicht raus, insbesondere in der Unterstufe. Ich finde, dass Unterstufenkinder noch nicht in der Lage sind, effektiv, sinnvoll und strukturiert in und mit einer Lerngruppe zu arbeiten. In der Unterstufe gab es das auch bei uns noch nicht. Das kommt m.E. erst irgendwann in der Mittelstufe (und man muss auch der Typ für eine Lerngruppe sein - ich z.B. war das nie).
Irge dwo weiter oben schreibt magistra von taktischen Überlegungen, wie man in brenzlichen Situationen doch noch den A...retten bzw. das Optimale rausholen kann. Das ha.te ich für einen wichtigen Punkt und da muss man nicht einmal konkret und im Detail helfen können. Klar geht es auch so, ich kenne da schon auch genügend Beispiele, aber bei an sich gleichen Fähigkeiten hat es da das eine Kind deutlich einfacher als das andere. Wie gesagt, natürlich kann man nicht alles ausgleichen und komplett hleiche Bedingungen schaffen, aber man könnte diese Dinge sicher abmildern durch kluge Bildungspolitik.
Meine älteste Tochter hat meinem Mann mal bittere Vorwürfe gemacht, dass er ihr ausgerechnet in Mathe, ihrem schwächsten Fach, nie helfen konnte.
Dass er ihr bis zum Abitur bei Bedarf in Englisch, Französisch, Deutsch und Religion immer geholfen hat, ebenso bei ihrer Facharbeit, und manchmal abends um 10 noch kurzfristig ihre Texte korrigiert hat, wird gerne vergessen…
Ich glaube, solche oder ähnliche "Vorwürfe" bleiben in keiner Familie aus.
Nicht ganz dasselbe, aber ein bisschen vergleichbar: Meine Tochter hat vor inzwischen fast 6 Jahren mit einer Sportart angefangen, für die sie viel Talent hat und die ich selbst auch betreibe. Obwohl sie den Sport aus eigenem Antrieb angefangen hat, ging sie ca. 2 Jahre lang nur so halblebig ins Trainig, irgendwann ist die Sache ganz eingeschlafen. Ich hab immer versucht, sie zu motivieren, angeboten, gefragt, ob sie mal wieder ins Trainig will. Die Antwort war immer ein vehementes "Nein".Vor 1,5 Jahren hat sie doch wieder angefangen und ist jetzt recht ehrgeizig. Sie ist echt gut geworden für die kurze Zeit, aber so viel, wie wenn sie von Anfang an dabei geblieben wäre, wird sie nicht mehr erreichen können. Vor kurzem hat sie mir vorgeworfen, dass ich sie damals, als sie aufgehört har, nicht "gezwungen" habe, weiterzumachen ...
Mal sehen, was dann so nach der Schulzeit und als Erwachsene kommt ...
Und dann wären Eltern komplett raus keine Hausaufgaben mehr kontrollieren, keine Vokabeln abfragen... Eltern würden sich auch viele nerven und Diskussionen sparen meine haben mich sehr oft gehasst wenn das " schreibs nochmals, ist falsch, ist hingesudelt etc" von mir kam. Aber das scheitert nicht nur am Geld sondern auch an der Lieblingsfrage woher nehmen wir das Personal das so schon nicht vorhanden ist... Wie machen das andere Länder ?
Ich glaube, wenn ein Kind nicht selbst genug Ehrgeiz und Fleiß hat, nützt die Auslagerung der Hausaufgaben o.ä. gar nichts. Denn dann macht es eben nur das Nötigste, und bleibt in der Gesamtschule in den einfacheren Kursen. Meine Freundin mit Sohn auf der Gesamtschule inklusive Abitur hat oft erzählt, wie sie dahinter her sein musste, dass er genug lernt, wie sie mit ihm büffeln musste, weil in der Schule soviel Zeit für anderes vertan wurde - und hat das zweite Kind keinesfalls mehr auf die Gesamtschule geschickt, sondern aufs Gymnasium, bei etwa gleichen Grundschulnoten.
eher dass daheim dann keine Aufgaben mehr anfallen. Ehrgeiz hat ein Kind oder nicht - man kann es versuchen zu wecken aber wenn da nichts kommt, was will man da machen ? Frage kam ja auch auf was hier falsch läuft im Sinne schlechte PISA Ergebnisse. Was machen andere Länder anders, sind da Schüler ehrgeiziger ist da mehr Personal im Bildungsbereich mehr Druck im System weil ohne guten Schulabschluss hinterher nichts zu gewinnen ist ?
Sorry, schlampig gelesen von mir.
Es ist doch bekannt, was Länder, die bei PISA besser abschneiden, anders machen: - Gemeinsam lernen bis zum mittleren Bildungsabschluss von allen Kindern - Mehr Personal, um Kinder optimal zu fördern - neben Lehrern auch Integrationshelfer, Sozialpädagogen, etc. pp - Keine externen Vereine, die musikalische oder sportliche Förderung anbieten, sondern Angebote für alle Schüler, sodass nicht der Geldbeutel darüber entscheidet, ob jemand musikalisch oder sportlich gefördert wird - Heranführung an die elektronischen Medien schon in der Grundschule, um Kinder früh im Umgang damit fit zu machen Ganztagsschulen sind nur dann gut, wenn dann auch für alle die gleichen Bedingungen gelten. Hierzulande haben wir in manchen Bundesländern ein völlig hybrides System. Hier in Ba-Wü ist es zum Beispiel ein Riesenunterschied, ob ein Kind einen kostenpflichtigen Hort, eine private Ganztagsschule oder das OGT-Angebot von Grundschulen besucht. Nicht nur von der Zusammensetzung des Schülerpublikums, die diese Angebote besuchen, sondern auch von den Betreuungskräften, die dort arbeiten, und von den Angeboten, die den Schülern gemacht werden. OGT ist hier vielfach zwar Hausaufgabenmachen mit Aufsicht, dann aber auch über weite Strecken auch "Verwahrung" im Schulgebäude mit dem Schulhof als einzigem Freizeitangebot. Musik- und Sportkurse, die an der Schule stattfinden, müssen extra bezahlt werden. Wer das Geld dafür nicht hat, dessen Kind ist schon benachteiligt.
Wobei ja Vereinehierzulande meistens nocht so teuer sind. Die Mitgliedschaft in meinen Sportverein kostet für Kinder und Jugendliche gerade mal 60 Euro - im JAHR. Ist man als Elternteil selbst Mitglied, zahlt man für sich plus ALLE Kinder 160 Euro Familienmitgliedschaft im Jahr.
In der betreffeende Sportart braucht man ein bisschen Ausrüstung ("Material" genannt ), die, wenn das Kind fortgeschrittener ist (anfangs wird allen interessierten Kindern "das Material" gestellt, bis sich der Talentiertheitsgrad und ein "Stil" herausgestellt hat), individuell abgestimmt sein muss, die aber nicht teuer ist. Notfalls übernehmen wir da aber auch die Kosten für ein talentiertes oder zumindest interessiertes Kind.
Gut, das ist schon sehr günstig - mein Sohn macht Karate, auch in einem örtlichen Verein, also nicht in einem Privatstudio, und da zahlen wir deutlich mehr - und nicht jeder Verein sponsert auch mal ein talentiertes Kind.
Aber Vereinsmitgliedschaft und zu einem Teil die Kosten für Ausrüstung werden ja auch als Leistungen zur Bildung und Teilhabe übernommen, welche nicht nur Bürgergeldempfänger erhalten können. Gleiches gilt für Musikunterricht und Instrumente.
Aber klar, ob ein Kind da teilnehmen kann, hängt stark von den Eltern ab, ob die sich kümmern, notfalls Anträge stellen, bereit sind, die Kinder zum Trainig zu bringen etc. Ich kenne schon auch Kinder, nicht einmal aus armem Elternhaus, die deshalb nix in ihrer Freizeit machen, weil es den Eltern zu giel ist, sich zu kümmern. Eines davon war in der Klasse meiner Tochter und da das einzige Kind, das auf der weiterführenden Schuld nicht richtig Noten lesen konnte (der schulische Musikunterricht zuvor an der Grundschule ist ja Corona zum Opfer gefallen) ... das war schlimm für das Kind, zumal es gerne in irgendeiner Form musiziert hätte ...
Hins. Ganztagesschule stimme ich voll zu: allein "Ganztag" reicht ja nicht. Hier, sowohl in der Grundschule, als auch in der weiterführenden Schule, gibt es schon (teilweise) pädagogisch wertvolle Angebote, also nur "verwahrt" werden die Kinder nicht, und für viele ist das mehr, als sie zuhause geboten bekommen würden (bzgl. Basteln traf das auch auf meine zu ... ich hasse basteln ...
), aber halt nichts bzgl. schulischem Weiterkommen/Erfolg. Wer strukturiert, zügig und selbständig Hausaufgaben machen und lernen kann, kommt zurecht, wer das nicht kann, steht zumindestin dem Punkt auch nicht besser da als mit Eltern, die sich kümmern wollen oder können ...
Meine Kinder sind in einem Bundesland zur Schule gegangen da gab es jedes Jahr Klassenfahrten, aber eben Einfache. Egal welche Schulform, das gehörte dazu. Ich habe alle Arten der Abschlussfeiern erlebt Kindermeinung nach war die schönste Feier die ohne die Eltern die aber auch edel festlich war. Mein Zwerg war nicht unglücklich als der Abiball ausgefallen ist, und andere auch nicht. Höher schneller weiter will nicht jeder. Festlich ja, übertrieben nicht es ist ein Schulabschluss den fast alle mittlerweile machen - ein Stück weg imemr noch vom Selbstständigsein ( sprich abgeschlossener Beruf oder Uni) An die mit älteren Kindern welche Abschlussbälle oder Feste machen die Universitäten denn ? Oder die Berufsschulen / Firmen dann zur bestandenen Lehre ? Auch das ist nur einmal im Leben...
Weil du nach den älteren Kindern gefragt hast: meine Tochter hat bisher den Bachelor in Soziologie, da gab es keine "offizielle" Feier der Fachschaft mit Eltern - meine Tochter hätte das wohl auch sehr merkwürdig gefunden. Sie konnte irgendwann ihre Noten der Einzelprüfungen online abfragen, und die fertige Urkunde mit beglaubigten Kopien gab es einige Wochen später postalisch an meine Adresse, weil meine Tochter da schon auf Reisen war (hat nach dem Bachelor ein halbes Jahr pausiert). Aktuell ist sie an einem kleineren Institut eingeschrieben, wo alles etwas familiärer zugeht, aber da hat sie gerade erst das erste Semester absolviert.
keine älteren kinder aber eigene erfahrungen die noch nicht sehr alt sind: keine feier, schon gar nicht mit eltern. klar geht man mit ein paar kommilitonen was trinken, aber eher nach der letzten prüfung oder so. das zeugnis wurde zugeschickt. und das hat auch eine weile gedauert. da habe ich schon gar nicht mehr in der studi-stadt gewohnt. meine cousine hat in nl den master gemacht. da gab es eine offizielle feier mit diesen amerikanischen bommelhüten und den roben dazu. aber der offizielle teil war recht kurz und es waren bei weitem nicht alle eltern dabei. die eigentliche feier war auch dort der inoffizielle teil danach mit den kommilitonen in den clubs. das war aber auch 1/2 jahr nach dem abschluss und sie ist extra nochmal hingereist. ohne eltern, nur mit ihrem bruder. der wurde als fahrer gebraucht ;-). auch von anderen leuten im umfeld kenne ich keine offiziellen feiern an der uni. weder zum bachelor noch zum master. schon gar nicht mit eltern. aber vielleicht verändert sich das? wenn die eltern schon immer öfter ihre kinder zur o-woche begleiten.
hier auch nur Bummehütezeugnisausgabe und ich finde den Anlass ja noch viel wichtiger als ein Abi Bei meiner Großen vor ca 10 Jahren gabs einen Ball der Uni bei mir gabs Diplomurkunden so nebebei und Tschüss... Ich weiss das so genau weil ich hinterher in die City bin mein Brautkleid kaufen
bin ganz bei dir. ganz unabhngig wie viel im geldbeutel der eltern zu finden ist, müssen kids ihre schulfahrten nicht gleichwertig einem familienurlaub absolvierenen- es muss ja nch steigerbar sein in einer zukunft wo sie selber verdienen. wichtig ist, dass die kids zusammen sind, etwas blödsinn machen und einfach spass haben, da reicht auch eine jugendherbege in deutschland aus- meine meinung
Danke! Manche raffen es trotzdem nicht, da ist die eigene Lebensrealität viel zu fern.
Ich war auch eines der Kinder die immer bei Schulfahrten zum Lehrer gehen musste und um Zuschüsse bitten - meine Mutter war alleinerziehend in den 80ern. Wir haben es nie gemerkt, außer an diesen Stellen (und bei der Kleidung - und es gab eben keine Familienurlaube). meine Mutter war eine super Rechnerin - ich hab mit 13 angefangen zu Jobben und irgendwie haben schulfahrten dann doch immer geklappt… Aber - so einen übersteigerten Hype mit Abiball und sauteuren Tickets - ind überhaupt feiern mit den Eltern - gab es damals einfach nicht (und meine Klassenkameraden hatten alle reiche Eltern). Abifeier in der Turnhalle mit allen Klassen ohne Eltern, Zeugnisausgabe vor Ort in der Schule, ohne Eltern (bei 7 Klassen wäre das Zuviel für die Aula gewesen).
Ach, seien wir doch mal ehrlich. Die einzige Lobby, die Schüler haben, ist die der mitbetroffenen Elternschaft und da gibt es viel zu wenig Solidarität. Du schreibst weiter unten von dem begabten 13 jährigen, der aufgrund von komplett fehlender Unterstützung im Elternhaus abgeschult werden musste. Die Eltern von den weniger begabten Emils, Theodors, Elisabeths dieser Welt freut das doch klammheimlich. Das fühlt sich nach weniger Konkurrenz an und wertet das eigene Elternengagement auf. Und anstatt gemeinsam gegen sehr offensichtliche Ungerechtigkeiten anzugehen, füreinander einzustehen und miteinander das Lernsetting für alle immer besser zu gestalten und sich aus der eigenen ( mehr oder weniger) priveligierten Situation heraus, jede Häme und Überheblichkeit zu verkneifen, wird gegeneinander gekämpft. Natürlich auf Kosten der Schwächsten. Wie immer, warum sind die auch so „unzulänglich“? Selber schuld, eben. Die soziale Kälte nimmt zu. Mich friert‘ s schon lange.
Die Abikarten wurden bei meinen Kindern an der Schule bei Bedarf über den Schulverein ja noch bezuschusst, was aber meiner Freundin ( drei Kinder mit mäßigem Familieneinkommen) besonders zusetzte, war dieses ständige Sammeln zwischendurch. Für die Klassenkasse, Lehrergeschenke, den außerordentlichen Ausflug, das neue Holzregal mit Extrafach für jeden Schüler, das außerordentliche Klassenfest, die schönen Fotobücher von der letzten Klassenfahrt……DAS stresst, wenn man jeden Euro umdrehen muss. Besonders schön wird es, wenn dann noch abfällige Kommentare von anderen Eltern kommen, dass man irgendwie geizig wäre, während diese über die Planung des nächsten Familienurlaubs nach Kanada plaudern.
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