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Bauchschmerzen wegen Job

Bauchschmerzen wegen Job

Mitglied inaktiv

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Hallo, es geht um meinen Freund. Ihm geht es zur Zeit (wegen Arbeitsklima) gar nicht gut. Zur Vorgeschichte: Er hat 13 Jahre auf dem Bau gearbeitet und das mit Leib und Seele. Das war sein absoluter Traumberuf. Vor 5 Jahren hatte er dann einen schlimmen Arbeitsunfall und konnte nicht in seine alten Beruf zurück. Er darf nicht schwer heben und kann keine Über-Kopf-Arbeiten machen. Die BG hatte nur eine geringe Auswahl an Umschulungen zu bieten, also hat er zum Bauzeichner umgelernt. Das lag ja nun am nächsten. Seit 2 Jahren arbeitet er in diesem Beruf in der selben Firma. Mein Freund ist sehr unsicher in seiner Arbeit. Es heißt eh immer nur er mache alles falsch. Dort arbeiten nur Frauen. Zwischenzeitlich gab es auch einen Mann, der hat ihn aber richtig fertig gemacht. Er hat an der Arbeit meines Freundes nur rumgemäkelt. Der Typ ist nun Gott sei Dank weg. Mit seiner neuen Vorgesetzten kommt er besser klar. Aber seine Chefin raubt ihm trotzdem noch den letzten Nerv. Das Praktikum während der Umschulung machte er in einer größeren Firma. Anzahl der Männer und Frauen hielt sich in Waage, aber auch da kam er mit dem Arbeitsklima nicht klar. Er empfindet es als unterschwellige Agressivität/Giftigkeit/Zickeigkeit. Er kann es nicht so recht erklären. er kam dort auch mit den "Anzugheinis" nicht klar. Und mein Freund ist ein sehr verträglicher Mensch. Aber die anderen müssen eben auch wollen. Er kommt nicht so recht an die Leute ran. Das kennt er vom Bau überhaupt nicht. Er hatte dort auch mit cholerischen Chefs zutun, die ihre Wutanfälle auf der Baustelle bekommen haben. Mit sowas kommt er klar aber nicht mit diesem, in seinen Augen, komischen Büroklima. Früher war er ein großer, muskulöser, gesunder Mann mit viel Lebensfreude. Heute ist er so dünn, hat ständig was mit dem Magen/Darm. Schläft schlecht und wenig und ist deprimiert. Ein anderes Büro ist sicher auch nicht die Lösung. Eine andere Umschulung zahlt die BG nicht. Also was jetzt tun? Es tut mir so leid ihn so zu sehen. LG


bärenmama1981

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Umschulung über Arge? Oder selbst finanzieren wenn er so unglücklich ist Aber zu Antipathie gehören zwei, und wenn er Kollegen im Büro als Anzugheini bezeichnet ist das nicht nett und aufgeschlossen und umgänglich. Er fühlte sich auf der Baustelle wohler und strahlt das vll. auch ständig aus, dass er die Kolleginnen für ihre Bügelfalten nicht achtet.


Kalleleo

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Für mich klingt es als wenn er erhebliche Probleme mit dem Selbstvertrauen hat. Ich würde da ansetzen. Vielleicht eine pschychologische Betreuung suchen. Privat einen Ausgleich schaffen.Ein Hobby,Sport,Handwerk... Hauptsache wieder ein Selbstwertgefühl aufbauen.


bärenmama1981

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Antwort auf Beitrag von Kalleleo

Wie Kalleleo sagt das Selbstvertrauen muss auch gestärkt werden denn dann kann er auch damit umgehen dass seine Arbeiten nicht so perfekt sind wie die Arbeiten jener Kollegen die es 1. in einer gründlicheren Ausbildung gelernt, 2. schon länger machen


kunstflair

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Für mich klingt das so, als ob er sich selber in die ecke gedrängt fühlt und sich so selber in der opferrolle sieht. Was ich an seiner stelle tun würde? Eine weiterbildung. Abendschule. Es gibt in jedem beruf eine möglichkeit, einen branchenaffinen kurs zu finden. Das gibt ihm neue möglichkeiten und kontakte und es gibt eine neue perspektive, was wiederum hilft, das tagesgeschehen im büro nicht mehr ins zentrum des eigenen daseins zu stellen. lles gute!


Trini

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Dein Freund hat sich im rahen direkten "prolligen" Klima uf dem Bau zu hause gefühlt. Unterschwellig lässt er das gegenüber den Anzugheinis of genug durchblicken, dass draußen alles viel besser ist. So macht man sich aber keine Freunde. Für ihn sehe ich derzeit zwei Möglichkeiten. 1. Er versucht, seinen Einstellungen gegenüber den neuen Job zu ändern. Pro- und Contra-Liste aufstellen und sich auf die Pros konzentrieren. Wenn die Kiste zu verfahren ist, sollte er vielleicht noch mal einen Neustart in einer andern Firma versuchen. 2. Er sucht sich einen andern Job, der seinem Naturell eher entspricht. Allerdings verlanngen diese Jobs doch häufig eine große körperliche Leistungsfähigkeit. Eine dritte Lösung fällt mir noch ein, für den fall dass er eine entsprechende Ausbildung auf dem bau hat und da nicht nur Hilfsarbeiter war. Er solte veruchen, sich da für eine Leitungstätigkeit zu qualifizieren (Polier/Meister), notfalls auch auf eigene Kosten. Es geht ja um SEIN Leben. Trini


mondstaub

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Antwort auf Beitrag von Trini

Woanders bewerben, Weiterbildung machen. Manchmal werden auch in branchenfremden Jobs Quereinsteiger gesucht,z.B. Verkauf, wenn ihm sowas liegt.


Mitglied inaktiv

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mein vater war fast 30 jahre Maurergehilfe auf dem bau, und natürlich ist das klima "draußen" bei den rauen burschen anders als in einem büro, womöglich noch großraumbüro. dein Mann (oder freund) muß sich halt umstellen, er kann die Büroarbeiter nicht umändern, daß sie genauso werde wie die Männer draußen auf den baustellen. büroarbeit bedeutet immer "anderes arbeitsklima", aber wer sich nicht umstellen kann oder will, der hat schlechte karten. mein sohn arbeitet auch in einem großraumbüro mit 90 % Frauen, er erzählt auch oft, daß frauen sich gerne mal anzicken, aber er mischt sich da nicht ein, läßt sie einfach machen. er kommt gut mit jeder Frau klar dort, aber er läßt es nicht zu nah an sich ran. dort gibt es z.b. jeden montag morgen kuchen, immer bringt jemand einen mit, das wechselt ab. dann wäre mein sohn dran gewesen und seine Schreibtischnachbarin meinte, er muß es nicht machen, sie würde das für ihn übernehmen, aber mein sohn sagte: "Nein, ich gehöre zu euch, und ich bring montag kuchen mit" naja, den kuchen hab dann ich gebacken, aber er zeigte so, daß er dazugehört :) er hat sich integriert und es kam gut an bei den damen *lach* da hilft wirklich nur eines: Hinsetzen, seine Arbeit machen, freundlich zu den kollegen sein (ausdrücke wie Schlipsträger oder anzugheinis zb gehören da aber nicht dazu). er ist jetzt schließlich auch einer von ihnen. auch wenn ihm das nicht so bewußt ist. sollte er das nicht können, dann hilft wohl nur tapetenwechsel. umschulung oder andere firma, aber ob es dort anders ist? ich denk nämlich, es sind nicht die kollegen die ihn stören, es ist die arbeit und das drumherum. es gibt menschen, die sind nicht fürs büro gemacht, evtl gehört er dazu? aber zu allererst würde ich versuchen mich anzupassen.


Mitglied inaktiv

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Danke für eure Antworten. Also das Büro ist absolut nicht seins. Ich würde sogar fast behaupten er hat LRS. Das macht das alles für Ihn noch schwieriger. Die Schulbank will er auf keinen Fall nochmal drücken. Das war ihm schon immer ein Graus. Auf dem Bau ist er aufgeblüht. Er hat wirklich Talent. Für fachlichen Dinge war er Ansprechpartner Nummer eins. Hat auch eine Zeit lang als Vorarbeiter gearbeitet. (Er hat den Beruf gelernt.) Jetzt ist er im Büro ganz unten in der Nahrungskette. Findet sich in die ganze Sache schlecht rein. Die BG hat damals nur diesen Beruf, eine kaufmännische Ausbildung und Optiker angeboten. Bauzeichner lag nun halt am nächsten. Wahrscheinlich ist das ganze wirklich eher eine Frage des Selbstwertgefühls.