1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von *Suse* am 25.09.2011, 17:17 Uhr

Eltern müssen helfen - -und Inklusion

Ich arbeite an einer weiterführenden Schule und habe letztes Jahr als Klassenlehrerin eine 5. Klasse übernommen - mit 30 Kindern waren wir noch die kleinste Klasse, aber ein ziemlicher Flohhaufen, und von etlichen Grundschulen gemischt. Das ganze erste Jahr war super anstrengend. Was geholfen hat: Mit den Kindern zusammen (die das ja selber auch gestört hat, wenn es z.B. sehr laut war) klare Regeln aufstellen und Konsequenzen vereinbaren, diese auch total konsequent umsetzen. Das hat schon mal zu etwas mehr Ruhe geführt.

Außerdem fand ich extrem hilfreich, dass in Stunden, die besonders unruhig waren oder wo man mehr Betreuung gut gebrauchen kann (Hauswirtschaft, Kunst, aber auch Hausaufgabenbetreuung nachmittags) Eltern gekommen und mitgeholfen haben. Die Klassenpflegschaftsvorsitzende hat die Eltern koordiniert und eingeteilt, also es waren im Grunde drei oder vier Familien, wo die Mütter zu bestimmten Stunden gekommen sind. Das hat auch viel Unruhe herausgenommen. Die entsteht ja auch z.B., wenn ich herumgehe und einzelnen Kindern Fragen beantworte und der Rest eigentlich still arbeiten /Hausaufgaben machen sollte, aber sobald ich mit dem Rücken zu jemand stand, wurde dort gequatscht ...

Zum Umgang mit Autismus usw. kann ich selbst nicht viel sagen, in meiner Klasse haben wir niemand, aber in den Parallelklassen schon. Die Eltern sollten den Lehrern in dem Falle helfen Informationen zu bekommen, denn - ganz ehrlich - dafür sind wir überhaupt nicht ausgebildet, jetzt noch Kinder mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern zu fördern und auf deren Erfordernisse einzugehen. Mir reicht es schon, wenn ich für 3 ADHS Kinder täglich irgendwelche Beobachtungsbögen ausfüllen soll, natürlich etliche Seiten, damit die medikamentös eingestellt werden (auf Wunsch der Kinder und Eltern, nicht auf Wunsch der Schule). Sowas läuft alles noch nebenbei in den Pausen usw., und der Schultag ist schon mit dem normalen Unterricht von 8 bis 16 Uhr anstrengend ohne Ende, und zu Hause hat man ja auch noch Arbeit dann. Ich halte Inklusion im Grunde für absolut wünschenswert, aber als Lehrerin sehe ich auch, dass wir viel mehr Zeit haben müssten, uns mit sowas mal grundlegend zu beschäftigen, und dafür evtl. weniger unterrichten, aber das ist dann alles noch Freizeitspaß nebenher.

Also seht es mal von der Seite und unterstützt eure Lehrer(Innen) wo ihr eben könnt. Vor allem - immer wenn es Probleme gibt, diese bitte mit den Lehrerinnen offen und ehrlich ansprechen. Und vielleicht nicht immer nur fordern, fordern, sondern auch mal selbst gucken, wo kann man aktiv werden. Schule ist heute so, dass man nicht mehr einfach sein Kind hinschickt und wartet, was passiert, sondern es ist superwichtig, dass Eltern aktiv werden und helfen. Wir ziehen ja alle an einem Strang. Mir ist jedes einzelne Kind aus meiner Klasse so wichtig geworden und natürlich will ich für jedes Kind das bestmögliche herausholen. Und ich würde jetzt mal generell behaupten, dass das bei der Mehrheit der Lehrer so ist. Ich kenne es von meinen Kolleginnen und Kollegen jedenfalls nicht anders!

Viele liebe Grüße
Suse

P.S.: Als "meine Kinder" nach den Sommerferien wieder da waren, habe ich gedacht, jemand hat sie ausgetauscht. Sie sind jetzt im 2. Schuljahr an unserer Schule so anders als letztes Jahr, generell viel ruhiger und fleißig und ordentlich geworden. Als ob sie ein Jahr gebraucht hätten, sich einzugewöhnen ... (mal sehen, wie lange es andauert, aber ich bin ja generell optimistisch) ;)

 
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