Junge Mitfahrer brauchen besonders
viel Sicherheit

Mama schnallt ihr Kind im Auto an

© Adobe Stock, Syda Productions

Im Grunde ist es eine klare Sache: Bis zum zwölften Geburtstag oder 1,50 Meter Körpergröße dürfen Kinder im Auto nur mitfahren, wenn sie speziell gesichert sind. 

Das heißt, sie brauchen einen passenden Kindersitz, der im Fahrzeug korrekt befestigt ist. Auch, wenn es nur kurz zur Freundin oder zum Bäcker um die Ecke geht! Wer sein Kind ungesichert mitnimmt, riskiert ein Bußgeld in Höhe von 40 Euro und einen Punkt in der Flensburger Verkehrssünderkartei. Vor allem aber stehen Gesundheit und Leben Ihres Kindes auf dem Spiel: Bei ungesicherten Kindern ist das Risiko schwerer bis tödlicher Verletzungen bei einem Unfall siebenmal höher als bei gesicherten!

Auf Nummer sicher mit ECE-R 44

Die Hersteller tüfteln laufend an neuen Sicherungssystemen, damit Kinder im Auto noch besser geschützt sind. Sehr wichtig ist dabei übrigens ein guter Seitenaufprallschutz. Ob der Sitz Ihrer Wahl den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht, erkennen Sie am orangefarbenen ECE-R 44 Prüfzeichen.

ECE-R 44 Prüfzeichen

Das Etikett befindet sich am Sitzkörper oder ist in den Sitzbezug eingenäht.

  • Beim Kauf des Autositzes ist das Gewicht, nicht das Alter oder die Körpergröße des Kindes, entscheidend. Auf dem Etikett steht daher immer, für welches Körpergewicht der Sitz zugelassen ist und welcher ECE-Gewichtsklasse er entspricht (das ist die Zahl neben dem großen, in einem Kreis stehenden "E").
  • Da die ECE-Norm mit Blick auf Sicherheit und Qualität ständig weiterentwickelt wird, ist noch eine weitere Zahl auf dem Etikett sehr wichtig: Die unten stehende mehrstellige Prüfnummer. Sie sollte mit der Nummer 04 beginnen, dann entspricht der Sitz dem derzeit gültigen Standard.

Eine Orientierungshilfe bieten außerdem Testberichte (etwa von Stiftung Warentest, dem ADAC und anderen Automobilclubs). Viele "Billig-Sitze" erfüllen zwar die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanforderungen. Bei anspruchsvolleren Tests weisen sie aber häufig Mängel bei der Sicherheit und Bedienfreundlichkeit auf.

Nicht jeder Kindersitz passt optimal in jedes Auto. Das liegt zum Teil an den Sicherheitsgurten, mit denen der Kindersitz im Fahrzeug fixiert wird (außer Sie haben ein Auto, das bereits über eine ISOFIX-Befestigung verfügt). Nehmen Sie daher vor dem Kauf lieber die Zeit, sich gut zu informieren, im Fachgeschäft beraten zu lassen und Sitze zu testen:

  • Können Sie den Sitz gut an seinen Platz und wieder heraus heben? Können Sie ihn ohne große Mühe standfest im Auto befestigen und Ihr Kind problemlos anschnallen? Das ist das A und O. Probieren Sie es am besten an Ort und Stelle in Ihrem Pkw aus.
  • Hat Ihr Kind ausreichend Beinfreiheit? Bei der Sitzmontage auf dem Rücksitz von Kleinwagen ist das ein wichtiger Punkt.
  • Ab dem Kleinkindalter wichtig: Mag ihr Kind den Sitz? Dabei geht es nicht um das Design des Bezugs, sondern darum, ob Ihr Kind gut sitzt. Idealerweise sollte Ihr Sohn, Ihre Tochter zum Sitzkauf mitkommen und Probe sitzen.
  • Für Pkw mit der Möglichkeit einer ISOFIX-Befestigung gilt: Kindersitz- und Fahrzeughersteller sowie die jeweiligen Vertragshändler haben Listen mit geeigneten Modellen. Manche ISOFIX-Sitze sind übrigens auch für die herkömmliche Befestigung mit dem Fahrzeuggurt zugelassen. Praktisch, wenn Sie verschiedene Autos nutzen.

Was ist ISOFIX?

ISOFIX bezeichnet ein Befestigungssystem für Kindersitze im Auto, das vor allem eines gewährleisten soll: Autofahrten für Kinder noch sicherer zu gestalten. Es handelt sich dabei um eine einheitliche, feste Schnittstelle mit genormten Verankerungspunkten zwischen Fahrzeug und Kindersitz. Die Vorteile von ISOFIX sind:

  • Korrekter Einbau: Mit dem normalen Fahrzeuggurt sind nur etwa 30% der Kindersitze richtig eingebaut, bei Verwendung des ISOFIX-Systems sind es ganze 96% (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. GDV, Gruppe 1).
  • Geringere Belastungswerte: Die seitliche Rotationsbewegung ist bei ISOFIX durch die Verankerung bereits minimiert. Zudem ist aber auch die Kippbewegung durch den Einsatz von Top Tether oder das Stützbein auf ein Minimum reduziert.
  • Leichter Ein- und Ausbau: Der Wechsel des Kindersitzes von einem Auto in ein anderes wird dank der genormten Verankerungspunkte zum echten Kinderspiel.
  • Immer gesichert: Lästiges Hin- und Herräumen bleibt Ihnen mit einem ISOFIX-Sitz erspart. Denn mit diesem Befestigungssystem ist der Kindersitz auch dann fest im Fahrzeug fixiert, wenn Ihr Kind einmal nicht mitfährt.

Zuletzt überarbeitet: Januar 2019

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