geplanter Kaiserschnitt aus medizinischen Gründen/Angst vor Nebenwirkungen

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer Frage an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: geplanter Kaiserschnitt aus medizinischen Gründen/Angst vor Nebenwirkungen

Guten Abend Herr Dr. Hellmeyer! Heute habe ich auch einmal 2 Fragen an Sie. Ich bin derzeit im letzten Drittel meiner Schwangerschaft, die leider mit Komplikationen begann. In der 3. SSW, vor Bekanntwerden der SS während der Einnistungsphase, hatte ich eine Dissektion einer Halsarterie, die dann in der Folge einen Schlaganfall ausgelöst hat. Aufgrund dessen raten die Neurologen dringend zu einem geplanten Kaiserschnitt. Die Dissektion ist mittlerweile vollständig verheilt und der Schlaganfall hat keine größeren Spuren hinterlassen aber die Gefahr wäre wohl bei jeder Geburt gegeben, dass es zu einer Dissektion kommen kann und in meinem Fall wäre die Gefahr zu groß das zu riskieren. Wie ich es verstanden habe, kommt das hauptsächlich während der Presswehen vor, deshalb stellt sich mir die Frage ob es unter den Voraussetzungen dann möglich sein könnte auf Wehen zu warten und erst dann den KS zu machen? Oder ist das zu riskant, dass es doch zu schnell geht? Kann man dann wirklich auch bis mindestens 39+0 warten oder sollte man den KS schon früher ansetzen? Ist es trotz der Vorgeschichte möglich einen KS mit PDA oder Spinalanästhesie durchzuführen oder wäre es angeraten eine Vollnarkose zu machen weil ich die ganze SS über heparinisiert bin? Theoretisch kann man das aber, glaube ich, vorher rechtzeitig absetzen, oder? Die zweite Frage betrifft meine Psyche. Ich leider unter einer Phobie, die mir Panik vor Übelkeit und Erbrechen verursacht. Deshalb habe ich große Angst vor dem KS weil ich Angst habe, dass mir durch oder nach der lokalen Betäubung schlecht wird. Kann man da schon vorbeugend Medikamente geben um das weitgehend auszuschließen oder dann im Fall der Fälle so schnell, dass ich nicht in Stress komme? Für mich ist die Vorstellung ganz schrecklich da "angebunden" zu sein und mich womöglich (im Liegen) übergeben zu müssen. Wie häufig kommen die Nebenwirkungen mit Kopfschmerzen usw. nach der Spinalanästhesie vor? Auch davor habe ich großen Respekt weil eine Bekannte darunter sehr leiden musste.

von Linnea am 10.09.2013, 21:49



Antwort auf: geplanter Kaiserschnitt aus medizinischen Gründen/Angst vor Nebenwirkungen

Hallo, vor ein paar Wochen hatte ich eine Patientin mit der gleichen Vorgeschichte und Symptomatik. Alles gut gegangen... . Der Kaiserschnitt ist auf jeden Fall der richtige Weg und man sollte auf gar keinen Fall auf den Wehenbeginn warten, denn den versucht man ja gerade zu umgehen. Ansonsten würde die Indikation zum Kaiserschnitt nicht stimmen. Eine Spinalanästhesie ist möglich. Man spritzt dann das Heparin letztmalig am Vortag und dann erst wieder nach dem operativen Eingriff. Mit einer Angststörung würde ich aber eher zu einer Vollnarkose raten. Meist ertragen die Patientinnen die Situation im Vorfeld und während der OP nicht. Aber das besprechen Sie am besten mit dem Narkosearzt der Klinik, in der Sie enbinden wollen. Eine vorzeitige Vorstellung ist dort sehr sinnvoll. Alles erdenklich Gute.

von Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer am 11.09.2013



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