Sehr geehrter Herr Dr. med. Kniesburges, vor wenigen Monaten habe ich per (Not-)Kaiserschnitt in Südamerika ein Kind zur Welt gebracht. Die Kaiserschnittrate ist hier deutlich höher als in Deutschland (in dem Krankenhaus, in dem ich war, über 50%). Deutsche Verwandte (Ärzte, aber keine Frauenärzte) vermuten, die ärztliche Entscheidung sei eher monetärer Natur gewesen. Ich persönlich hatte diesen Eindruck nicht. Der operierende Arzt ist jedoch mein regulärer Frauenarzt und der entstandene Zweifel ist für das Arzt-Patienten-Verhältnis nicht gut. Daher würde ich mich sehr über die Einschätzung eines neutralen Experten freuen, ob dieser Kaiserschnitt medizinisch gerechtfertigt war. Die medizinischen Daten: Nachts bin ich in der 36.2 SSW mit Bauchschmerzen aufgewacht, die ca. alle 8 min auftraten. Eine Stunde später war ich im Krankenhaus am CTG angeschlossen: alle 3-4 Minuten eine Wehe, Muttermund allerdings nur 1,5cm geöffnet, die Herztöne des Kleinen sanken bei jeder Wehe auf 120 ab und die Fruchtblase platzte während der ärztlichen Untersuchung. Nach Anruf des betreuenden Frauenarztes wurde der Kaiserschnitt direkt vorbereitet. Eine Stunde später kam das Kind zur Welt. Es sei an dieser Stelle unbedingt erwähnt, dass die Operation vollkommen problemlos verlief, das Kind gesund zur Welt kam und ich wenige Tage später wieder fit war. Dennoch bleibt die Frage, ob diese OP medizinisch notwendig war. Für die Beantwortung der Frage bedanke ich mich bereits im Voraus sehr herzlich. Mit freundlichen Grüßen RP
von rp am 26.01.2015, 05:29