1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von seinpa am 15.11.2005, 17:33 Uhr

Auffällig in der Betreung!

Hallo!
Suche Tips.Unsere Sohn ist seit Sommer in der OGS(offene Ganzstagsschule)
Er isst zu Mittag, Hausaufgabenbetreung und dann Angebote oder Freispiel.
Heute mussten wir das 2 mal zur Erzieherin, er zangt während des Essens, zieht Kindern an den Mützen oder ranzen das sie nach hinten fallen, stört bei den Hausaufgaben...
wenn ich hier mit Ihm die Hausaufgaben mache , klappt es.
Wir haben schon mit Ihm gerdet, lange und viel.Er sagt nur, ja wenn die mich nerven.
Was kann ich noch tun, um Ihm das abzugewöhnen??
Sind Dankbar für jeden!! Tip
Danke
Ach ja, man hat uns schon angedroht, Ihn 1 Woche auszuschliesen.
Das geht aber von unserer Seite nicht, da wir beide berufstätig sind

 
8 Antworten:

Re: Hilferuf...

Antwort von Hexhex am 16.11.2005, 9:41 Uhr

Hallo,

mit "lange und viel reden" kann man beim Kind keine Verhaltensänderung erreichen, das müssen alle Eltern früher oder später feststellen (das ging uns bei unseren Kids auch schon so...).
Wenn ein Kind sich auffällig verhält, muss man nach der Ursache gucken. Sein Verhalten ist ja ein Signal, dass momentan etwas nicht stimmt im Familienleben. Es klingt so, als ob Euer Sohn mehr Aufmerksamkeit und Selbstbestätigung bräuchte. Wenn Ihr beide arbeitet, kommt er vielleicht oft zu kurz, weil Ihr nach Feierabend müde seid, trotzdem noch den Haushalt machen müsst etc.. Kinder, die zu wenig Anerkennung und Zeit bekommen, verhalten sich auffällig, um wenigstens etwas (wenn auch negative) Aufmerksamkeit auf diesem Wege zu erreichen.

Macht doch mal abends eine gemütliche Kakaorunde und fragt ihn, was er sich bei Euch zu Hause wünschen würde, wie es ablaufen soll. Bewertet nicht, was er sagt und antwortet nicht gleich, dass das aber doch nicht gehe. Sondern lasst ihn mal ausreden, fragt nach und nehmt seine Wünsche ernst.
Versucht dann, mit ihm zusammen Kompromisse zu finden. Wichtig ist zum Beispiel, dass er abends von Euch eine Extra-Portion Zeit ganz für sich allein bekommt. Auch wenn viel Arbeit ansteht: eine halbe Stunde Toben, Vorlesen, Spielen, Erzählen usw. muss drin sein, und zwar täglich. Man kann sich ja hier abwechseln mit dem Partner.

Wenn Ihr eh wenig Zeit für ihn habt, sollte übrigens der Fernseher tabu sein, der macht nachweislich noch aggressiver und schwieriger. Stattdessen wäre ein Hobby besser, das ihm hilft, überschüssige Energie abzubauen. Fußball, Taekwon-Do usw. sind gut geeignet, um Fairness, Rücksichtnahme und Teamgeist zu üben - und baut gleichzeitig Stress und überschüssige Kraft ab, gerade bei Jungs. Das wäre sicher eine prima Sache für ihn, falls er das nicht schon macht.

Am Wochenende ist ebenfalls eine gute
Gelegenheit, viel mit ihm zu unternehmen, was einen Jungen Selbstbewusstsein gibt. Hierzu gehören z.B. Fahrradtouren, Schwimmbadbesuche, Wald-Abenteuerwanderungen querfeldein, eine kurze abendliche "Nachtwanderung" mit Taschenlampe und Proviant (bei unserer Tochter z.B. sehr beliebt), Ausflüge etc. Gut ist, wenn das Ganze eine Papa-Aktion ist, der Vater also auch mal was allein mit Eurem Sohn macht. Das gibt Selbstbewusstsein und Stärke und das Kind fühlt sich wichtig und ernstgenommen.

Hegt und pflegt seine Seele ein wenig und schenkt ihm viel Zeit und Aufmerksamkeit, huh? Er braucht das momentan sehr, denn sein Verhalten ist ein Hilferuf an Euch. Wenn er zusätzlich noch Gelegenheit bekommt, sich besser körperlich auszuagieren, wird er sich nach einiger Zeit entspannen, zufriedener sein und nicht mehr auffallen - ganz bestimmt!

Liebe Grüße,

Hexe

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Re: Hilferuf...@Hexhex

Antwort von April65 am 16.11.2005, 10:00 Uhr

Es ist ja schön das du dir Gedanken darüber gemacht hast, aber woher willst du wissen, daß die Eltern keine Zeit/Lust abends haben. Ich finde das Klischee, das berufstätige Eltern keine Zeit hätten etwas weit her geholt.

Wir sind auch beide berufstätig und unsere Tochter ist bis 16.30 Uhr im KIGA. Sie bekommt abends genug Aufmerksamkeit ..in Form von spielen .. gemütlches Abendessen im Kreise der Familie (Oma wohnt mit im Haus).... Vorlesen etc.

Das Problem könnte doch auch in der Schule oder evtl. auch die Erzieherinnen im Hort sein. Also bitte erstmal nachfragen bevor irgendwelche Theorien angenommen werden.

Ist nicht böse gemeint, musste aber von meiner Seite mal gesagt werden ... :-)

Lieben Gruß
April65

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Re: Hilferuf...

Antwort von seinpa am 16.11.2005, 10:07 Uhr

Hallo!
Danke für die Anregungen.
Aber er hat einen geregelten Ablauf.Jeden Tag nach der Schule wird er gefragt, was er machen möchte. Er verabredet sich mit Freunden, oder er möchte mit Mama Spiele spielen.
Er hat in der Betreuung, Fussball, Kampfsport, Singkreis und Trommeln. Hat er sich selber ausgesucht.
Dann Spielt er Fussball im Verein.
Samstags ist meist Papa-Tag, da ich oft arbeiten muss.
Den Nachmittag verbring ich meist mit Ihm, also nicht mit Hausarbeit, da ich nur Stundenweise, aber unregelmässig arbeiten geh.
Und TV guckt er eigentlich nicht viel, höchstens mal abends halbe Stunde.
Vorm zubett gehn darf er wählen zwischen Vorlesen oder CD hören.
ECht, ich weiss nicht, was wir sonst noch machen können ??

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Re: Hilferuf...

Antwort von bigwusch am 16.11.2005, 10:42 Uhr

Das Problem muß ja nicht bei euch liegen. Vielleicht hat er auch ein paar Kinder mit denen er sich einfach nicht versteht (oder ein Lehrer)und weiß nicht wie er am besten damit umgehen soll. Hier gehts es am besten wenn Schule und Eltern gemeinsam versuchen raus zufinden wo die Probl. liegen. Vielleicht weißt du ja auch genau mit welchen Kindern er Probl. hat und fragst mal die Eltern ob sie wissen was so zwischen den Kinder passiert ist.

Lg und viel Erfolg
Mel

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Re: Hm, sehe das anders...

Antwort von Hexhex am 17.11.2005, 10:45 Uhr

Hallo,

klar meinte ich nicht, dass der Kleine vernachlässigt wird oder nicht genug Hobbies hat. Alles, was die Mutter aufgezählt hat, waren aber schulische Aktivitäten, bei denen kein Elternteil dabei ist. Es wäre also sehr wohl wichtig, dass er auch im Alltag mehr gemeinsame Zeit und Aktivitäten (und dadurch mehr Anerkennung) mit Mama oder Papa hätte, nicht nur am Wochenende.

Denn: Wenn alles in Butter wäre, wäre er ja momentan nicht so auffällig im Verhalten, eh? Ein zufriedenes Kind ist auch sozial kompetent. Das heißt, es verhält sich auch dann normal, wenn die Lehrerin oder ein anderes Kind nicht optimal zu ihm passen und ihm nicht sympathisch sind. Störendes, aggressives Verhalten im Unterricht hat sehr wohl meist außerschulische Gründe. Es müssen ja keine schlimmen Gründe sein, manchmal reicht einfach, mehr Zeit mit dem Kind zu verbringen und mehr auf es einzugehen.

Ich und mein Mann sind auch berufstätitg, ich allerdings nur in Teilzeit. Ich weiß, wie schnell man von einem Kind verlangt, doch bitteschön zu "verstehen", dass man Stress hat und noch jetzt schnell noch dies und das schaffen muss. Ein Kind kommt bei zwei voll berufstätigen Eltern immer irgendwo zu kurz. Die Schule kann trotz toller Angebote dieses Defizit nicht allein füllen.

@ Seinpa: Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man hier im Forum oft postet, weil man insgeheim gern hören will, dass ein bestimmtes Problem beim eigenen Kind letztlich doch normal ist und von selbst verschwinden wird. Man will oft unbewusst gar nicht unbedingt Anregungen haben, wie man etwas verändern kann, das ist nämlich anstrengend. Eigentlich möchte man vielmehr am liebsten hören, dass beim Kind alles paletti ist und die Probleme schon irgendwie von selbst vorübergehen werden. Wie gesagt, das geht mir auch manchmal so.
Das Verhalten Deines Sohnes zeigt aber doch sehr, dass momentan etwas schiefläuft. Ich würde mir das nicht tatenlos angucken und warten, bis er wirklich mal ausgeschlossen wird. Überlegt halt doch, wo Ihr an Eurem Alltag etwas umstellen und verändern müsst, damit er zufriedener wird.

Liebe Grüße,

Hexe

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Re: An Hexhex !!Hm, sehe das anders...

Antwort von seinpa am 17.11.2005, 15:59 Uhr

Hallo!
Mein Mann ist voll berufstätig und ich nur Stundenweise.Wir haben Zeit für unser Kind.Und wo steht, das er alles ohne Eltern macht?
In der Betreunung ist ja logisch, aber zb Fussball auserhalb, da gucken wir zu.Ausflüge am Wochenende oder Schwimmen, machen wir natürlich auch als Familie oder zumindest mit einem Elternteil.
Und Freunde hat er auch...daran kann es nicht liegen

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Re: Hilferuf...

Antwort von heinrich heine am 18.11.2005, 20:02 Uhr

bei uns in der kita gibt es auch eine betreuung nach der schule.
da wir beide berufstätig sind, holen wir unseren junior auch erst gegen 17 uhr ab.
eingeschult wurde er dieses jahr, und schon nach 3-4 wochen wurden die hausaufgaben unregelmäßig oder schlampig (meinung der lehrerin und die meines mannes und mir) gemacht.
da auch andere kinder davon betroffen waren, habe ich mich mit einer mutter (freundin) zusammengetan und die erzieherinnen darauf hingewiesen, was an den aufgaben falsch war.
daraufhin wurde die gruppe von 8 kindern getrennt - und siehe da - es klappt seit dem erheblich besser.
was ich damit sagen will ist, versuche doch einmal herauszufinden, ob evtl die gruppe der betreuten kinder zu gross ist, die geräuschkulisse ist wahrscheinlich enorm, hat er zu wenig zeit und fühlt sich daher unter druck gesetzt.
vielleicht liegt es weder an euch, noch dem kind, sondern an der umgebung

hoffentlich findet ihr eine lösung

angelika

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Re: Hilferuf...

Antwort von Doppeltes Mammchen am 22.11.2005, 14:02 Uhr

Ich finde, dass das was hexhex geschrieben hat, richtig. Natürlich ist man heute meistens dazu gezwungen, zu arbeiten. Ob Vollzeit, Halbzeit egal ...
Ich bin momentan nicht berufstätig. Mein Sohn ist 7 Jahre und in den ersten 4 Jahren war ich halbe Tage an der Arbeit (von 10-15 Uhr). Mein Sohn war bis 13 Uhr im KIGA und danach noch 2-3 Std. bei meinen Eltern. Irgendwie fand ich das alles richtig und ich wollte nie von jemand hören, dass ihm was fehlt. Allerdings kam die Quittung später ... vor 1 1/2 Jahren ist meine Tochter geboren und seit da ist mein Sohn total überaktiv. Eine Kinderpsychologin hat bei ihm ADHS diagnostiziert. Er bekommt auch Ritalin. Aggressiv? Ja, das ist er auch. Ich bekomme ständig von anderen Müttern oder Vätern zu hören, dass er wieder diesen oder jenen geschuppst hat oder, oder, oder. Mittlerweile gehe ich nirgendswo mehr hin, wo andere Kinder sind. Habe ihn aus sämtlichen Vereinen u.s.w. genommen, weil überall nur Beschwerden kamen. Ich musste ihn sogar aus einem Englischkurs nehmen, weil der Lehrer nicht mit ihm zurecht kam. Es ist schwierig zu sagen, ob man genug Zeit mit seinem Kind verbringt. Und ob man das Kind richtig fördert? Keine Ahnung! Ich weiß nur, dass z.B. meine Tochter anders ist. Sie ist jetzt mit 1 1/2 schon ganz anders, als mein Sohn war. Bei ihr lege ich von Anfang an Wert darauf, dass nicht ständig irgendwo ein Fernseher oder ein Radio o.ä. läuft. Sie geht fast auf die Minute genau in ihr Bett, bekommt genau zu den gleichen Zeiten ihr Essen u.s.w. Ich trage ihr nicht sovoel vor die Füße, wie meine Eltern das damals bei meinem Sohn gemacht haben. Vielleicht ist es die Regelmäßigkeit?
Vielleicht ist hier der Unterschied!

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