Frage: Harter Fall der Saugverwirrung

Hallo, Ich bin mir fast sicher, dass wir mit meiner Tochter (3 Monate und 1 Woche) mit einem sehr hartem Fall der Saugverwirrung zu kämpfen haben. Seitdem sie 6 Wochen alt ist, ist Stillen nicht mehr das, was es sein soll. Tagsüber lässt sie sich nur im Halbschlaf stillen und nur wenn sie hungrig ist aber nicht so sehr und abends ist es eine Katastrophe. da sie bis zu 2 Stunden wach bleiben kann, ist es sehr schwierig dann ein hungriges Kind zu schlafen zu bringen, damit man wieder im Halbschlaf stillen kann. Nachts funktioniert Stillen so halb fix (mit kurzem weinen und weg drehen), aber immerhin. Sie wird ausschließlich gestillt und bekommt den Schnuller nur zum einschlafen (weil sie wunderbar alleine ein schläft, mit Mama und Papa daneben regt sie sich nur auf), den sie sowieso nach ein paar Minuten, nachdem sie eingeschlafen ist, ausspuckt. Flasche nimmt sie nicht. Ich habe ganz aufmerksam alles durchgelesen, was Sie schon in solchen Fällen empfohlen haben. Mein Problem ist: nehme ich ihr den Schnuller weg, dann haben wir nicht nur das Problem mit dem Einschlafen sondern sind dann auch Ihre Finger sofort im Mund (sie hat schon im Mutterleib immer am Daum gesaugt und nach der Geburt auch, bis sie den Schnuller bekommen hat).Ich habe gedacht, dass ich vielleicht mit dem Saug-Training anfangen kann...Es hat sich herausgestellt, dass sie tagsüber überhaupt nicht weiß, wie man den Finger saugen soll (oder möchte nicht). Sie lacht, brabbelt, dreht Kopf zu Seiten, saugt aber nicht (egal ob der Finger mit Fingerkuppe nach oben oder nach unten schaut). Nachts im Schlaf saugt sie sofort den Finger ein,aber nach 3-4 Zügen versucht sie den Finger mit der Zunge auszuspucken und weint. Ich habe auch beobachtet, dass sie manchmal auch an die Brust im wachen Zustand geht, sobald sie aber die BW berührt, spuckt sie sie wieder aus, überstreckt sich und weint bitterlich. Meine Vermutung ist, dass ihr die warme und eiche BW nicht gefällt. Weil wenn sie daraufhin den Schnuller bekommt, beruhigt sie sich innerhalb von wenigen Sekunden. Nehme ich ihr den Schnuller weg, um mit der BW auszutauschen, geht alles von vorne los Daher meine Frage, was ich machen kann (außer die Methode mit dem Becher/Nuckeln/Stillen und Schnuller weg nehmen). Gibt es ein Schnuller, bei dem die Zunge die Bewegung der Zunge beim Stillen am meisten imitiert? Ich habe mit ein paar Hebammen gesprochen und sie haben vorgeschlagen die Stillhütchen zu nehmen (weil das Kind anscheinend das Gefühl des Silikons im Mund mag). Was sagen Sie dazu? Ich möchte nicht mehr durcheinander bringen, als es schon ist. Ich habe schon überlegt abzustillen, aber sie nimmt auch keine Flasche...

von toskana am 12.05.2017, 21:56



Antwort auf: Harter Fall der Saugverwirrung

Liebe toskana, auch wenn es ein harter Weg wird, so lange das Kind saugverwirrt ist, wird es nicht besser werden. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Natürlich kannst Du es auch mit Stillhütchen probieren, allerdings kann es tatsächlich passieren, dass dein Baby dann ganz durcheinander kommt. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 13.05.2017



Antwort auf: Harter Fall der Saugverwirrung

Vielen Dank, Biggi! Die Stillberaterin konnte kein Fehler beim Anlegen oder ähnl. feststellen. Und Koliken oder andere Sachen sind auch ausgeschlossen. Die Situation gestern nachts hat sich eskaliert. Habe von der Verzweiflung die Stillhütchen ausprobiert-ohne Erfolg. Habe dann gleich den Schnuller weg genommen und die Nacht und heute vormittags verbringt das Kind schon ohne Schnuller und Mami mit dem KiWa wandernd, sonst ist sie sehr schwer zu beruhigen. Mal sehen, was das ganze bringt...

von toskana am 13.05.2017, 13:15



Antwort auf: Harter Fall der Saugverwirrung

Hall Toskana, nahezu dasselbe Spiel hatten wir mit unserer Tochter, korr. fast 6 Monate. Die ersten drei Monate war alles super entspannt, dann war sie das erste mal krank und dann ging das Drama los. Davor war der Wechsel von Brust und Schnuller kein Problem und Fläschen nimmt sie seit Jahr und Tag nicht an. 3 lange Monate haben wir uns durchgebissen - ein besseres Wort habe ich nicht - im (Halb-)Schlaf gestillt, jede Chance genutzt sie schlafen zu legen, um zu stillen. Als sie dann vor ca 3 Wochen erneut krank war inklusive KH Aufenthalt hat sich alles wieder gedreht und sie meckert nur noch, wenn sie, wie ich vermute, wirklich keinen Hunger hat. Mir hat in der Zeit geholfen, mir immer wieder zu sagen, dass stillen das beste für sie ist und ja auch nichts anderes ging, da sie Fläschen garnicht nimmt. Glücklicherweise hat sie trotz dieses Ach-und-Krach Stillens immer ausreichend zugenommen. Ich drück dir die Daumen, das es schnell besser wird. Liebe Grüße

von M und Ms am 13.05.2017, 22:23



Antwort auf: Harter Fall der Saugverwirrung

Frage an M und Ms: hab ihr dann auch den Schnuller weg genommen, wo das Problem festgestellt wurde?

von toskana am 14.05.2017, 13:30



Antwort auf: Harter Fall der Saugverwirrung

Ne, denn bei uns wäre das - glaube ich - ein Teufelskreis geworden, den ich uns allen nicht zumuten wollte. Denn jedesmal, wenn ich versucht habe sie ohne Schnuller schlafen zu legen, gab das ein Geschrei. Sie hat sich dann nur wieder beruhigt, wenn ich ihr den gegeben habe. Und wenn sie dann fast geschlafen hat, konnte ich meistens Brust gegen Schnuller tauschen. Vielleicht hätte ich es einfach ein paar Tage hinnehmen und aushalten müssen, aber sie hat so herzzrreißend geschrien, dass ich das nicht aushalten wollte ihr den Schnuller zu verweigern.

von M und Ms am 14.05.2017, 15:49



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