Hautprobleme

Mama hält Fuß vom Baby in den Händen

© Adobe Stock, Tetiana Zbrodko

Kleine Pickelchen, rote Stellen oder Schuppen auf dem Kopf - die wenigsten Babys haben eine makellose Haut. Meist sind die Hautveränderungen einfach nur Ausdruck von Anpassungs­schwierigkeiten.

Babyakne z.B. entsteht durch einen Überschuss an Hormonen, die das Kind von der Mutter mitbekommen hat. Die meisten Hautprobleme verschwinden nach einigen Monaten oder dem ersten Lebensjahr wieder. Wichtig ist aber zu wissen, wie sie behandelt werden können. Und wann Sie mit einem Ausschlag doch besser zum Arzt gehen sollten.

1. Ausschlag

Rötliche Flecken, die sich auf der Haut bilden, bezeichnet man im Allgemeinen als Ausschlag (Exanthem). Sie können auf einer kleinen, begrenzten Fläche, auf mehreren Stellen oder über den ganzen Körper verteilt auftreten. Meistens ist eine Kinderkrankheit die Ursache. Aber auch eine Hautkrankheit, eine oberflächliche Hautinfektion oder eine Allergie können Auslöser sein.

Typisches Symptom bei Kinderkrankheiten

Bei Kinderkrankheiten wie Masern, Röteln, Scharlach, Windpocken und Dreitagefieber ist Ausschlag ein typisches Symptom. Schon vor oder mit dem Auftreten des Ausschlags kommt es in diesen Fällen zu weiteren Anzeichen der Krankheit, wie Müdigkeit, Hals- oder/und Kopfschmerzen, mäßigem bis hohem Fieber, geschwollenen Lymphknoten, Bläschen am Gaumen und an der Mundschleimhaut. Wenn Sie einen Ausschlag beim Baby beobachten, sollten Sie damit zum Arzt gehen. Dies gilt umso mehr, wenn Sie den Verdacht auf eine Kinderkrankheit haben, da viele ansteckend sind und zu Komplikationen führen können, wenn sie unbehandelt bleiben. In unserem Spezial Infektionskrankheiten erfahren Sie alles zum Thema "Masern, Röteln und Scharlach".

Babys haben häufig Hautveränderungen

Keine Seltenheit bei Babys sind einzelne rote oder bräunliche Flecken, Muttermale, kleine Pickel, erweiterte Blutgefäße, Reizungen, Schuppungen und lokale Rötungen der Haut - gleich nach der Geburt, aber manchmal auch länger andauernd.

Hier eine Liste von häufig auftretenden Hautveränderungen:

Neugeborenen-Exanthem - dieser Ausschlag zeigt sich in unregelmäßigen, roten Flecken mit kleinen, hellen Stellen in der Mitte. Man vermutet, dass sie eine Reaktion des nach der Geburt stark geforderten Immunsystems sind. Meist treten sie innerhalb der ersten Lebenswoche auf und verschwinden schon nach ein paar Tagen wieder. Mehr zum Thema "mein Baby hat Ausschlag" lesen Sie auch in unserem Bereich für Kindergesundheit.

Leichte Akne - bei Babys weit verbreitet. Die Ursache liegt wahrscheinlich in den Hormonen der Mutter, die sie noch im Körper haben. Aber auch durch noch nicht ausgereifte Hautporen und verstopfte Talgdrüsen kann es dazu kommen. Bloß nicht versuchen, die Pickel auszudrücken, auch nicht reiben oder mit Lotionen behandeln! Babys Haut wird bis zum 3. Monat auch ohne Behandlung wieder glatt - sofern es sich nicht um eine echte Kleinkind-Akne als Hautkrankheit handelt. Häufen sich aber die kleinen Pickel in bedenklichem Umfang, zeigen Sie sie besser dem Arzt.

Windelausschlag - beginnt mit einer flächenhaften Rötung am Po und dehnt sich manchmal auf den gesamten Windelbereich aus. Ohne eine Behandlung kann sich die Haut weiter entzünden und zu nässen beginnen. Ein Arztbesuch ist notwendig. Lesen Sie hier mehr zur richtigen Pflege des Windelbereich.

Säuglingsekzem - kann in verschiedener Form auftreten. Dabei kommt es meist zuerst am Kopf und im Gesicht zu kleinen Bläschen, die auch auf andere Körperteile übergehen können. Auch in diesem Fall müssen Sie mit dem Baby zum Arzt.

Nesselsucht - Plötzlich auftretende, etwas erhabene rote Bereiche, die sich deutlich von der umgebenden Haut abgrenzen, können Anzeichen einer Reizreaktion sein (Urtikaria/Nesselsucht). Häufig verschwinden die Quaddeln nach kurzer Zeit von selbst wieder. Manchmal bedecken sie nur kleine Hautbereiche, mitunter aber auch fast den gesamten Körper. In einigen Fällen bekommen die Kinder Fieber oder andere Beschwerden (dann sprechen Ärzte von Nesselfieber). Auslöser einer Urtikaria können Pflanzen sein, Medikamente, Nahrungsmittel, Kleidungs-Farben, Insektengift sowie unzählige andere Dinge. Gehen Sie immer mit Ihrem Kind zum Arzt, wenn sie die beschriebenen Hautreaktionen beobachten und nicht sicher sind, dass die Ursache harmlos ist. Nesselsucht kann mitunter auch ein Symptom einer Allergie sein.

Milien - sind kleine Neugeborenen-Mitesser. Meist stehen die gelblich-weißen Pünktchen auf der Nase. Verursacht durch angesammeltes Sekret in den Talgdrüsen sind sie ungefährlich und verschwinden im Laufe der ersten Lebenswochen wieder.

Storchenbiss - so nennt der Volksmund hellrote Flecken, die in der Nackenmitte, an der Nasenwurzel, an Augenlidern und der Stirnmitte auftreten können. Dabei handelt es sich nicht um einen Ausschlag - vielmehr sind es harmlose Erweiterungen von kleinsten Hautgefäßen, die bei Anstrengungen, wie z. B. dem Schreien, dunkler werden können. Meist verschwinden sie bis zum ersten Geburtstag wieder.

Milchkaffee-Flecken - sind meist hellbräunliche, ungefährliche Muttermale. Sie tauchen nicht selten erst nach einigen Monaten auf und wachsen manchmal mit. Finden sich allerdings auffallend viele (mehr als sechs) am Körper, sollte man sie vorsorglich einem Kinder- bzw. Hautarzt zeigen, da sie in diesem Fall Anzeichen einer Krankheit (z. B. Neurofibromatose) sein könnten.

Blutschwämmchen - sind ebenfalls kein Ausschlag. Es handelt sich um tiefrote, blutgefüllte Knötchen, die noch bis zum Erreichen des zweiten Lebensjahres manchmal schnell anwachsen können. Obwohl sie gutartig sind und mit der Zeit wieder verschwinden, sollten Sie sie dem Arzt zeigen. Wenn sie an störenden Stellen wie Lippe, Nase oder Augenlid sitzen, kann man sie plastisch-chirurgisch oder durch eine Laserbehandlung entfernen lassen.

Blaue Geburtsflecken - werden auch als "Mongolenflecken" bezeichnet. Rundlich, bläulich und unregelmäßig begrenzt findet man sie meist in der Gegend des Pos. Es sind harmlose Pigmentanhäufungen in tieferliegenden Schichten der Haut, die aber mit der Zeit von selbst verblassen.

2. Trockene Haut

Trockene Haut ist keine Seltenheit bei Babys. Ihr fehlt noch ausreichend Fett, um Feuchtigkeit zu halten und eine Schutzbarriere aufzubauen. Neben der richtigen Pflege mit Cremes oder Lotionen sollten Sie darauf achten, dass die Haut Ihres Kindes möglichst wenigen Reizungen ausgesetzt ist:

Ziehen Sie Ihrem Baby nur weiche Kleidung aus atmungsaktiven, schadstoffarmen Stoffen an. Verwenden Sie auch beim Waschen der Kleidung reizarme Inhaltsstoffe - auf Weichspüler sollte ganz verzichtet werden.

In der kalten Jahreszeit ist der Wechsel zwischen Draußen und Drinnen für die Haut richtig anstrengend. Trockene Heizungsluft entzieht der Haut zusätzliche Feuchtigkeit. Legen Sie feuchte Tücher auf die Heizung - dadurch erhöht sich der Wasseranteil in der Luft. Und das ist nicht nur für die Haut, sondern auch für die Schleimhäute gut.

Wenn Ihr Kind viel sabbert, tupfen Sie den Speichel im Gesicht regelmäßig ab. So verhindern Sie, dass ohnehin trockene Stellen noch weiter gereizt werden.

Vermeiden Sie häufiges Baden.

Bei spannender, trockener Babyhaut beruhigen Cremes mit Nachtkerzenöl oder Johanniskrautöl. Auch der Wirkstoff Urea hilft bei Juckreiz, kann aber gleichzeitig auch auf der Haut brennen.

3. Frühe Anzeichen für Neurodermitis

Intensiv rote, entzündete und nässende oder verkrustete Stellen im Gesicht, hinter den Ohren, vielleicht auch am Hals: Das können Anzeichen einer Neurodermitis sein. Ebenso nässender Schorf auf der Kopfhaut. Ob der Verdacht gerechtfertigt ist, kann aber nur die genaue ärztliche Untersuchung klären. Gemeinsam mit Ihrem Kinderarzt, eventuell auch einem Hautarzt oder Allergologen, muss gegebenenfalls ein individueller Behandlungsplan aufgestellt werden. Mehr zu dem Thema lesen Sie in unserem Spezial Neurodermitis.

Zuletzt überarbeitet: Februar 2019

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