Hallo!
Ich stille meine Tochter (8 Monate) und sie bekommt zusätzlich seit 2,5 Monaten Beikost.
Wir sind derzeit in Kroatien im Urlaub und seit 2 Tagen habe ich einen roten Fleck an der rechten Brust; warm und schmerzhaft. Das stillen war auf dieser Seite auch etwas unangenehm. Gestern ging es mir plötzlich relativ schlecht, heißt Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, einfach kaputt. Ob ich Fieber hatte weiß ich leider nicht.
Heute ist es schon besser. Ich fühle mich nicht mehr krank und die Brust tut zwar noch weh, aber nicht so sehr wie gestern.
Sollte ich damit dennoch hier vor Ort zum Arzt?
Kann etwas schlimmes passieren wenn es „von selbst“ heilt oder muss ich dann mit negativen Folgen rechnen?
Viele Grüße
Anne
von
Kaffeekanne
am 12.09.2023, 22:51
Antwort auf:
Brustentzündung?
Liebe Kaffeekanne,
um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar so lange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Also keinesfalls eine schmerzende Brust "schonen"...
Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich eine Verhärtung in der Brust nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt).
Vielleicht kannst du irgendwo einmal Fieber messen und wenn der Fleck nicht verschwindet, würde ich schon zum Arzt gehen (evtl. brauchst du Medikamente!)
Lieben Gruß und gute Besserung!
Biggi
von
Biggi Welter
am 13.09.2023
Antwort auf:
Brustentzündung?
Liebe Biggi,
Vielen herzlichen Dank für die ausführliche Antwort.
Heute ist die Brust tatsächlich weder rot noch schmerzhaft. Wenn ich mich stark darauf konzentriere, merke ich es noch etwas unangenehm.
Ich denke, ich konnte einen Milchstau oder eine Entzündung dann doch noch gut abwenden.
Kann jetzt noch „etwas schlimmes“ (habe mal was von blutvergiftung gelesen) passieren, wenn man nicht medikamentös behandelt?
Viele Grüße
Anne
von
Kaffeekanne
am 13.09.2023, 12:52
Antwort auf:
Brustentzündung?
Liebe Anne,
wenn es dir gut geht und du kein Fieber hast, ist alles gut. Bitte pass die nächsten Tage trotzdem gut auf dich auf und gönne dir viel Ruhe!
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 13.09.2023