dana2228
Mein 3. Kind ist im Sommer eingeschult worden. Ich hatte erst große Angst, er ist sehr klein, sozial-emozinal zurück und laut Erzieherin war er kognitiv auch nicht so auf der Höhe. Nun hat er aber die richtige Lehrerin gefunden und richtig Spaß an Schule gefunden. Hier sind Grundschüler im Wechselmodell in der Schule. Und die Lehrerin meinte, er langweile sich, er hätte den Stoff der 1. Klasse durch (er wollte immer mehr im Homeschooling) und sie hat ein Leistungsnachweise mit ihm aus Klasse 2 gemacht. In Mathe und Deutsch beide mit 19 bzw. 17 Punkten von 20. Jetzt ist die Überlegung ihn in Klasse 2 zu Setzen. Hat da wer Erfahrungen?
Die Einschätzung der KL ist natürlich wichtig - sie erlebt dein Kind in der Schule. Das ist ja etwas anderes als das, was man zu Hause so mitbekommt oder meint, einschätzen zu können. Nur: richtig Schule war ja gar nicht bisher für dein Kind. Du schreibst sozial-emotional hinterher. Ist das immer noch so? Im HS und eben nur zwischendurch mal Schule mit nur der Hälfte der Klasse und alles doch eher sehr geregelt ist das evt. etwas ganz anderes als normalerweise. Und irgendwann wird ja auch mal wieder normal Schule sein. Mit ganzer Klasse, Lautstärke, Gewusel, sich selbst durchsetzen müssen weil eben nicht die Kl ständig alle im Blick hat usw. Das würde ich mit der KL mal besprechen. Auch ohne Springen kann ja eine Förderung stattfinden damit er sich nicht langweilt. Was aber eben nichts verbessert wäre ein Springen, dem er zwar stofflich gewachsen ist - aber eben sozial-emotional nicht packt. Bei uns in der Klasse ist auch ein Kind, das gut springen könnte. Die KL hat aber dagegen gesprochen aus genau den sozialen Gründen (während ein anderes Kind gesprungen ist, da auch die soziale Reife stimmte).
Danke für deine Meinung. Denke auch das es möglich ist ihm Klassenverband zu fördern. Den Nein, sein Sozial-emozinal ist er immer noch nicht auf den Stand eines 6 jährigen. Hat er immer Sommer diesbezüglich einen großen Sprung gemacht, ist durch den zweiten Lookdown wieder rückläufig geworden.
Woher kennt dein Kind den Stoff der 1. bzw 2.Klasse? Hat er sich das Substrahieren im ZR 100 oder das Multiplizieren im ZR10 oder das Lesen oder die Rechtschreiberegeln selbst beigebracht oder wurde er von jemanden gefördert?
Ja es war mehr oder weniger ein Selbstläufer. Ihn war schnell gelangweilt von seinen Aufgaben und hat seine Wochenaufgaben mal eben montags in einer Stunde gemacht und dann bei seinen Geschwistern mit gemacht. Habe Seiten kopiert und Hefte besorgt und ihn machen lassen. Er hat zugehört wenn ich den Bruder was erklärt habe und USt mit eingestiegen.
sprich mit der KL darüber. Bevor man so etwas macht sollte das Kind aber auch in der Zielklasse mal probehalber am Unterricht teilnehmen. sozial-emotionale Reife ist keine starre Größe. Ein Kind kann mit gleichaltrigen überfordert sein, mit älteren aber gut klar kommen. Und ob das funktioniert hängt auch sehr stark von der neuen KL und der neuen Klasse ab. Es gibt Klassen da ist vom ersten Tag an fast durchgehend Kleinkrieg und es gibt Klassen, da werden "andere"/ "besondere" Kinder von Anfang an gern integriert. LG Inge
Das ist aus der Ferne doch sehr schwer zu beurteilen, vor allem, weil ja nicht nur kognitive Faktoren eine Rolle spielen. Vor allem, wenn du es realistisch betrachtest, sind abzüglich der Feiertage und Ferien vielleicht noch 11-12 Wochen Schule. Wenn du ihn jetzt in die 2. Klasse hochstufen lässt, kommt er in fünf Monaten schon in die 3.!!! Hältst du das wirklich für sinnvoll, nur weil er jetzt mit dem Stoff in Deutsch und Mathe ein bisserl weiter ist? Vielleicht solltest du dir u.a. folgende Fragen stellen: - Behält das Kind auch seinen Leistungswillen, wenn er vielleicht eine Lehrerin bekommt, mit der er nicht so parat kommt? - Kann er das leisten, wenn mal die ganze Klasse da ist, Gewusel, höhere Lautstärke und weniger Aufmerksamkeit durch die Lehrperson? - In der 2. Klasse lernen die meisten ja Schreibschrift. Bei uns schon parallel zur Druckschrift in der 1. Klasse. Wie ist das bei euch? Kann er das? Oder könnte er das aufholen? Kann er das Tempo in Schreibschrift, das die geübteren Kinder haben, motorisch durchhalten? - Er langweilt sich wegen Deutsch und Mathe: was ist mit Sachkunde und Englisch? Kann er zum Beispiel die Uhr lesen, den Kalender lesen, weiß er wie die Farben und Zahlen auf Englisch heißen? (Könnte das ggf. aufholen?) - Wie ist es mit flüssigem Lesen? Ab der zweiten Klasse gibt’s ja schon vermehrt Sachaufgaben in Deutsch, Mathe und Sachkunde? Kann er die selbstständig in angemessenem Tempo bearbeiten? - Wie sieht es mit Sport aus? Klar, ist jetzt kein Hauptfach, aber immer der Kleinste und wahrscheinlich Schwächste in der Klasse zu sein, ist auch nicht gerade motivierend. Eine Binnenförderung in Deutsch und Mathe ist doch jederzeit möglich. Ob man deswegen gleich ne Stufe überspringen sollte … also ich weiß nicht. Aber letztendlich kennst du dein Kind ja am Besten. Lg
Danke für deine ausführliche Antwort, das nehme ich mit ins Gespräch morgen! Sachkunde ist auch kein Problem. Motorisch mit Schreibschrift schon eher. Ist hier aber keine Pflicht. Flüssig lesen tut er auch. Aber ist jetzt schon mit Abstand der kleinste und schwächste aber mit der Größten Klappe. Vieleicht nicht die besten verraussetzungen für Klasse 2. Ich werde mir mal anhören, wie es möglich währe ihn in seiner Klasse zu fördern.
Huhu, die Antwort ist eigentlich sehr klar: Ein Kind, das in seiner sozial-emotionalen Entwicklung noch eher etwas hinterher hinkt, sollte keine Klasse überspringen. Denn die sozialen Fähigkeiten - Selbstbehauptung, Kontaktfreude, Offenheit, schnelles sich Einfinden und Sicherheit in einer neuen Gruppe - sind mindestens so wichtig wie die Leistung. Eher noch wichtiger. Ich denke, dass Dein Sohn die übliche Zeit brauchen wird, um seine inneren Skills zu entwickeln, und die sollte er auch bekommen. Man täte ihm sicher keinen Gefallen, wenn er sich in einer neuen Gruppe zurechtfinden müsste, in der die meisten Kinder schon deutlich weiter sind als er. Auch Psychologen sagen übrigens, dass das Überspringen immer ein Risiko ist, das Verbleiben in der bisherigen Klasse dagegen nicht. Denn immer locker anderthalb bis knapp zwei Jahre jünger zu sein als der Rest (auch inh. einer Klasse gibt es ja schon Unterschiede von fast einem ganzen Jahr, je nach Stichtag), ist eine große Herausforderung. Und unsere Kinderärztin sagt immer: Die vorzeitig eingeschulten Kinder ebenso wie die Überspringer somatisieren alle. Heißt, dass diese Kinder meist unter Kopf- und Bauchweh oder anderen, nicht krankhaft bedingten Stress-Symptomen leiden. Mein Sohn wurde früher eingeschult, und ich kann das leider bestätigen. Gib Deinem Sohn die Zeit, die er braucht, um seine sozialen und emotionalen Fähigkeiten in einer geeigneten Altersumgebung zu entwickeln. LG
Mein Kind ist ebenfalls seiner Klasse auch voraus - das Überspringen hat unsere Lehrerin zum Glück nicht thematisiert. Sie will es innerhalb der Klasse fördern, wir hätten auch abgelehnt - unser Kind ist ebenfalls noch nicht so weit, körperlich und sozial im Sommer ein Drittklässler zu werden. Wir haben aber den "Vorteil', dass es keine größeren Geschwister hat und wir den Lernstoff der zweiten Klasse bewusst außen vor gelassen haben. Wir füttern es eher mit Geographie, Weltraumthemen usw., da liegt auch im Moment das Interesse darauf. Überlegt es euch gut, wir sind kein Fan vom Überspringen und auch Freunde, die Lehrer sind, haben uns eher abgeraten und so lassen wir es in der aktuellen Klasse und warten ab, was das nächste Schuljahr bringt.
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