1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Sabri am 13.05.2012, 16:54 Uhr

Geschichten nacherzählen

Hallo!

Mein Sohn ist noch nicht in der Schule, muss aber nach den Sommerferien hin. Eigentlich ist dies keine Schulfrage, aber hier sind wohl viele Eltern mit ähnlich alten Kindern.

Mein Sohn ist 5, kann (oder will) nicht bis 10 zählen, seinen Namen schreiben, geht noch nicht regelmäßig zur Toilette (leider) und wirkt auch sonst eher wie ein Vierjähriger. Aber sein Gedächtnis ist gut. Im Kindergarten ist er gut integriert. Er muss zur Schule, weil er vor dem Stichtag 6 wird. Ich war mit ihm beim SPZ, ich hatte auf Hilfe bei der Rückstellung gehofft, aber die empfehlen die Einschulung auf Grund seines Potentials (Harwik 136), die schulärtzliche Untersuchung war unauffällig (ich war nicht dabei, aber auf dem Zettel stand "schulfähiges Kind" ohne weitere Einschränkungen.
Mein Sohn erzählt Geschichten, die man (ich, Schwestern, Kita...) ihm vorlesen, fast wörtlich (also auch z.B. im Präteritum und mit zum Teil für gesprochenen Sprache ungewöhnliche Wörter) nach. Das hört sich zumTeil schon komisch an (irgendwie auch altklug, obwohl er das nicht ist). Bei CDs und Kassetten ist das auch so.
Ich kenne viele Kinder, aber das habe ich so noch nie gehört.
Kennt noch jemand ein Kind, bei dem das so ist?
Gruß, Sabri

 
4 Antworten:

Re: Geschichten nacherzählen

Antwort von Carmar am 13.05.2012, 19:31 Uhr

Wenn er so gut spricht und die Texte gut behalten kann, dann ist doch alles in Ordnung.
Dass der seinen Namen nicht schreiben kann, ist doch zur Zeit noch ziemlich egal. (Kann/will er malen?)
Das mit dem Zählen kommt ruckzuck.

Meine Tochter geht auch um nichts in der Welt in der Schule auf die Toi.
Zum Glück muss sie nicht bis nachmittags bleiben.

Würdest du ihn trotz des 136-Ergebnisses zurückstellen wollen?
Wofür sollte das gut sei?

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Re: Geschichten nacherzählen

Antwort von marie74 am 13.05.2012, 20:28 Uhr

Der kleine Bruder meiner früheren Grundschulfreundin konnte das auch. Er war hochbegabt und hatte wohl ein fotografisches Gedächtnis. Also ein Gedicht konnte er sofort aufsagen und Cassetten hat er mitgesprochen etc. In der Schule war er letztendlich nicht besonders erfolgreich, er konnte bei der Einschulung schon lesen und schreiben. Aber irgendwann konnten es die anderen ja auch ;-) Im Gymnasium hat er eine Klasse wiederholt, Abi gemacht und das Studium abgebrochen. Meine Freundin, seine Schwester -nicht hochbegabt- hat ihr Studium hingegen durchgezogen...Na ja, also er fiel mir jedenfalls gleich ein, als ich das gelesen habe.

Wenn dein Sohn allgemein eher wie ein 4-jähriger wirkt und damit zu rechnen ist, dass er es innerhalb eines Jahres hinbekommen wird, regelmäßig zur Toilette zu gehen, würde ich persönlich alles versuchen, ihn noch rückstellen zu lassen. Wenn sich ein Kind in der Grundschule ein paarmal in die Hose macht, kann es auf das Verständnis der Mitschüler sicherlich nicht zählen. Dafür würde er vermutlich ausgelacht. Selbst wenn die Lehrerin und Eltern zu Hause erklären, dass er noch Probleme mit der Blase hat etc., bekommt er dadurch einen Sonderstatus unter den Kindern. - Sollte sich das durch ein Jahr Rückstellung vermeiden lassen, würde ich das wirklich versuchen.

Die meisten Kinder, die eingeschult werden, können ihren Namen schreiben und bis 10 zählen. Nur den Namen nicht können, bedeutet nichts, aber ist er sonst feinmotorisch altersgemäß weit (beim Malen, Schneiden etc.) ? Bis 10 zählen heißt ja nicht bloß die Zahlenreihe aufsagen, sondern auch ein Mengenverständnis haben. Hat er das? Also weiß er beispielsweise, dass 5 Bonbons weniger als 10 Bonbons sind?

Wie sieht es mit dem Sozialverhalten aus: Wenn du meinst, er will evtl. nicht bis 10 zählen...In der Schule muss man häufiger Sachen tun, die man nicht will, zu denen man keine Lust hat. Es ist eben kein Kiga mehr.

All dies würde für mich mehr zählen, als ein hoher IQ. Selbst wenn die Schuluntersuchung und das SPZ etwas anderes empfehlen, ein Jahr Kiga mehr schadet doch nichts, wenn er sich nicht langweilt (wovon du nichts schreibst).

Der Sohn einer Freundin hat auch Probleme regelmäßig zur Toilette zu gehen, er wird im Herbst 8 und ist in der 1. Klasse. Sie geht mit ihm zur Motopädie, und dort wurde festgestellt, dass er einige frühkindlichen Reflexe noch nicht verloren hat. Das führt wohl dazu, dass bei ihm das Signal/ der "Befehl" "ich muss mal" nicht rechtzeitig im Kopf ankommt. In der Schule hat er immer Wechselsachen deponiert, und mit Hilfe der Lehrerin haben die anderen Kinder bisher noch nicht mitbekommen, dass er sich schon mal eingenässt hat. Im Kiga wurde er von den Vorschulkindern aber schon mal ausgelacht und war darüber natürlich traurig. Doch die Lehrerin ist sehr nett und schickt ihn in den 5-Minuten Pausen wohl immer zur Toilette, so dass es einigermaßen klappt.

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Re: Geschichten nacherzählen

Antwort von Holzkohle am 14.05.2012, 22:33 Uhr

fotografisches Gedächtnis war auch das erste, was mir einfiel, zumal wir hier auch damit "zu tun" haben, wenn auch nicht so ausgeprägt. Angesprochen wurde ich in Muc von einer Lehrerin, hier in Berlin und vom Psychologen, wo wir eh schon waren.

Ich hab damals Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, meinen Sohn nicht einschulen zu lassen und habe das auch geschafft. Mein Sohn selbst hat sich um Schule damals nicht wirklich gerissen, hätte er zwar "cool" gefunden, weil alle seine Freunde eingeschult wurden, fand es aber noch blöder, nicht mehr spielen zu können.
Er wäre vom Geist her schon so weit gewesen, aber einfach in seinem Fall von den Sozialkompetenzen nicht, und das war am Ende auch gut so - er ging dann noch ein Jahr in einen heilpädagogischen Kindergarten.

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Die Talente zum Wachsen bringen

Antwort von Franz Josef Neffe am 17.05.2012, 17:53 Uhr

Ganz offensichtlich fühlen sich die überdurchschnittlichen Talente (HAWIK 136) nicht wichtig genommen genug. Wenn ich ein Genie bin und alle behandeln mich als kleines Kind, tät ich mich auch zurückziehen.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer tät ich also erst mal seine Talente bewundern, damit die mich interessant finden. Dann hätte ich natürlich immer die wichtigsten Aufgaben für sie, immer mit höchster Anerkennung für das Bewältigen der Herausforderungen. Ich binn mir der SUGGESTIVEN WIRKUNG des Wortes sehr bewusst.
Die Mama hätte den Vorteil, dass sie mit den Talenten des Kindes ungestört reden kann, wenn es schläft. Da kann sie die Kräfte auftanken, aufrichten, anerkennen, neu orientieren, ihnen ihre gute Entwicklung ausmalen und einen klaren Auftrag dafür geben. Im Coué Brief 9 auf der zugehörigen seite finden sich ggf. noch mehr Beispiele dazu.
Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

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