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Ein drittes Kind- Wunsch und Zweifel

Thema: Ein drittes Kind- Wunsch und Zweifel

Hallo ihr Lieben, ich weiß zwar nicht ob ich hier so habt richtig bin, aber ich verstehe es Mal.. Meine Gedanken laufen gerade rund zum Thema drittes Kind. Kurze Rahmenbedingungen: ich werde in ein paar Monaten 40, habe zwei tolle Jungs (fast 7 und fast 3) und kann nur durch ICSI schwanger werden (nein, es gibt keine Alternative und ein Wunder ist, auch wenn ich es gerne hätte, ausgeschlossen). Nun laufen die Gedanken rund ob wir es nochmal wagen sollen. Kopf sagt nein, Herz sagt ja. Haus hat nur zwei Kinderzimmer, Auto ist voll und finanziell läuft es mit zwei Kindern okay, zumindest so okay, dass auch Mal ein etwas besserer Urlaub drin ist. Mit drei Kindern würden wir da, wenn ich später Mal an Ausbildung, Studium, Führerschein denke oder auch an Teenie Wünsche vermutlich schon etwas knapsen müssen. Ich arbeite aktuell, was ich mit drei Kindern so auch nicht mehr machen könnte. Mein Job wäre definitiv weg und ich würde vermutlich auf anderer Position weniger verdienen, was es dann noch enger machen würde. Ich hab das Gefühl, wie ich mich entscheide (mein Mann überlässt die letztendliche Entscheidung mir), gibt es Verlierer. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn meine beiden Jungs auf irgend etwas verzichten müssten, weil ich ein drittes Kind wünsche... Und dann der Gedanke zum Thema Alter noch hinzu: sollte es gesundheitliche Einschränkungen geben, beträfe das natürlich die ganze Familie. Ich würde alles kaputt machen. Aktuell ist unser Leben quasi "sorgenfrei"(Sofern man das jemals ist, aber zumindest sind alle gesund). Und meine beiden Jungs sind mein ein und alles. Wir haben wirklich ein schönes Leben. Aber da ist eben auch das Herz, dass sagt ... Vielleicht ist ja doch alles möglich... Drittes Kind, Gesundheit, ein Job der sich findet,... Ich bin eher der Sicherheitsorientierte Mensch. Aber trau dich einmal im Leben,... Vielleicht wird es das Beste, was du jemals getan hast. Und der Kopf sagt... Oder es würde eben alles zerstören. Fordere nicht immer mehr... Puh... Vielleicht könnt ihr erahnen wie es mir geht. Und nein, zuwarten ist keine Lösung. Aufgrund des Alters nicht, aufgrund der Umstände nicht und auch, weil ich diese Gedanken nicht erst seit 8 Wochen habe. Es muss eine Entscheidung her, ein "Abschluss" , wie auch immer. Und dann sagt das Herz, "warum denkst du alles kaputt, denk nicht nach, mach es einfach "- was vermutlich auch schon passiert wäre, wenn ich nicht auf ICSI abgewiesen wäre. Aber vielleicht ist gerade das auch mein Glück? Nicht blindlings und Schicksal rennen zu können. Sondern nochmal nachdenken zu müssen. Vielleicht soll es gerade auch deshalb so sein? Klar, keiner außer uns kann diese Entscheidung treffen. Aber mich interessiert dennoch eure Meinung, vielleicht erging es jemand ähnlich.

von Muellerchen am 15.01.2023, 01:01



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Wenn man anhand deiner Situationsbeschreibung eine Pro/Contra Liste machen würde fiele die eindeutig aus. Ich würde es lassen. Vermutlich hast du gerade Torschlusspanik wegen deines Alters. Deine Jungs müssten sicher auf manches verzichten. Schreibst du ja selbst… Wie sagt man so schön: wenns dem Esel zu Wohl wird, geht er aufs Eis….

von Tonic2108 am 15.01.2023, 10:24



Antwort auf Beitrag von Muellerchen

Ich würde es an Deiner Stelle bleiben lassen. Eine ICSI mit 40 ist nicht so ohne. Und Deine "äußeren" Umstände sprechen auch dagegen. Argumentativ gewinnt hier in meinen Augen ganz klar der Kopf, und das muss ja gar nicht schlecht sein. Such Dir doch ein gemeinsames Hobby mit Deinen Jungs. Mein Mann ist gerade mit unseren Jungs beim Basketball. So etwas ist total klasse und die ganze Familie profitiert davon. Das Glück liegt nicht in einem dritten Kind, sondern in einem gesunden, ausgefüllten Familienleben. Füll es aus, Du wirst sehen, es lohnt sich!

von mareen283 am 15.01.2023, 13:03



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Komisch, ich dachte ich hätte schon geantwortet heute morgen, aber der Text ist weg... Der Text war länger aber nochmal kurz: Diese "Leere", die Du gerade denkst zu spüren, wirst Du vielleicht auch nach dem 3. Kind spüren, manche spüren sie auch nach dem 5. Immernoch. Plötzlich mehr Zeit, mehr Schlaf, weniger (Kuschel-) Oxytocin. In Eurer Situation würde ich es nicht darauf ankommen lassen. Enttäuscht werden wenn die Befruchtung nicht klappt, Risiko einer Trisomie oder anderer Probleme steigt auch. Du weisst auch nicht, ob die zwei bereits geborenen Kinder dich nochmals mehr brauchen als Du denkst . Davon ab verlängert Du die Zeit bis Du finanziell und wohnungtechnisch wieder freier bist, auch nochmals um mindestens 4 Jahre. Wenn Du jetzt mit 40 direkt schwanger wirst, bist du mindestens 58 bis der letzte aus dem Haus ist und ggf 65 bis du aufhören kannst, das Studium zu unterstützen. Du hast - obwohl Du eigentlich keine Kinder bekommen kannst - zwei tolle Jungs in die Welt gesetzt und wirst sie ganz hervorragend begleiten durchs Leben. Sei doch darüber froh und glücklich und überlege gut, ob du das Schicksal nochmal herausfordern möchtest. Wenn Du noch Kapazitäten hast, wie wäre es mit einem Hund ? ;-)

von Lavendel79 am 15.01.2023, 13:03



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Ich kann dich sehr gut verstehen,ich werde zwar ohne Hilfe schwanger ,aber ich bin nach der 2.11 lange Jahre überhaupt nicht schwanger obwohl wir sehr gern ein drittes gehabt hätten Schwanger geworden bin ich dann als wir eigentlich abgeschlossen hatten,das Haus so ausgebaut dass es eben für und 4 plus 2(meine Eltern in eigener Wohnung)optimal passt,wir hatten nur 2 kleine Autos und ich bin beruflich neu durchgestartet,es passte also auch eigentlich überhaupt nicht und trotzdem können wir uns ein Leben ohne die kleine nicht mehr denken unserer Flexibilität wurde dann doch noch arg strapaziert,mit fast 45 bekam ich trotz Sterilisation beim 3.KS meine Periode nicht und ich war schwanger mit der vierten. Alles in allem haben wir es super gewuppt und bis auf kleine Einschränkungen im Wohnraum die wir aber zu aller Zufriedenheit gelöst bekommen haben geht es uns gut,finanziell auch, allerdings müssen meine kleinen mehr auf mich verzichten als die Großen weil ich früher und mehr arbeite als bei ihnen,aber da sie es nicht anders kennen passt es schon,und ganz davon ab sind wir dadurch finanziell nicht schlechter gestellt,also müssen auch die großen nicht zurück stecken Bei 12 und mehr Jahren Altersunterschied ist das einzige was manchmal nicht klappt gemeinsame Unternehmungen,aber wir haben uns da teilweise einfach aufgeteilt,einer ist mit den großen los,einer mit den beiden kleinen(Freizeitpark fahren wir z.b.mit den Großen in den movie Park und mit den beiden Kleinen geht es nach Schloss Beck direkt nebenan)

Mitglied inaktiv - 16.01.2023, 09:16



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Hallo, ich sehe es etwas anders als die anderen. Meiner Meinung nach denkst du zu Kopf lastig. Mit 40 Jahren das dritte Kind zu bekommen, ist heutzutage kein Problem und Risiken gibt es auch mit Anfang 30. Andere bekommen mit Anfang 40 ihr erstes Kind und das entscheidet jeder selbst. Das deine zwei Kinder auf etwas verzichten müssten, ist meiner Meinung nach kein Weltuntergang sondern die Kinder lernen auch dadurch, dass es nicht schlimm ist, wenn man nicht alles haben kann. Meiner Meinung nach ist Verzicht lernen kein Argument. Bezüglich einer weiteren Schwangerschaft würde ich mit den Ärzten sprechen, denn jeder Mensch ist anders. Ich habe drei Kinder und würde keins missen wollen. Diese innere Leere kann auch nie weg gehen und in zehn oder zwanzig Jahren kann man es bereuen, nicht doch noch ein drittes bekommen zu haben.....aber dann ist es zu spät...... Alles Gute!

von Musikerin am 16.01.2023, 13:04



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Ich sehe es ähnlich. "Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn meine beiden Jungs auf irgend etwas verzichten müssten, weil ich ein drittes Kind wünsche..." Das klingt furchtbar für mich. Worauf sollten sie denn so Unverzeihliches verzichten müssen? Auf irgendetwas Materielles? [Nach Deiner Beschreibung sollte ich vermutlich kinderlos sein!] Auf Mutterliebe (die teilt sich nicht!)? Auf Aufmerksamkeit und Zuwendung? Ja, letztere müßt Ihr teilen, aber das geht jeder größeren Familie so. Du schenkst ggf. Deinen Söhnen ein kleines Geschwisterkind. Das kann wunderbar sein oder ein Streitpunkt, das kannst Du nicht steuern. Aber machst Du Dir auch Gedanken, daß sie Deinetwegen auf eine der wichtigsten Personen in ihrem Leben (nämlich ihr Geschwisterkind) verzichten müssen, wenn Du kein drittes Kind in die Welt setzt? Nein? Na also. Bitte nicht zweierlei Maß. "Und dann der Gedanke zum Thema Alter noch hinzu: sollte es gesundheitliche Einschränkungen geben, beträfe das natürlich die ganze Familie. Ich würde alles kaputt machen." Ich finde, Du katastrophisierst. Du (!) machst "alles kaputt"? Nein, zu seiner Entscheidung gehören zwei, auch wenn Dein Mann sie delegiert, ist er am Ende mitverantwortlich. Und "alles kaputt"? Wie bitte sollte das denn gehen? Und jeder reagiert auf eine ICSI unterschiedlich, auch Deine Chancen sind ja nicht nur altersabhängig. Aber es gibt genug Mütter > 40 und genug Mütter > 40 mit ICSIs, mit gesunden Kindern. Du solltest Dir klarmachen, was es für *Dich* (und Deinen Mann) heißt, wenn Ihr ein krankes Kind bekämt. Abtreibung, weil nicht das, was Ihr bestellt habt? Akzeptanz, was v.a. *Dein* Leben auf den Kopf stellen dürfte? Oder auf Dich zukommen lassen? usw. Andererseits sind die Chancen jetzt auch nicht übermäßig groß - es gibt so viele gesunde Kinder älterer Mütter, lies die Statistiken. Oder was es für Dich heißt, wenn es gar nicht mehr klappt. Oder mit einer Fehlgeburt endet. Findest Du damit Deinen Frieden? Das ist auch mit 28 schon eine Frage, nur bei ICSIs wirst Du nicht unendlich lange weiterprobieren, vermute ich. Klar, ob sich die Leere schließt, steht in den Sternen. Kann sein, die fühlst Du auch wieder nach dem dritten Kind. Ich rate Dir weder zu noch ab von einem dritten Kind. Ist ja auch Deine Entscheidung. :-) Aber Deine überhöhten Ansprüche und Katastrophisiererei (meine ich nicht böse, aber so klingt's auf mich) klingen für mich wie schlechte Ratgeber. Es gibt genug gute Gründe für und gegen ein drittes Kind. Ich glaube, ganz wichtig wäre zu prüfen, ob *Du* bereit bist, Deinen Job zu verändern und Dein verfügbares Einkommen. Denn Deine Kinder werden selbstverständlich damit heranwachsen. Aber sind Du und Dein Mann damit zufrieden?

von auf der Reise am 16.01.2023, 23:17



Antwort auf Beitrag von auf der Reise

PS: Mich schüttelt es immer, wenn ich lese, für drei Kinder brauche es ein anderes Auto. Die meisten Autos können problemlos zu fünft benutzt werden, erst recht, wenn Euer ältestes Kind ja keinen Riesenkindersitz mehr braucht. Oder eben vorübergehend ein Kind auf den Vordersitz und einen Erwachsenen nach hinten, wenn Ihr mal alle zu fünft unterwegs seid. Früher sind wir zu fünft mit "normalem" Auto auch in dreiwöchige Urlaube als Selbstversorger gefahren. Ist wieder so ein Anspruchsding. Nötig ist ein größeres Auto für drei Kinder meist nicht. (Wenn Ihr bisher nur einen Polo habt, ist das vielleicht anders.) Du mußt gucken, ob *Du* es aber vielleicht "brauchst" für Deine Lebenszufriedenheit. "Leisten" kann sich Kinder quasi jeder, die allermeisten sogar einschl. teurer Kinderhobbys *oder* besserer Urlaube *oder* Eigentum usw. Wenn jemand aber alles auf einmal will, ja, (nur) dann reicht das Geld irgendwann nicht.

von auf der Reise am 16.01.2023, 23:24



Antwort auf Beitrag von Muellerchen

Huhu, ich habe bisher nur zwei Kinder,aber ich kann das Thema drittes Kind verstehen. Ich denke ,man muss unterscheiden zwischen rationalen und emotionalen Gedanken. Rational schränkt bereits ein erstes Kind einen bzgl Zeit und Geld ein. Jedes weitere natürlich noch mehr. Emotional ist ein Kind mit Geld nicht aufzuwiegen und ein oder evtl der schönste Teil im Leben. Zu sehen,wie aus einem Baby eine Persönlichkeit wird - einfach wunderschön. Ich würde in mich gehen und mich fragen,was ist in 10 oder 20 Jahren? Bereue ich es dann, kein drittes Kind bekommen zu haben? Ist Kinderwunsch evtl auch eher eine Entscheidung,die emotional getroffen werden sollte und nicht rational,weil rational ein Kind eigentlich nie Sinn macht,da es immer Geld und Zeit kostet? Meine Frauenärztin (Ende 40 Jahre alt) sagte übrigens im Frühjahr zu mir,dass bei ihr und ihren Freundinnen irgendwann das Gefühl kam,es ist genug,und das blieb dann auch. Unser großer Sohn ist seit Herbst chronisch krank und selbst wenn ich es im Vorhinein gewusst hätte, hätte ich ihn trotzdem bekommen. Und ich glaube,dass Geschwister an solchen Vorkommnissen wachsen,sollte da etwas auf euch bzw deine Jungs zukommen. Viele Grüße

von ElPasoFee am 16.01.2023, 18:51



Antwort auf Beitrag von Muellerchen

Mein Verstand würde klar nein sagen aber der Bauch ?

von Ellert am 25.01.2023, 15:35