Liebe Frau Welter,
Meine Kleine ist jetzt 18 Tage alt und ich stille voll. Im Prinzip klappt es von Anfang an gut und ich hatte nur ganz leicht Wunde Brustwarzen, die aber seit dem 5 Tag abgeheilt waren und seitdem war alles schmerzfrei. Am Mittwoch Abend war ich wegen Rückenschmerzen in der Badewanne (habe aber darauf geachtet, dass die Brustwarzen nicht mit dem Wasser in Berührung kommen obwohl ich kaum noch Wochenfluss habe). Dann in der Nacht beim Stillen tat es beim Saugen auf einmal an der Btustwarze weh. Dachte erst dass meine Kleine vielleicht falsch angedockt war ( es war Dunkel) und es deshalb schmerzte. Seitdem ist es aber bei jedem Stillen so, nicht schlimm, aber auch nicht angenehm. Seitdem zieht es beim Milchspendereflex extremer als vorher, allerdings auf beiden Seiten. Die Brust selbst ist weder rot noch druckempfindlich noch warm. Manchmal zieht es aber einfach so zwischendurch. Zusätzlich fühle ich mich müde und etwas abgeschlagen, wie bei einer leichten Erkältung. Die hat meine Große aber seit ein paar Tagen, könnte auch sein dass ich mich da angesteckt habe. Kann das eine Brustentzündung sein? Wie erkenne ich diese überhaupt rechtzeitig!
Hatte bei der Großem vor zwei Jahren auch eine, und das war gar nicht angenehm mit fast 40 Grad Fieber. Diesmal würde ich gerne schneller handeln, aber wie gesagt...man sieht nichts an der Brust!
Liebe Grüße und vielen Dank
von
Leca
am 22.05.2015, 18:14
Antwort auf:
Brustentzündung?
Liebe Leca,
es ist unwahrscheinlich, dass es sich um eine Brustentzündung handelt, wenn die Brust selbst keine Verhärtungen oder Rötungen zeigt. Sie tritt auch selten auf beiden Seiten gleichzeitig auf. Auch ein Milchstau, der zu einer Brustenzündung führen kann, tritt meist einseitig auf. Trotzdem schreibe ich dir hier einiges dazu, damit du "im Ernstfall" vorbereitet bist:
Einen Milchstau (es muss kein richtiger Knoten sein und am Anfang ist die Brust nicht unbedingt heiß) und deshalb ist die allererste Maßnahme jetzt Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe!
Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird.
Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden - das sind die Zeichen für eine akute Entzündung. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt).
Von hier aus kann ich jetzt erst einmal nur vermuten, dass es doch eine Erkältung ist, und dir empfehlen, ein paar Tage lang "fünfe gerade sein zu lassen", und dich so viel wie möglich zu schonen. Eine gute frische Hühnersuppe wirkt da oft kleine Wunder!
Was das Baden betrifft hilft dir vielleicht diese Info:
Früher war man mal der Meinung, dass der Wochenfluss hoch infektiös wäre und das Kind sowie der Brust der Frau damit keinesfalls in Kontakt kommen dürften. Inzwischen weiß man, dass der Wochenfluss normalerweise nicht infektiös ist.
Dennoch solltest du erst mit deiner Frauenärztin/arzt sprechen, ehe du jetzt wieder badest, denn möglicherweise ist der Muttermund noch offen und damit ist der Weg für Keime nach oben frei, darum ist ist Duschen zunächst einmal zu bevorzugen. Auch da kann es schon helfen, wenn du dir heiß-warmes Wasser über den Rücken brausen lässt...
Sprich vielleicht am Dienstag mal telefonisch mit deiner Frauenärztin/arzt, wann du wieder in die Badewanne kannst.
Lieben Gruß und euch allen gute Besserung!
Kristina
von
Kristina Wrede
am 23.05.2015