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Bedingungslose Mutterliebe?

Bedingungslose Mutterliebe?

Blueberry

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Hier in der Umgebung hat vor knapp zwei Wochen ein 17jähriger seine 14jährige Schwester erstochen und die Mutter schwerst verletzt. (An die Rechtsgesinnten unter euch: Nein, es war kein Migrant...) Er sitzt seitdem in U-Haft, schweigt und die Eltern schweigen auch. In den sozialen Medien liest man nun immer wieder: Ist doch klar. Eltern lieben doch ihr Kind auch dann noch. Das beschäftigt mich sehr. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass ich in der Situation meinen Sohn noch wirklich lieben könnte, wenn er seine Schwester umgebracht hätte. Ist für euch elterliche Liebe auch so bedingungslos und könntet ihr sogar Mord/Totschlag am eigenen Kind verzeihen?


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Ich habe es gestern auch gelesen und musste es zwei Mal lesen, bevor ich es richtig verstanden habe: beide Eltern, auch die bei der Tat schwer verletzte Mutter, verweigern die Aussage. Ich mag mich in so eine Situation gar nicht reindenken... Dass er es getan hat, ist ja evident. Warum schweigen sie sich aus? Was, dass sie sagen könnten, würde ihn noch mehr belasten?


Blueberry

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Ich finde das auch sehr sehr sonderbar. Zumal ich davon ausgehe, dass die Ermittlungen auch ohne ihre Aussage zum Ergebnis kommen werden. Zumal die Tatwaffe jetzt wohl auch aufgetaucht ist. Wir sind jetzt am Haus vorbeigekommen, weil eine Freundin meiner Tochter zwei Straßen weiter wohnt. Wenn man das so live sieht, mit dem Absperrband, den Blumen, den Kerzen...einfach grausam. :-(


mauspm

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

naja ein kind haben die eltern schn verloren, das zweite bleibt ihnen noch, was sie in diesem fall so ganz unabhängig von der tat sehen können.


Blueberry

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Naja, der Sohn wird ja wohl hoffentlich auch ohne ihre Aussage nicht auf freien Fuß kommen.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

darum geht es wahrscheinlich auch gar nicht. nicht unwahrscheinich dass sich die eltern jetzt sogar noch mehr an ihn klammern . sie handeln das nicht so nüchtern theoretisch ab wie wir, die es nicht direkt betrifft


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Sie müssen eben einfach nichts sagen. Und es ist in der Tat juristisch sehr zu empfehlen, es auch nicht zu tun. Auch, wenn Tat und Täter selbst evident sind, die Umstände, das, was dazu geführt hat, ist es nicht. Und das macht hinterher bei der Strafzumessung sehr viel aus. Es ist daher gut, dass die Eltern nichts sagen. Und vielleicht wollen sie eben auch einfach nicht, dass alles, was sie sagen, iwie in der Presse landet.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

ja würde ich. ich würde mein kind sicher mit anderen augen sehen , eine schwere last mit mir tragen und sicher auch bei mir die schuld suchen aber trotzdem ist mein kind mein kind. frage: würdest du für dein kind töten?


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von mauspm

kann ich nicht beantworten. LG maxikid


Blueberry

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Du könntest also noch immer deinem Kind in die Augen sehen und es aufrichtig liebend in den Arm nehmen? Du wüsstest immer, dass dieser Mensch mit seinen Händen dein anderes (hoffentlich ebenso geliebtes) Kind brutalst umgebracht hat? Was hat deine Frage mit dem Thema zu tun? Um mein Kind zu schützen würde ich mich sicherlich jedem Angreifer in den Weg stellen.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

zur frage: in ausnahmesituatioen ist man zu allem fähig und so lange es einem nicht selber widerfährt ist man nicht wirklich in der lage adäquat zu urteilen


renate48

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Ich kann es nicht beantworten, das ist außerhalb meiner Vorstellungskraft.


Blueberry

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Das ist aber doch was ganz anderes.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

nein ist es es nicht. das sind alles situatinen ausserhab unserer vorstellung, da ist man sicher zu allem fähig.


Ichx4

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Sie schützen ihn, indem sie schweigen. Ob sie ihn trotz allem lieben, keine Ahnung.


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Ich glaube, solch unvorstellbaren Dinge können einen verstummen lassen. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie doch irgendwann was sagen.


Lena_1922

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vielleicht sind sie fassungslos und unter Schock?


Windpferdchen

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Hallo, es ist eigentlich gar nicht so sehr die Frage, ob Du so einen Sohn lieben könntest. Sondern es ist ja umgekehrt: Vielleicht genau WEIL er keine rechte Liebe bekommen hat, hat der Junge das getan. Eine Familie kann nach außen hin normal aussehen und dennoch schwerst dysfunktional sein. Ich gehe davon aus, dass schwerwiegende Dinge passiert und schiefgegangen sind, bevor alles in der desaströsen psychischen Verfassung oder Drogenabhängigkeit endete, in der so etwas passieren konnte. Natürlich kann jeder Teen entgleisen, auf Contra gehen, dumme Dinge tun, nicht auf die Eltern hören, provozieren, Alkohol probieren. Aber trotzdem bringt ein Kind, das so erzogen wurde, dass es seelisch intakt und stark ist, niemanden um. Und ich wage zu behaupten, dass es auch nicht schwer drogenabhängig wird. Vielleicht gilt das nicht immer, aber es ist sicher selten, dass liebevolle Eltern, die sich gegenseitig und die Kinder lieben, achten, respektieren, gegenseitig trösten, stärken, und begleiten ein schwerst drogenabhängiges Kind haben. Wenn drogenabhängige Teens in Reportagen begleitet und befragt wurden, gab es immer Probleme zu Hause. Nicht immer solche, die andere Menschen gesehen haben, aber immer gravierende. LG


pflaumenbaum

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Antwort auf Beitrag von Windpferdchen

Ist Alkohol probieren schon eine Form der Entgleisung? Ansonsten finde ich dein Post überheblich. Es gibt alle möglichen Lebensumstände, die einen Menschen in die Drogenabhängigkeit führen können. Ich kenne Menschen, die sich sehr schwer tun mit dem Leben und die durchaus liebevolle und vernünftige Eltern haben oder hatten.


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von Windpferdchen

Äh nee, sorry. Die Schuld darf bitte ganz beim Täter bleiben, da müssen sich die Eltern, va die Mutter, jetzt nicht fragen, was sie falsch gemacht hat. Die Aussage von dir, wenn auch wortreich ausgeschmückt, finde ich sowas von daneben.


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von Windpferdchen

Deine Erklärung wäre zu einfach. Es gibt psychische Erkrankungen, die aus dem nichts kommen. Die sich nicht ankündigen. Die sich durch nichts erklären lassen. Würdest du der Schwerverletzten Mutter sagen, dass sie irgendwann eben was falsch gemacht hat? Und mal überlegen soll, in sie ihn genug geliebt und genug wahrgenommen hat?


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von Windpferdchen

Das ist ein bisschen arg schwarz- weiß gedacht. Es kann ja auch eine psychische Erkrankung dahinter stecken, die man nicht erkannt hat oder ähnliches. Es gibt auch oft Fälle bei denen von beispielsweise 4 Geschwistern nur eines Probleme bekommt. Je älter die Kinder sind, desto mehr hat auch das Umfeld Einfluss.


User-1750749248

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Antwort auf Beitrag von Windpferdchen

Ich stimme dir mit kleinen Einschränkungen zu. Es kann auch in einem guten Elternhaus dazu kommen, dass Kinder entgleisen. Aber in vielen Fällen hast du sicher Recht. Wie die Form der Vernachlässigung oder des Missbrauchs aussieht, ist von Außen nicht zu beurteilen, aber häufig ist sie da.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von User-1750749248

Ich stimme dieser Sichtweise auch zu - der Täter war immerhin erst 14 J. Selbst mit einer schweren psychischen Erkrankung war es in der Verantwortung der Eltern, da etwas zu tun - sie zu erkennen, und ihm die richtige Behandlung, ggf unter Einweisung in die Psychiatrie, zukommen zu lassen. Einem Teenager die Verantwortung zu geben, finde ich zu einfach. Nur kaum Eltern wollen hören, dass sie die Verantwortung tragen - und bereits vermeintlich "gute" Elternhäuser sind nicht unbedingt das, was Kinder brauchen, da sie oft in alten Erziehungsmustern feststecken und eben keine bedingungslose Liebe vermitteln.


Miamo

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Auch wenn es meine Vorstellungskraft übersteigt, glaube ich, dass ich meinen Sohn nicht mehr so lieben könnte, wie vor der Tat. Sicherlich wäre da noch eine Art von Bindung zwischen uns, immerhin ist er mein Fleisch und Blut, aber diese Bindung wäre vermutlich nicht mit Liebe zu vergleichen. Andererseits kann ich mir auch nicht vorstellen, dass in einem liebevollen und gesunden Familiengefüge gemordet wird.


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Keine Ahnung. Kommt ja auch drauf an, was dahinter steckt.


luna8

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Ich kann es mir garnicht vorstellen, aber ich seh es, wie Pauline ... wenn man da nicht drinsteckt und auch die Hintergründe nicht kennt, kann man es schwer beurteilen. Ich möchte es mir auch garnicht vorstellen. Das ist echt traurig.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

> "Er sitzt seitdem in U-Haft, schweigt und die Eltern schweigen auch. In den sozialen Medien liest man nun immer wieder: Ist doch klar. Eltern lieben doch ihr Kind auch dann noch." Komische Verknüpfung. Aus meiner Sicht haben die Eltern zwei Kinder verloren. Soweit man sich da überhaupt reindenken kann, würde ich sagen: diejenigen, die sich in die Motive, Gedanken, Empfindungen des Täters zu versenken wollen - nur zu. Aber ohne mich.


Everdin

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Ich glaube nicht an eine grundsätzliche bedingungslose Mutterliebe. Es gibt vereinzelnd Mütter, die keine Liebe zu ihren Kindern empfinden. Natürlich gibt es auch Väter, die so empfinden. Für mich wäre es die absolute Hölle in dieser Situation zu sein. Vielleicht würde ich in einem solchen Fall auch erst einmal gar nichts sagen können, sondern erst nach Seelsorge, Trauma- und / oder Psychotherapie irgendwann zu einem Wort fähig sein. Daher kann ich diesen besonderen Fall gar nicht beurteilen.


Liv20

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Ich glaube so wirklich kann das niemand sagen der sowas nicht selbst erlebt hat.... Aber ist es nicht immer so, wenn etwas derart schreckliches besonders von Jugendlichen begangen wird, daß man Ursachen forscht: Die einen sagen, es sind die Video Spiele oder Filme, manche vermuten das engere Umfeld hat schuld, andere gehen von psychischen Erkrankungen aus.... Bei keinem amoklauf oder whatever wird davon ausgegangen, dass das Kind einfach "scheiße" ist und fertig. Irgendwie ist es in einer Weise auch immer Opfer. Und ich kann mir vorstellen beim eigenen Kind macht man es nicht anders. Man überlegt vielleicht zusätzlich, wie es sein kann, dass man nichts hat kommen sehen, vielleicht gibt man sich dafür selbst dir Schuld,.... Soll nicht heißen ich gebe den Eltern die Schuld, aber ich denke solche Gedanken sind immernoch einfacher als sein Kind von heute auf morgen einfach nicht mehr zu lieben...


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Ich kann mir so eine krasse Extremsituation nicht vorstellen, daher: Das weiss ich nicht. Das muss man erleben.


Silvia3

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Ich wäre unendlich traurig und würde mein Kinder vielleicht weiter lieben, aber ich würde es nicht decken. Denn das wäre ich ja auch meinem getöteten Kind schuldig.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Das ist im Kerne ine Frage von der ich hoffe, sie nie aus eigener Erfahrung beantworten zu können. Jetzt, in meiner recht heilen Familienwelt, liebe ich meine Kinder in der Tat bedingungslos. Sie müssen nichts leisten, nichts bestimmtes tun oder lassen, damit sie sich meiner Zuneigung und Liebe sicher sein können. Ich finde manchmal ziemlich doof, was sie sagen oder tun. Aber meine Kinder finde ich nie doof. Ich bin mal sauer auf sie, ärgere mich. Aber würde in der selben Sekunde lachend für sie in die Kreissäge springen, wenn es sein muss. Deswegen glaube ich, dass ich bei so einer Tat bis ins Mark erschüttert wäre, ich aber gar nicht verhindern kann, dass ich mein Kind noch liebe. Aber: das Schweigen der Eltern muss gar nichts mit bedingungsloser Liebe zu tun haben. Ich hätte nach so einer Tragödie sicher auch kein Interesse daran, die dämlichen Fragen der Journalist:innen zu beantworten oder mich im fernsehen zu sehen. Ich wäre mit mir und meiner Familie beschäftigt. Zudem ist es tatsächlich aus juristischen Gründen klug, zunächst einfach mal nichts zu sagen. Also wirklich nichts.


Blueberry

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Sie sollen ja nicht mit Journalisten reden, aber warum man der Polizei / Staatsanwaltschaft gegenüber schweigt, verstehe ich dennoch nicht. Klar dürfen sie das als Eltern, aber ich verstehe es schlicht nicht. Gerade da die Mutter von ihm auch schwer verletzt wurde.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Also zunächst: es sickert immer iwas durch. Immer. Außerdem wissen wir alle nicht, was der eigentlichen tat voraus ging. Das sind auch reine Spekulationen. Aber vielleicht gab es Missbrauch? Gewalt? Seelische Misshandlungen? Jahrelangen Terror? Wie gesagt: reine Spekulation. Aber mir fallen sofort zwei Dutzend Dinge ein, die zB auch den Vater oder die Mutter in ein ganz anderes Licht rücken und in die Gefahr einer strafrechtlichen Ermittlung bringen. Zudem: das Schweigen der Eltern fällt ermittlungstechnisch gerade nicht sos ehr ins Gewicht. es ist ja nicht so, dass noch unmittelbare Gefahr von zB weiteren Straftaten besteht. Ich würde auch erstmal nix sagen, mich ordentlich beraten lassen von einer Strafverteidigerin meines Vertrauens, die Ermittloungsakte einsehen etc. pp..


cube

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

ich glaube, da kommt alles mögliche zusammen, weswegen man lieber schweigt. Einfach, weil einem die Worte fehlen? Man selbst noch gar nicht weiß, wie man das alles einordnen soll? Also vorausgesetzt, es gab keine Anzeichen von Gewalt, psychischer Erkrankung etc. Da ist man doch erst mal schockstarr. Unfähig, das ganze überhaupt zu begreifen und erst nicht, sich dazu zu äußern, ohne hinterher das Gefühl zu haben, nur "Falsches" gesagt zu haben. Ich denke auch, man kann und/oder will sich nicht vorstellen, dass so etwas ohne triftigen Grund passiert. Triftig für den Sohn in diesem Fall. Und ich denke, man ist genau wegen der Liebe zu seinen Kindern in einem unfassbaren Konflikt. Liebe ist nicht einfach weg - aber kann oder darf ich mein Kind jetzt immer noch lieben? Das ist doch eine ganz grausame Situation. Und dann kommen noch alle anderen, die von einem erwarten, dass man x oder y empfinden und tun muss. Furchtbar. Vielleicht hat jemand "Defending Jacob" gesehen. Zwar steht der Sohn hier "nur" im Verdacht, einen Mitschüler getötet zu haben, aber es geht in der Serie (basierend auf einem Buch mit anderem Ende als in d Serie) auch genau darum: was passiert mit den Gefühlen für sein Kind, wenn so eine Tat im Raum steht. Vermutlich auch tatsächlich begangen wurde. Ja, ist etwas anderes als hier - "nur" ein Mitschüler, nicht einwandfrei bewiesen - aber mich hat die Serie genau darüber zum Nachdenken gebracht: was wäre, wenn unser Kind... wie würde ich mich verhalten, was würde ich empfinden usw. Was genau ich tun würde, wie ich empfinden würde, weiß ich natürlich nicht. Aber egal wie schlimm - ich würde es auch nicht übers Herz bringen, mein Kind "reinzureiten" und vermutlich auch schweigen. Nicht aktiv an den Beschuldigungen mitarbeiten - aber auch nicht aktiv dagegen arbeiten. Wegen des Interessenskonfliktes innerhalb naherstehender Personen bzw. Familie gibt es ja auch das Aussageverweigerungsrecht.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

ich habe das ganze noch einmal reflektiert und muss wirklich sagen , dass dieses menschenkind dem ich das leben und all meine liebe geschenkt habe und weiterhin schenke in meinem herzen bleibt egal was kommt. das ist eine grundliebe die durch nichts zu erschüttern ist, egal wie verwerflich die tat meines kindes auch sein mag. und auch wenn am ende( berechtigt !?) vielleicht keiner mehr an seiner seite steht, ich als mutter werde es tun. ich finde eher die frage bedenklich ob man sein kind noch lieben könnte, denn die würde sich mir gar nicht stellen


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Was hat Mutterliebe mit Schweigen zu tun? Tut mir leid, der Zusammenhang erschließt sich mir wirklich nicht. Schweigen ist genau das: Schweigen. Nicht mehr und nicht weniger. Du interpretierst eine Schutzfunktion für den Sohn hinein. Aber woher willst du das Motiv wissen? Und ja, elterliche Liebe (auch umgekehrt) ist bedingungslos (sofern wir von gesunden Menschen ausgehen, ohne psychiatrische Auffälligkeiten). Das ist auch der Grund wieso Kinder von beispielsweise Drogenabhängigen trotzdem ihre Eltern lieben, egal wie sehr sie leiden. Und trotzdem muss man Taten nicht verzeihen. Das eine hat mit dem anderen nun Mal nur bedingt zu tun.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Ruto

richtig, denn man steht ja nicht vor der entscheidung entweder sein kind zu lieben oder die tat zu verurteilen


cube

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Das sehe ich genau so. Und genau deswegen schweigen die Eltern evt. auch - die Tata an sich ist das Eine, dagegen steht aber, dass man sein Kind nicht einfach von heute auf morgen nicht mehr liebt und jahrelange Liebe einfach abschalten kann. Oder will. Ich denke, jede Mutter, jeder Vater fragt sich bei einer solchen Tat doch ganz sicher auch, was man selbst falsch gemacht hat. Und auch deswegen schweigt man evt. - weil man sich ganz bestimmt (meiner Meinung nach) eine Mitschuld gibt und sein Kind deswegen gar nicht einfach so aburteilen kann/will. Naja, hab ich ja in meinem Beitrag schon geschrieben. Ich würde mein Kind nicht einfach so abhaken können und mit dazu beitragen, dass es nur noch als Täter gesehen wird und nicht mehr als Mensch.


Blueberry

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Antwort auf Beitrag von Ruto

Nein, ich kann es mir wirklich nicht vorstellen, wenn ich mein Kind dort blutüberströmt und leblos hätte liegen sehen, mit mehren Stichen in den Kopf abgeschlachtet, den Täter noch immer zu lieben. Das übersteigt wahrlich meine Vorstellungskraft. Liebe zu den Eltern ist übrigens auch nicht bedingungslos. Meine Mutter hat in meinem Leben so viel Mist veranstaltet, dass ich definitiv sagen kann, dass da keine Liebe mehr vorhanden ist.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

da unterschreibe ich bei Blueberry. Schon im Teenalter , stimmte es, wenn ich zu meiner Mutter sagte....ich hasse Dich. Und meine Mutter liebte mich auch nie. Das ist bei uns irgendwie aber in der Familie drin. Die Mütter in der Familie, konnten nie lieben.... Meine Mutter und ich, haben seit 5 Jahren Null Kontakt. LG


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

ich denke mutterliebe ist etwas essentielles, nur wurden manche nicht so sozialisiert es als solches zu zeigen oder zu leben


cube

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Das glaube ich nicht. Essentiell (abgesehen von Menschen mit psychischen Problemen/Störungen, eigener Gewalterfahrung) ist eher das Kümmern und versorgen. Also grundlegende Bedürfnisse erfüllen, damit der Nachwuchs aufwachsen kann. Es gibt sogar Reportagen und auch Bücher zu dem Thema, dass es nicht selten Mütter gibt, die sich als "ich bin eigentlich keine Mutter" bezeichnen - unter eben dieser Ansicht, dass Mütter (warum eigentlich nicht auch Väter?) automatisch überbordende Liebe empfinden müssen. Nur, dass diese Frauen eben das nicht empfinden. Sie lieben ihr Kind schon, sie sorgen für es, kümmern sich - aber sie empfinden eben keine "Muttergefühle" wie sie angeblich doch "jede normale Mutter" haben muss. Oft sind das sehr rationale Menschen. Die sind nicht gestört, haben selber keine schlechte Kindheit gehabt oder so - aber das Gefühl, man würde jetzt ein besonderes Band spüren und alles diesem Menschen unterordnen, das haben sie nicht.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von cube

wobei auch das doch mutterliebe ist, proportional zu dem was sie in der lage sind zu geben. wobei liebe für mich eh ein zu großer begriff ist der zu viel beinhaltet was man dann aber immer versucht gleichzusetzen


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von mauspm

im ZDF gab es mal einen Berocht: Mythos Mutterliebe....war sehr interessant. Müsste noch in der Mediathek vorhanden sein. LG