Rohmilch, Frischmilch, Vorzugsmilch - blicken Sie noch durch?

Rohmilch, Frischmilch, Vorzugsmilch - blicken Sie noch durch?

© Adobe Stock, dmitrimaruta

Das Angebot an verschiedenen Milchsorten ist groß, dazu gibt es Hinweise auf: ultrahocherhitzt, pasteurisiert, homogenisiert oder gar extended shelf life - wissen Sie was sich hinter all diesen Bezeichnungen verbirgt?

Rohmilch - bitte nicht für Kinder

Durch Erhitzen möchte man die Haltbarkeit der Milch verlängern. Völlig unbehandelt ist Rohmilch, die nur maximal zwei Tage haltbar ist und etwa 3,5 bis 5 % Fettgehalt hat. Sie darf nur vom Hof des Erzeugers verkauft werden. Vorzugsmilch ist Rohmilch, aber verpackt und deshalb darf sie im Supermarktregal stehen.

Für Kinder ist Rohmilch keinesfalls geeignet. Denn Rohmilch kann Krankheitserreger enthalten, die Infektionen auslösen. Insbesondere bei kleinen Kindern kann dies zu schweren gesundheitlichen Schäden führen. Deshalb muss Rohmilch vor dem Verzehr unbedingt abgekocht werden.

Frischmilch - Krankheitserreger wurden abgetötet

Frischmilch wurde erhitzt, nämlich bei 72-75 Grad für 15 bis 30 Sekunden und ist damit ungeöffnet 6-10 Tage, geöffnet 2-4 Tage haltbar. Dieses Verfahren der Kurzzeiterhitzung nennt man nach dem Erfinder dem Franzosen Louis Pasteur entsprechend Pasteurisierung.

Durch dieses schonende Erhitzungsverfahren werden mögliche Krankheitserreger abgetötet, Geschmack und Inhaltsstoffe bleiben erhalten. Nur hitzelabile Vitamine nehmen um etwa 10 Prozent ab.

ESL-Milch und H-Milch sind länger haltbar

Die ESL-Milch, übersetzt die länger frische Milch, wird für zwei Sekunden auf 127 °C erhitzt und dann sofort auf 90 °C abgekühlt. Damit wird diese Milch bei fortwährender Kühlung mindestens 12 Tage bis maximal 20 Tage haltbar. Die nächste Stufe ist die Hocherhitzung, bei der die Milch wenige Sekunden lang auf 85 bis 95 Grad gebracht wird.

Die handelsübliche H-Milch wird dagegen ultrahocherhitzt: 135 bis 150 Grad für zwei Sekunden und dann gibt es eine schnelle Abkühlung meist für 4 Sekunden auf unter -20 Grad. Das Ergebnis: H-Milch hält sich ungekühlt und ungeöffnet mindestens 3-6 Monate. Nach dem Öffnen gehört aber auch H-Milch in den Kühlschrank und muss innerhalb von drei Tagen verbraucht werden.

Außerdem: Milch in unterschiedlichen Fettstufen

All diese erhitzten Milchsorten sind nun auch noch in jeweils verschiedenen Fettgehaltsstufen erhältlich: Vollmilch hat mindesten 3,5% Fett, fettarme Milch besitzt mindestens 1,5% Fett und Magermilch schlägt mit höchstens 0,5% Fett zu Buche. Um die Milch aufzuschäumen und cremigen Milchschaum zu bekommen, ist der Fettgehalt übrigens unerheblich.

Übrigens, der Hinweis homogenisiert zeigt an: Die Milch wurde unter Druck durch feine Düsen gepresst, die Fettkügelchen wurden in kleinere Fetttröpfchen zerteilt. Diese sind dann so winzig, dass sie in der Milch fein verteilt bleiben. Die Milch bildet keine Rahm-Schicht an der Oberfläche und ist so besser verdaulich.

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