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Geschrieben von Nathalie B. am 09.07.2007, 17:56 Uhr

Was hättet Ihr an meiner Stelle getan? sorry lang

Hallo,

Vor ca. 3 Wochen hatten wir ein eher unangenehmes Erlebnis, das für mich eigentlich abgehackt war. Aufgrund einer Diskussion unter Freunden gestern bin ich mir inzwischen nicht mehr sicher, ob meine Reaktion die richtige war, oder nicht. Daher meine Frage oben.

Im Kiga von unserem Sohn Kai (6) ist auch ein anderer Junge Jakob (gut 6 Monate älter) in einer anderen Gruppe. Sie sind nur zusammen, wenn die Kinder draußen sind oder wenn die Gruppen wegen Abwesenheit eines Erziehers in andere Gruppe geteilt wird. Diesen Jungen mag ich nicht besonders, denn ich finde ihn oft unhöflich und wild und ich finde seine Erziehung eher lasch (ich kenne die Mutti, finde sie nett aber mehr auch nicht). Aber ich sehe die beiden nicht selten im Kiga-Garten zusammen Fussball spielen, so daß ich nie ein Wort darüber verloren habe.

Ende Juni hatte Kai sein lilafarbenes MacDonalds-Gameboy (Zugabe in der Junior-tüte) in den Kiga mitgenommen. Am Montag Nachmittag fragte ich ihn, ob er es vergessen hätte. Nein sagte Kai, er hätte es Jakob gegeben und Jakob hätte ihm gesagt, er gibt ihm an nächsten Tag sein grünes als Tausch.
Am folgenden Tag (Dienstag) kam Kai auch ohne versprochenes Mc-Do-Gameboy nach Hause.

Da Jakob mit seiner Familie am Ende der Woche endgültig nach Norwegen umziehen wollte, habe ich Kai darauf aufmerksam gemacht, daß er am nächsten Tag unbedingt Jakob an das Spielzeug erinnern muß, wenn er Wert darauf legt, oder zumindest daß Jakob ihm seins zurückbringt, weil es eben nur noch 2 Tage gab.

Gleichzeitig haben wir über das Thema Vertrauen und Zuverlässigkeit gesprochen und ich wollte Kai diesbezüglich ein bißchen sensibilisieren, weil er halt in September in einer sehr großen Grundschule eingeschult wird. In seinem Kindergarten sind auch alle Kinder rücksichtsvoll unter einander, dachte ich.

Ich wollte selber nichts unternehmen, weil ich ihm die Chance geben wollte, allein dieses sowieso billiges Spielzeug zurückzubekommen, und somit habe ich das als Übung für die Schule gesehen, wo nicht unbedingt alle Kinder so vertrauenswürdig und zuverlässig sind.

Ich finde, ich hätte ihn entmündigt, wenn ich eingegriffen wäre.
Mein Mann war anderer Meinung und wollte gleich mit Jakob bzw. seinen Eltern klar machen, daß man nicht so mit anderen Kindern umgeht. Letzendlich hat er nichts unternommen, weil ich ihn darum gebeten habe.

Das Ende der Geschichte war, daß Kai sich nicht getraut hat, mit Jakob über den Tausch zu sprechen. Das Spielzeug ist jetzt irgendwo in Norwegen. Für mich war das erledigt. Ich war zwar traurig für Kai, weil er mit diesem Ding gerne gespielt hat. Aber ich dachte, das war ihm auch eine "Lektion" für später (wie man sagt).

Gestern gingen wir zu Freunden, deren Sohn Theo zu Kais besten Freunden gehört und in die gleiche Kiga-Gruppe geht. Als ich die Geschichte erzählte, sagte mir die Mutti, daß Theo (der ein richtiges kleines Muskelpaket ist) ziemliches "Respekt" vor Jakobs Art hat, was mich dann stützig machte. Meine Freundin war auch unsicher über das, was sie gemacht hätte.

Auf dem Nachhauseweg sprachen wir mit Kai, der uns auf einmal sagte, daß Jakob ein anderes Mal schon mit seinem Drachen liebgeäugelt hatte, aber zum Glück vergaß, ihn mitzunehmen (seine Worte!)und er ist froh, daß Jakob weg ist. Dann war ich total verunsichert, denn es war wohl nicht das erste Mal gewesen, und wenn ich es gewußt hätte, hätte ich währscheinlich doch schon etwas für das Mac-Do-Gameboy unternommen.
Wir haben natürlich mit Kai dann noch über das Thema Vertrauen/Vorsicht/Selbst-verteidigung gesprochen, und natürlich ihm noch mal erklärt, daß er uns immer seine Sorge anvertrauen kann, und daß wir dann hinter ihm dann sind.

Aber ehrlich gesagt hatte ich in dem Moment eher den Eindruck, versagt zu haben.
Oder: was meint Ihr?

LG
Nat

PS: Ich sehe absolut keine Änderung bei Kai. Er war vor und nach dieser Geschichte immer gleich gut darauf.

 
2 Antworten:

Re: Was hättet Ihr an meiner Stelle getan? sorry lang

Antwort von Si+Jo+Jo+Fr am 10.07.2007, 1:05 Uhr

also ich finde, dass du deinen Sohn damit noch hoffnungslos ueberfordert hast!
Du haettest mal eben bei den Eltern anrufen muessen und sagen: Sohnemann hat Spiel ausgeliehen und euer Sohn moechte es gern zurueck.

Aber dein Sohn konnte diese Sache noch nicht regeln! Selbst wenn er es dem Freund gesagt haette, und der haette es wiederum vergessen....dann stuende dein Sohn genauso da.

Also das haettest du in die Hand nehmen muessen, finde ich.

Naja, das Spiel ist weg, Pech gehabt.
Klar, dass dein Sohn sich nicht grossartig veraendert durch den Vorfall, was hast du erwartet? So eine Veraenderung geht nicht von diese auf naechste Woche. Und vielleicht war auch deinem Sohn das Spiel gar nicht sooo wichtig, dass er jetzt drum trauert.



LG

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Re: Was hättet Ihr an meiner Stelle getan? sorry lang

Antwort von Pemmaus am 10.07.2007, 9:40 Uhr

Ich finde schon, dass Du in dem Fall richtig gehandelt hast. Dass das nicht das erste Mal war, hast Du ja erst hinterher erfahren.

Ich denke schon, dass es wichtig für die Selbständigkeit ist, dass die Eltern eben NICHT alles für die Kinder regeln.

Vielleicht solltest Du nur mit deinem Sohn in der Richtung reden, dass er dir halt immer alles anvertraut und ihr könnt dann gemeinsam entscheiden, ob er gewisse Dinge ohne Dich klären kann oder ob du ihm dann doch deine Hilfe anbietest.

LG
Pem

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