Kontaktallergie

Kontaktallergie

© Adobe Stock, Forewer

Von einer Kontaktallergie spricht man in der Regel dann, wenn die allergische Reaktion durch unmittelbaren Kontakt des Allergens mit der Haut ausgelöst wird. Meist erscheint die allergische Reaktion der Haut bei einer Kontaktallergie scharf begrenzt an den Stellen, die in Berührung mit dem Allergen kamen.

Nach Statistiken des IVDK (Informationsverbund Dermatologischer Kliniken) weist ca. jeder 10. Deutsche eine Kontaktsensibilisierung auf, davon leiden die meisten an einer Kontaktallergie gegen Nickel (besonders häufig in Modeschmuck zu finden - Ohrstecker, Piercings etc.), gefolgt von der Gruppe derer, die gegen Duftstoffe (Kosmetika, Haarfärbemittel) allergisch sind.

Die Sensibilisierung ist dosisabhängig. Erst wenn eine bestimmte Dosis eines Allergens pro Hautfläche des Allergens überschritten wird und diese Menge durch die Haut penetriert, kann die Sensibilisierung erfolgen. Beim erneuten Kontakt mit dem Allergen oberhalb einer Auslöseschwelle tritt dann das Kontaktekzem auf. Im Gegensatz zu den Allergien vom Soforttyp ist eine Hyposensibilisierung bei der Kontaktallergie nicht möglich.

Man unterscheidet zwischen: Kontakt-Urtikaria / Nesselsucht und Kontaktekzem oder Kontaktdermatitis.

Bei der Kontakt-Urtikaria oder Nesselsucht handelt sich um eine allergischen Sofortreaktionen vom Typ I, bei der eine stark juckende Hautrötung mit bläschenartigen Schwellungen auftritt. Die Reaktionen treten bereits wenige Minuten nach Kontakt mit dem Allergen auf und können 1 bis 2 Tage lang anhalten.

Kontaktekzem oder Kontaktdermatitis: So bezeichnet man die akute Form der "klassischen Kontakt-Allergie". Hierbei handelt es sich um eine eine allergische Spätreaktion vom Typ IV mit einer Entzündung der oberen Hautschichten, bei der Rötungen, Schwellungen, Wasserbläschen, nässende Stellen, Schuppenbildung und Hautverkrustungen unterschiedlichen Ausmaßes auftreten. Meist geschieht dies in Verbindung mit mehr oder weniger starkem Juckreiz, wodurch zusätzliche Schäden durch Aufkratzen der Haut verursacht werden können. Das Ekzem bildet sich erst 24 bis 72 Stunden nach dem Kontakt mit dem Allergen aus und heilt in der Regel vollständig wieder ab. Beispiel: Nickelallergie!

Eine "erworbene" Allergie bleibt oft lebenslang erhalten. Sensibilisierte Patienten müssen den Kontakt mit dem für sie relevanten Allergenen meiden, um eine Auslösung der Symptome beim erneuten Kontakt zu verhindern. Allerdings existieren Schwellenwerte, unterhalb derer auch der Körper von sensibilisierten Personen diese Stoffe tolerieren.

Häufigste Auslöser

Besonders häufig werden Kontaktallergien ausgelöst durch die Metalle Nickel und Kobalt, Chromat-Ionen, Duft- und Aromastoffe in Kosmetika, Haarfärbemittel mit Phenylendiamin, Konservierungsmittel (Thiomersal, Parabene, Formalin), Kolophonium, Neomycinsulfat und andere externe Antibiotika und Gummihilfsstoffe (Akzeleratoren, Antioxidantien, Vulkanisierungstoffe, Stabilisatoren der Gummiherstellung). Andere Auslöser sind Epoxidharze (Harze, Lösungsmittel und Härter; meist nur die kleineren Monomere und Dimere, nicht mehr die Polymere), Reinigungsmittel, Arzneimittel und Pflanzen.

Quelle: Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.

 

Zuletzt überarbeitet: Juli 2020

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.