1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Rio am 13.10.2005, 8:14 Uhr

@dhana

Hi,

"Nein, ich versteh es nicht, wenn mein Sohn neben den vielen Schreibarbeiten (und das sind eine Menge, die er aber gern und sehr sauber macht) auch noch 2 Arbeitsblätter ausmalen muß.
Ehrlich - sein Finger sind dann eh schon so verkrampft das das eh nix wird, und oft genug die Mama mitmalt weil einfach nicht mehr geht."
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Da sind wir uns doch völlig einig: was zuviel ist, ist zuviel. Das hat aber nichts mit Ausmalblättern zu tun. Wenn ein Erstklässler 2 Seiten schreiben muss und zusätzlich noch 2 Blätter ausmalen muß ist das selbstverständlich zuviel. Das schrieb ich doch bereits. Hast du es nicht gelesen oder gewollt falsch verstanden?

Das Einzige, was ich nicht machen würde, ist beim Ausmalen zu helfen. Ich würde einen entsprechenden Kommentar an die Lehrerin schreiben (zu viele Aufgaben) und ihm diese Aufgabe an diesem Tag erlassen.

Und natürlich ist es nicht der Einzige Weg - es gibt nie nur einen einzigen Weg. Aber warum soll ein Lehrer nicht alle zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen? Weil es einem Teil der Kinder keinen Spass macht?

Da sind wir beim gleichen Thema wie mit Biene:

- die Kinder, die keine Lust auf Schreibarbeiten haben, brauchen diese nicht zu machen

- die Kinder, die keine Lust auf Ausmalbilder haben, brauchen diese nicht zu machen

- die Kinder, die keine Lust auf das Thema "Igel" haben, brauchen den Sachkundeunterricht nicht mitzumachen, solange "Igel" dran ist

- etc.

Das kanns doch wohl nicht sein, oder?

Es wird immer Bereiche/Themen/Aufgaben in der Schule geben, die einem Teil der Schüler so gar nicht liegen.
Soll das alles wegfallen?

Sollen Lehrer nur noch unterrichten bzw. den Schülern abverlangen, was ALLEN Spass macht? - Dann kannst du die Schulen gleich schliessen.

Schule SOLL Spass machen. Und Lehrer sollen kindgerecht unterrichten, so dass die Motivation, Neugierde und Lernbereitschaft erhalten bleibt.
Aber das bedeutet nicht, dass Schule zu einem Lust-und-Laune Angebot verkommt, aus dem sich jeder das aussucht, auf das er gerade Lust hat.

Im Schulleben (und auch später in der Arbeitswelt) wird es immer wieder Situationen, bestimmte Aufgaben/Themen geben, die einem Kind überhaupt nicht liegen. Die ihm keinen Spass machen und die ihm ungewöhnlich schwer fallen. Da muß es sich dann eben durchbeissen.

Das hat neben dem schulischen Erfolg auch etwas mit Werteerziehung zu tun. Nicht beim geringsten Widerstand aufgeben, nicht immer nur das machen, was Spass macht. Manchmal gibt es im Leben auch unumstössliche Pflichten, die keinen Spass machen.

So, jetzt bin ich aber etwas abgeschweift. Natürlich will ich die Bedeutung von Ausmalaufgaben auch nicht überbewerten. Ich will auch nicht sagen, dass Ausmalbilder unbedingt notwendig sind für spätere Arbeitsmoral und Leistungsbereitschaft.

Aber ich finde die Haltung von Eltern (nicht Kindern!) symptomatisch, die ich teilweise hier mitbekommen habe:
Meinem Kind macht X (Ausmalbilder/Stricken/wasauchimmer) keinen Spass, es fällt ihm auch sehr schwer. Also will ich, dass diese nicht mehr gemacht werden.

So läuft es im Leben und in der Schule nicht.

Viele Grüsse,
Rio

 
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