Mitglied inaktiv
Mich interessiert einfach, wie denn das "perfekte" Schulsystem aussieht.... Ich habe gestern mit meiner Freundin in den USA gesprochen, dort beginnt jetzt bald der "Testwahn"... Im April, Mai und Juni werden (soweit ich verstanden habe, LANDESWEIT) Tests in der Schule geschrieben, das Bestehen entscheidet über die Versetzung in die nächste Klasse.... Der Druck auf die Kinder sei enorm, ihr 11jähriger hat letztes Jahre 2 Nächte vor den Tests nicht mehr schlafen können - obwohl er ein guter Schüler ist... Die Schule bekommt eine Geldprämie, wenn die Durchfallquote gering ist.... Der Druck auf die Schüler und Lehrer ist riesig, meine Freundin monierte, dass nun kaum noch neues in der Schule gelehrt wird, alles konzentriert sich auf die Vorbereitung für die Tests.... Sie war recht angetan von dem System in Deutschland, dass mehrere Arbeiten geschrieben werden, so dass eine "versemmelte" Klassenarbeit nicht sofort über die Versetzung entscheidet... Die Klassenlehrerin meiner Tochter (4. Klasse) lässt sehr viele Arbeiten schreiben, damit die Kinder von Beginn an an die Prüfungssituation gewöhnt sind und eine Arbeit problemlos wieder ausgeglichen werden kann... Eine Bekannte von mir war Lehrerin an einer Waldorfschule, in der eben NICHT benotet wird.... Sie sprach von einem Schüler, bei dem die Eltern in der 9 Klasse noch ein 1er Abitur im Kopf hatten, als sie zum Elternsprechtag kamen - tatsächlich war die Versetzung gefährdet.... Sie hatten die Beurteilungszeugnisse falsch interpretiert.... Ich muss sagen, ich bin mit dem System an unserer Grundschule (NRW) recht zufrieden....
in waldorfschulen gibt es kein "sitzenbleiben" im klassischen sinne! und das unser schulsystem vorbildlich sein soll... meine güte, es hat seinen grund, dass derzeit in ganz deutschland die elterninitiativen für integrierte gesamtschulen wie pilze bei bestem pilzwetter aus dem boden sprießen: nur in deutschland und österreich (wen wundert's?) wird nach der vierten klasse selektiert. GERADE hier in deutschland ist in den vergangenen jahren der leistungsdruck für schüler enorm angewachsen. keiner mag mehr seine kinder auf hauptschulen schicken und die realschulen sind meist aif dem niveau, welches früher ansich hauptschulen hatten. als folge fühlen sich eltern genötigt, ihre kinder auf gedeih und verderb auf das gymnasium zu schicken... sagen wir, wie es ist: das schulsystem in deutschland wurde in den vergangenen jahren verschlimmbessert und bedarf dringend einer VERNÜNFTIGEN reform!
Wie sieht für Dich die perfekte Reform aus????? Die Selektierung nach der 4. Klasse finde ich auch nicht gelungen - meine Tochter ist gerade in der 4. Klasse, ich weiß nicht wirklich, was die beste Schulform für mein Kind ist..... Der Schüler der Waldorfschule wurde natürlich versetzt, ich habe das nicht klar formuliert, er gehörte zu den leistungsschwächsten der Klasse und die Eltern haben das nicht wahrgenommen... Ich weiß das nur vom Hörensagen der Bekannten (Lehrerin)....
und das bitte noch in den nächsten monaten, mein sohn ist ja in der 4. klasse. bin etwas angenervt, weil eine für gestern angekündigte hsu-probe bis auf weiteres verschoben wurde, dafür für heute mathe angesetzt wurde. so etwas finde ich unter aller kanone.man kann die kinder auch absichtlich verwirren.
ein gemeinsames Klassenkollektiv, das im Idealfall 10 Jahre, im Fall des Hauptschulabschlusses 8 Jahre in ein und die gleiche Schule und ein und die gleiche Klasse geht. Sprich, für die Nicht-Ossis :o))) Du kommst mit 6 oder 7 Jahren (bei meinem Schulsystem käme man erst mit sieben Jahren in die Schule) in eine Klasse und bleibst dort, wechselst nicht, weder Schule noch Klasse. Im Laufe der achten Klasse entscheidet sich, ob Du hier weitermachst oder ob du abgehst, damit hast du dann einen Hauptschulabschluss. Wer weiter macht kann in der neunten entscheiden bzw. ein Notenschlüssel entscheidet, ob man Abi machen kann... Wer nach der neunten bleibt erreicht die Mittlere Reife. Man hat in der ersten und zweiten Klasse die gleiche Klassenlehrerin, in der dritten und vierten auch - aber der fünften bis zur zehnten Klasse hat man den gleichen Klassenlehrer und immer die gleiche Ansprechperson... Der Sportunterricht sollte eine Art "Freispielzeit" sein - jeder macht etwas sportliches, aber das, was er persönlich für am Besten erachtet... Sei es Gymnastik oder Federball oder sonstwas - ABER nicht dieses ätzende Pflichtprogramm, wo man schon morgens beim Aufstehen Magenschmerzen bekommt, weil man genau weiß, dass man beim Sprung über den Bock oder das Pferd wie ein nasser Sack aussehen und die Klasse sich totlachen wird... Es gibt einen Hort und einen garantierten Hortplatz in der Schule, wo die Kinder aufgehoben sind - zum teil bis 18 Uhr. Im Sommer in den Ferien oder auch im Herbst gäbe es die "Ferienspiele" - die in der Schule stattfinden und wo die Kinder, deren Eltern keinen Urlaub haben, unbeschwert hingehen und den Tag verleben können... Allerdings gäbe es nicht erst ab der siebten, sondern bereits ab der fünften Klasse Englisch :o))) So, das ist wohl die Vorstellung einer perfekten Schule :o))) Ich habe, nach Grenzöffnung, das hiesige Schulsystem lange nicht verstanden. Und ich frage mich, wozu dieses ganze Gezerre und Gemache und Getue mit den Kindern... Ersten vier Jahre da, dann da hin fahren, oft nicht mal im gleichen Stadtbezirk - Kind mit 8 Jahren in den Bus setzen, keine Nachmittagsbetreuung... das hat damals, auch wenn viele Sachen in der DDR wirklich nicht schön waren, super organisiert. Alleine in unserem Sprengel oder das, was man heute als Sprengel versteht, gab es vier Schulen - und eine Sportschule... lasst mich zählen... drei Kinderkrippen und vier Kindergärten. Bei uns gabs auch keine Schlüsselkinder - oder Eltern, die sich Gedanken machen mußten, wie sie in den Ferien ihre Kinder unterbringen. Nahezu jede Firma hatte ein Ferienlager irgendwo im Land - wo die Kids im Sommer zwei Wochen hinfahren konnten. Bei mir wars im Vogtland, das war sowas von geil... Tja, träum weiter Sue ... LG Sue
Bei uns im Kanton gibt es auch 4 Primarschuljahre und danach entscheidet es sich ob das Kind auf Gymnasium, Realschule oder Hauptschule geht.
Ich war mit "unserer" Grundschule auch zufrieden und bin es (bislang) ebenso mit "unserem" Gymnasium. Der Leistungsdruck ist für unsere Tochter gut auszuhalten. Wie ich ja schon ein paarmal schrieb ist sie schulisch gesehen ein echter Selbstläufer. Was könnte ich da klagen? Dennoch regen mich diverse Dinge ganz erheblich auf, weil sie, wie es mir scheint, unüberlegt, im Zuge eines von Panikattacken begleiteten Aktionismus eingeführt werden _ohne_ _vorher_ das Schulsystem auf die neuen Umstände anzupassen und ohne dass man mir wirklich gute Gründe liefern könnte, wozu das gut sein soll. Dass das in anderen Ländern auch so sei kann ja nun wirklich kein Grund sein, zumal wir uns, wie mir scheint, immer nur den Mist abgucken aber nie das Bessere. Da wären dann zum einen z.B. die immer frühere Einschulung von Kindern (in ein paar Jahren all die, die bis zum Jahresende 6 werden, also auch gerade mal 5 jährige) und die Einführung von G8 (die Folge ist, dass dann demnächst 17 jährige in die Unistädte strömen - in dem Alter würde ich meine Tochter nicht alleine los schicken - also wieder Mädchenwohnheime oder wie oder was). Bei der Einführung von G8 btw waren in keinster Weise die Voraussetzungen für ein Abi nach 8 Jahren geschaffen worden. Bis heute arbeiten die Kinder mit Schulbüchern für G9, obwohl der Stoff deutlich schneller und auch weniger vertieft durchgezogen wird. Anfangs hatten die Kinder auf einmal eine Vielzahl von Unterrichtsstunden bis weit in den Nachmittag hinein, ohne dass in irgendeiner Weise für Essensmöglichkeiten oder die Möglichkeit von Aufenthalten außerhalb des Unterrichts (v.a. für die damals 10 jährigen) gesorgt war. Nun aber, was also wie verbessern? Was wäre ideal? Ideal wäre sicherlich eine Schule, in der ohne Druck gelernt wird, sich die Kinder immer auf die Schule freuen und immer pfleglich miteinander umgehen. Leider ist das aber ziemlich utopisch, weil der Mensch IMHO für eine solche Welt gar nicht geschaffen ist. IMHO geht es btw. nicht ohne eine Bewertung der Leistung und IMHO ist es Augenwischerei, wenn man nicht Noten gibt sondern die Leistungen beschreibt, denn am Ende ist ja auch die Beschreibung eine Benotung. Günstig wäre es vielleicht die Entscheidung für die weiterführende Schule weiter nach hinten zu schieben. Aber, wäre das wirklich für alle Kinder günstig, v.a. auch für die guten Schüler, die evtl. doch in einem solchen System ausgebremst würden? Also dann, gemeinsamer Unterricht bis btw. zur Klasse 6, aber mit der Möglichkeit des Besuchs von z.B. A, B, und C - Kursen, je nach Leistungsvermögen? Dann dürfte der weitere Weg ja auch bereits vorgezeichnet sein. Schüler mit überwiegend C-Kursen wechseln nach 6 Jahren auf's Gymn., Schüler mit überwiegend B-Kursen auf die Realschule, Schüler mit überwiegend A-Kursen auf die Hauptschule. Da sehe ich dann auch nur eine marginale Verbesserung. Abschaffung der Hauptschule. Yepp. So wie sie heute hier in NRW existiert ist sie wohl in vielen (nicht allen) Fällen nur noch ein Auffangbecken für all die, die schon früh gescheitert sind. Im Grunde eine Einbahnstraße, obwohl meine Nichte es gerade von der HS auf's Gymn. schafft, weil sie unbedingt Abitur machen möchte. Aber, das ist ein harter Weg, denn die Mitschüler auf der HS hielten sie zum Großteil für bekloppt oder abgedreht, sie musste gegen den allgemeinen Trend - wir haben ja doch keine Chance - anlernen usw. Und - wohin sollen dann all die Kinder gehen, die tatsächlich auf der Hauptschule alten Schlages gut aufgehoben wären? Immerhin ist nicht jeder Mensch geistigen Höchst- oder Hochleistungen fähig. Tja. viele "wenns" und "abers". Leider muss ich weg und kann nicht noch länger schwafeln (wollte jetzt aber auch nicht alles wieder löschen). Bis später Ebba
Ich bin in Bayern aufgewachsen, wohne auch noch dort, und finde das Schulsystem überhaupt nicht gelungen. Wenn es nach mir ginge, würden alle Kinder, nach Einschulung mit 6 oder 7 Jahren, mindestens 8-9 Jahre zusammen bleiben und die gleiche Grundbildung erhalten. Bis zum Alter von 15-16 Jahren hat sich doch bei den Meisten herausgestellt, ob eine weitere Beschulung sinnvoll ist, oder eben nicht. Schlagt mich jetzt nicht, aber ich finde das Schulsystem in USA garnicht so schlecht, es wird nur schlecht umgesetzt. Meine Cousinen leben in New Jersey. Bei ihnen war es so, dass sie 4 Jahre Grundschule hatten, danach dann alle zusammen in die gleiche High-School kamen (also das gleiche Gebäude, die Unter- und Oberstufe hatten nur versch. Bezeichnungen). Alle Schüler mussten Grundkurse in den wichtigsten Fächern absolvieren. Wer Förderungsbedarf hatte und auch willig war, kam zusätzlich in Förderstunden. Bei Nichterreichen des Klassenzieles in ein oder zwei Fächern konnte man sich aussuchen, ob man Ferienkurse besuchte oder die Klasse wiederholte. Für die Schüler, die besser waren, bzw. ein gewisses Talent in einem Fach zeigten, wurden Fortgeschrittenen-Kurse angeboten. Für den Sport wurden alle Schüler von jeweils zwei Klassenstufen zusammengefasst, und es wurden mehrere verschiedene Sportarten angeboten, die die Schüler auch nachmittags oder in Freistunden vertiefen konnten. Wenn man dieses Schulsystem wirklich gut umsetzen würde, fände ich es perfekt. So könnte jeder eine Grundbildung erhalten und sich in den Bereichen, die ihm gefallen, weiterbilden. Was mir in USA nicht so gefällt, ist dass es kaum Ausbildungsberufe gibt. Entweder geht man auf ein College oder wird ungelernter Arbeiter. Da fehlt m.M.n. noch was dazwischen. Trotz des umfangreichen Klassenangebotes hat die Organisation dort sehr gut funktioniert, es gab kaum Leerlauf. Das war aber wohl nur möglich durch den Einsatz von Aushilfslehrern und Springern. Das würde bei uns verm. viel zu teuer werden, wenn man sich die Lehrer-Gehälter anschaut.
hallo tja ganz kurz und einfach gesagt das schulsystem wie es im moment in skandinavien existiert mfg mma die auch aus bayern kommt und die den kopf schüttelt über den druck der bereits schon auf 3. Klässern lastet - den hier fängt schon eine vorauswahl statt ach,ja und nicht zu vergessen die mütter die an dem druck nicht ganz unbeteiligt sind
Ich finde es auch echt übel. Meine Nichte ist dieses Jahr in die 5. Klasse gekommen. Sie hatte im Übertrittszeugnis zwar ausreichende Noten für's Gymnasium, durfte jetzt aber nach einigem Hickhack innerhalb der Familie doch auf die Realschule gehen. Ich finde es besser so, weil sie ab der 3. Klasse schon viel Hilfe in Mathe gebraucht hat. Nach meinen Erfahrungen liegt es später hauptsächlich an Mathe und/oder den Fremdspachen, wenn man Probleme bekommt. So hat sie nicht ganz so viel Druck und kann später ja immernoch diese Übertritts-Klasse (oder wie das heißt) zum Gymnasium machen. Das finde ich garnicht schlecht.
hallo tja das ist es ja - du kommst in einen strudel hinein mfg mma
Keine Ahnung, aber nach dem, was ich bisher bei der Themenwoche des ZDF gesehen habe weiß ich eines: auf jeden Fall nicht das, was wir haben! Ich spüre ganz tief mir das Bedürfnis meine Kinder zu packen und mit ihnen abzuhauen, weil ich das Gefühl habe, daß man ihnen die Kindheit rauben wird und ich sie nicht davor beschützen kann/darf. Vielleicht so? http://www.zeit.de/2008/01/C-Riegel-Aufmacher
einen kurzen auszug aus dem internet Das skandinavische Schulsystem Das Schulsystem in den skandinavischen Ländern Schweden, Dänemark und Finnland hat großen Erfolg und schneidet bei den internationalen Vergleichen stets gut ab. In diesen Ländern gehen die Kinder von der ersten bis zur neunten Klasse zusammen auf eine Schule, es gibt keine Ausleese nach Leistungen. Das Ziel dieser Kommunikationsgesellschaft ist, dass 70% eines Jahrgangs die Studienberechtigung erhalten und diesem Ziel sind sie schon sehr nah. Neben der Landessprache und den 2-3 Fremdsprachen ( Englisch, Schwedisch, Deutsch) gehört Mathe zu den Pflichtfächern. Andere Fächer kann man je nach belieben besuchen. Die Schüler haben auch für jede Woche ihren eigenen individuellen Stundenplan. Je nachdem, was sie gerade so verstärkt üben möchten. Der Unterricht geht bis 15 Uhr und es gibt für alle Kinder ein kostenfreies Mittagessen, das die Kinder zusammen in einer Mensa einnehmen. Ein grundlegender Unterschied zwischen Schule in Deutschland und Schule in Skandinavien ist der Umgang mit den schwachen Schülern. Dort werden sie ganz individuell gefördert, damit sie ihre Defizite aufarbeiten können und möglichst schnell auf dem Stand der anderen Kinder sind. Bei uns in Deutschland dagegen werden sie einfach nur aussortiert und kommen auf eine andere Schule, damit ist Frustration und Isolation verbunden. In Finnland ist es ganz wichtig, dass bereits in der Vorschule studierte Pädagogen arbeiten, denn in Finnland ist man der Meinung, dass in der Vorschule am meisten zerstört werden kann, wesentlich mehr als später auf dem Gymnasium. Ein weiterer wichtiger Punkt für die Skandinavier ist, die Kinder mit genug Respekt zu behandeln. „ Kinder sind wie ein Spiegel, begegnest du ihnen nicht mit dem nötigen Respekt, behandeln sie dich genauso“ In Befragungen kamen die Kinder zu dem Ergebnis, dass die Lehrer an den skandinavischen Schulen wesentlich gelassener und freundlicher mit ihnen umgehen als auf deutschen Schulen. Aus diesem Grund stehen die Schüler nicht so unter Druck und können sich richtig auf das Lernen konzentrieren. Außerdem ist die Motivation auch eine viel größere, wenn man weiß, dass man ruhig etwas falsch machen darf, ohne dass der Lehrer sich aufregt. Aber nicht nur der Lehrer ist für die Lehre zuständig, sondern die Kinder helfen sich untereinander, es werden oft Kinder aus verschiedenen Alterstufen zusammengeführt. Und nicht nur die Jüngeren lernen von den Älteren, sondern auch andersherum. In den skandinavischen Schulen werden den Kindern viele Freiräume gelassen, damit die Kinder sich richtig entfalten können. mfg mma
Ich ziehe um! http://www.campus-klarenthal.com/index.html
das skandinavische Schulsystem, meine ich. Ich hoffe, die kriegen das in den nächsten 3 Jahren hin, bis meine Zwergin in die Schule kommt. Mir graust es echt schon davor, wenn ich mit Schüler-Eltern spreche. Ich hatte Glück, dass ich ein Mathe- und Sprachenhirn habe, sonst hätte ich ganz sicher kein Abitur. Falls bei meiner Tochter Probleme in der Richtung ersichtlich sein sollten, werde ich sie nicht auf's Gymnasium schicken.
das hoffe ich auch - ich könnte so einiges erzählen lasse es aber lieber der druck ist einfach schlimm - man leidet mit den kindern mfg mma
Hi. Will nicht sagen, dass das perfekt ist, aber ich bin mit dem französischen Schulsystem konzeptionell sehr zufrieden. Ist aber mehr ein Gegenkonzept zu dem vorher gesagten. Ich beschreibe einfach mal wertfrei: - Ecole maternelle: Frühförderung ab dem ersten Kindergartenjahr (also 3 Jahre) mit kind- und altersgerechten Lehrinhalten, d.h. Buchstaben und Zahlen werden im 3. Kindergartenjahr gelernt. Mit 3 Jahren beginnt sozusagen die Schule, häufig im Grundschulgebäude. Ganztagsschule. Unterricht durch Grundschullehrer/innen (die seit Sarko einen Masterabschluss brauchen). - Ecole primaire: 1. bis 5. Klasse. Echte Ganztagsschule. Mittwochs kein Unterricht, dafür Förderunterricht (seit Sarko). Gesamtunterricht. Höherer Stellenwert der Disziplin. Keine Hausaufgaben (seit Sarko, nur lesen und vorbereiten, Gedichte etc). Leider hält sich unsere Lehrerin nicht dran ... Keine Noten in den ersten drei Klassen. Keine Klassenarbeiten, lediglich kurze Vergleichstests, die aber auch nicht benotet werden. Ich weiss nicht genau, ab wann es Noten gibt (meiner ist in der 3.) - College: 6. Klasse bis 10. Klasse (oder 9). Alle Schüler zusammen. Keine Differenzierung in A oder B Kurse. - 11 (oder 10) und 12. Klasse; verschiedene Lyceeformen. Die meisten gehen auf die eine oder andere. Die Wertigkeit der Abschlüsse ist aber sehr unterschiedlich. Nationales Einheitsabitur. Ein wichtiges Konzept in Frankreich ist die Frühförderung. Ich glaube nicht, dass es ohne ordentliche Frühförderung möglich ist, gemeinsam mit ordentlichem Niveau bis zur 10. zu gehen. Die Frühförderung wirkt auch sozial nivellierend. Aber das ist auch kein Allheilmittel, denn in den Banlieus (Problemvorstädte) wirkt es eben nicht. Das versucht die neue Regierung mit dem Mittwochsprogramm, aber die Probleme sind tiefgehender. Aber dieses Problem ist in Deutschland nicht so gross. Diese Frühförderung wird in Deutschland aber nicht funktionieren. Da würden ja mehr Mütter zur sanften Eingewöhnung über Wochen mit im Klassenzimmer sitzen und Händchen halten. Und oh Gott, die armen Kinder haben keine Kindheit mehr usw. Dann brauchen wir aber das drei-gliedrige Schulsystem damit der "Vorsprung" der anderen wieder aufgeholt werden kann. Und Bayern macht das sehr erfolgreich, dass muss man auch anerkennen. Das französische System ist natürlich auch schweineteuer. Oeli_bene
Wir haben uns für eine 10klassige Schule entschieden, eben weil ich es nicht gut finde, ab Klasse 5 zu selektieren (und zu be- bzw. abzuwerten...) Die Kinder lernen in gemischten Lerngruppen Kl.1-3, Kl. 4-6, Kl. 7-8, 9. und 10.Kl. einzeln. Nach der 3. Klasse wird entschieden, ob das Kind in die Sekundarstufe (ab 4. Klasse) wechselt oder noch in der Lerngruppe bleibt und sozusagen die 3. nochmal macht. In den gemischten Gruppen ist das kein Drama, immerhin sind ja große und Kleine zusammen... Die Gruppen haben max. 15 Schüler (eher weniger), 1 Pädagoge, 1 Praktikanten/Erzieher, der "springt". Für jedes Kind wird individuell der Wochenplan erstellt, an den es sich halten muss. WANN es die Aufgaben macht und womit es anfängt, ist seine Entscheidung. Es gibt projektbezogenen Unterricht und auch Lernzeiten; Frontalunterricht dagegen in der Grundschulzeit garnicht. Rausgehpflicht ist jeden Tag nach dem Morgenkreis 1/2 Stunde, Nachmittags dann sowieso. Die Lehrer sind auch bis Schulschluss da (nicht alle ständig, wechseln sich ab), so gibt es immer jemanden, den man bei Problemen ansprechen kann. Elterngespräche alle halben Jahre, detaillierte Jahresbriefe anstelle vom Zeugnis. Die Bewertungen können auch in Zensuren ausgedrückt werden, wenn z.B. ein Kind wegzieht, dann gibt es ein "normales" Zeugnis. Zensuren erst auf die Prüfung 10.Klasse. Und ja, wir bezahlen für die Schule Schulgeld + Vereinsbeitrag + Förderbeitrag. Aber wir sind z.B. leidenschaftliche Camper und Paddler und Wanderer und Radler... Was andere für ihren Jahresurlaub ausgeben, stecken wir halt in die Schule. Es gibt übrigens auch Ermässigungen für AE usw. Ich sehe, wie es meinem Sohn (Tochter kommt nächstes Jahr rein, der Kleine dann 2015) geht, wie er aufblüht und Spass am Lernen hat. Er kann lesen und schreiben, er rechnet schon Aufgaben für die Klassenstufe ein Jahr weiter... Die Großen helfen den Kleinen, es gibt einen tollen Zusammenhalt. Natürlich gibt es genauso Streit, will ja hier nix rosa-rot zeichnen! Natürlich gibt es Dinge, mit denen wir nicht 100pro zufrieden sind... Aber für uns ist es die optimale Schule! Wir Eltern haben das Recht (und die Pflicht!) aktiv mitzuarbeiten und sind nicht aussen vor. Das muss man wollen und sich bewusst sein, dass viel Zeit und Energie reingesteckt werden muss. Es gibt Mitgliederversammlungen, Arbeitseinsätze, sonstige Treffen... nicht nur den obligatorischen Elternabend alle 3 Monate! LG Jana
Hm, also was in bei uns an bzw. in der Schule verbessern würde. Ich würde die Schule persönlicher gestalten. Angefangen bei dem Lehrstoff, eine gewisse Allgemeinbildung ist wichtig, aber manches ist zu lange ein MUSS. Kein Normalsterblicher brauch das Mathematik was man in der 8. oder 9. Klasse lernt, wie oft berechnet man einen Kreisumfang oder brauch mal Integralrechnung im Alltag? Das sollte man denen überlassen, die das auch wirklich wollen, den anderen sollte man eine Wahlmöglichkeit geben in ihrem Interessengebiet. Fächer wie Geschichte, Politik, Erdkunde kommen doch bis zur 10. Klasse recht kurz zumindest wenn man später beruflich in die Richtung gehen möchte. Natürlich weiß man mit 12 noch nicht gaaanz sicher, was man mal werden möchte, aber ich finde auch, daß man sich heutzutage schon früher mit der Wahl beschäfigen sollten, zumindest mit der Richtung und auch in der Schule sollte man die Kinder schon früher als mit einem Praktikum in der 10. Klasse vorbereiten. Praktika für wenige Tage u.ä. wäre meiner Meinung nach schon vorher sinnvoll. Zudem würde ich längere Schulzeiten wo auch Hausaufgaben gemacht werden begrüßen, und zwar im sozialen Sinne, daß die Kinder sich gegenseitig helfen. Es selbstverständlich wäre, wenn die Größeren eine Std. opfern um den Jüngeren zu helfen, daß jeder seine Fähigkeiten in denen er gut ist, nutzen kann. Das ist gut für die Gemeinschaft und gut fürs Ego. Da würden auch teuere und oft unnütze, da demotiviertes Kind, Nachhilfestunden überfällig werden. Ansonsten plädiere ich für kleinere Klassen (manch Grundschullehrer ist mit 27 Erstklässlern hoffnungslos überfordert) und für mehr Projekte anstatt nur trockenes Lernen, klaro ist das alles teuer, aber es könnte sich lohnen. LG Nina
...als allererstes müssen wir Eltern politischen Druck aufbauen und ausüben. Sind wir nicht selbst schuld, wenn wir unsere Kinder von irgendwelchen Ministerien quälen lassen? Mehr Geld, mehr Lehrer, bessere Ausstattung. - klare verständliche Forderungen. Die jeder, auch der blödeste Politiker, verstehen kann. Es muss nur jemand da sein, der sie durchboxt. Wenn nicht wir Eltern, wird es NIEMAND SONST für unsere Kinder tun. (Während jeder kleiner Fuzzi-Bürgermeister im kleinsten Kaff sich ein Domizil mit teuerstem Klinker zur Auffahrt an seine Residenz gönnen darf, sehen unsere Schulen zunehmend wie Ruinen aus und hat besagter Bürgermeister dann kein Geld, wenn Kigas gefordert werden. Klarer Fall von falscher Verteilung von Steuergeldern). Staatlich sollten Schulen im Prinzip auf jeden Fall bleiben. Nur so scheint mir eine Meinungsvielfalt und das größtmögliche Spektrum an Input etc. gewährleistet. das gehört nach meiner festen Überzeugung wie andere Grundrechte auch in staatliche Hände. (dass die vielbeschworene Konkurrenz und der Markt gar nix regeln, zeigen ja die galoppierenden Energiepreise, die wir zahlen).Ich fürchte nämlich sonst, dass da von zu vielen nicht so guten Seiten Begehrlichkeiten geweckt werden - die Problematik haben wir ja längst. Schulen sollten u.a. so weit wie irgendmöglich von Ideologien frei gehalten werden. Und WIE die Schule dann aussieht, Lehrpläne, etc. wird demokratisch und im Diskurs ausdiskutiert.
entwickelt und verschwand dann in den Schubladen.....bis es sich die Skandinavier geschnappt und wie man sieht, erfolgreich umgesetzt haben.... Ein Unhold der Böses dabei denkt......ja die Kultusbürokratie hierzulande will entweder keine guten Schulen für unsere KInder oder sie leiden an einer Lernstörung..... Wir wissen wie es geht, aber tun es nicht.... Die Eltern als Wähler sind gefragt....aber wie sieht es aus???? Die Kolleginnen und Kollegen, die neue Wege gehen, die versuchen trotz der bestehenden, katastrophalen Bedingungen das Beste für die Kinder heruaszuholen, bekommen von den Eltern den meisten Druck und Ärger...... Auf Druck der Eltern wurden bei uns wieder Noten eingeführt werden, sie haben es veranlasst, dass der 45-Minuten-Takt wieder eingeführt werden sollte, sie klagen das Diktatdesaster notfalls mit rechtlichen Mittel ein......die Liste ist unendlich..... LG
Huhu, perfekt fände ich: - Kleine Klassen mit max 15-20 Schülern - keine Fächer im 45 Minuten Takt sondern eher Epochen ala Waldorf - freie Stillarbeit, so jedes Kind einmal am Tag in SEINEM Tempo an einem Fach / Thema SEINER Wahl arbeiten darf - Mittagessen für alle, dann sind nicht die Kinder berufstätiger Mütter die "Armen", die dableiben müssen - danach Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe/ Förderung mit GUTEM PERSONALSCHLÜSSEL - um 15-16 Uhr dann Schluß für alle - gegessen und Hausis gemacht und danach FREIZEIT für Freunde und Hobbies ... - KEINE Auftrennung nach der 4.Klasse sondern erst später - 2-3 Stunden die Woche, indenen Klassenlehrerstunde ist und die Gemeinschaft in irgendeiner Weise gefördert wird, soziale Projekte geplant werden etc. - daß der Lehrplan radikal ausgemistet wird - wieder G9 statt G8 LG Cosma