Tochter, 18 Monate, kein Interesse an "normalem" Essen

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Tochter, 18 Monate, kein Interesse an "normalem" Essen

Hallo! Meine Tochter, 18 Monate, war noch nie ein begeisterter Esser. Beikosteinführung dauerte lange, war dann aber absolut erfolgreich. Allerdings isst sie immer noch fast nur Brei. Nur wenige "normale" Lebensmittel werden akzeptiert: morgens: 180 g Quark mit Obstbrei vormittags: etwas Brötchen/Brot/Brezel (keinerlei Belag oder Aufstrich akzeptiert) mittags: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (trotz großer Stücke kein Problem) und manchmal Obstbrei nachmittags: Getreide-Obst-Brei und/oder wie vormitags abends: Milchbrei und Brot/Brötchen (ohne Belag) Sie hat keinerlei Interesse an Essen, egal wie verlockend ich es anbiete und anrichte und auch wenn andere Kinder oder Erwachsene davon essen. Unser normales Mittagsessen rührt sie auch nicht an und generell werden neue Sachen gar nicht versucht. Im Mittagsbrei isst sie wirklich jedes Gemüse, aber sie hat noch nie ein Stück Obst o.Ä. auch nur in den Mund nehmen wollen. Ich dränge sie zu nichts. Größe, Gewicht und allgemeine Entwicklung sind wunderbar. Sie möchte auch nicht selbst mit dem Löffel "mit-füttern", wobei die Motorik es meines Erachtens problemlos erlauben würde. Kann ich nur abwarten oder haben Sie einen Tipp, wie ich sie zur Familienkost bringen kann? Vielen Dank!

Mitglied inaktiv - 12.02.2014, 12:51



Antwort auf: Tochter, 18 Monate, kein Interesse an "normalem" Essen

Liebe „Sarmuel“, in diesem Alter ist es ganz typisch, dass die Kleinen ein sehr eigenwilliges Essverhalten an den Tag legen, nur Spatzenportionen essen oder sich auf wenige Lieblingsspeisen konzentrieren. Sie entdecken nun immer mehr ihren eigenen Willen. Und was noch viel interessanter ist, sie entwickeln ein Gespür dafür wie sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken können. Das zu akzeptieren und dem richtig zu begegnen ist nicht ganz leicht. Machen Sie keine „große Sache“ daraus. Sonst lernt Ihr Kind, dass es mit einer ablehnenden Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Versteifen Sie sich nicht auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Ihrem Mädchen gut geht und sie sich wunderbar entwickelt. Um Ihre Kleine zu einem der Familie üblichen Essverhalten zu verhelfen, ist es ganz wichtig, dass Sie das Thema möglichst ruhig und gelassen angehen und Ihre Tochter behutsam unterstützen. Es gibt Kinder, die tun sich auch in diesem Alter mit dem Kauen sehr schwer. Fördern und fordern Sie Ihre Tochter, indem Sie immer wieder Essen um Kauen und Beißen anbieten. Dünsten Sie Obst- und Gemüseschnitze für zwischendurch ggf. zunächst etwas, so ist der Übergang einfacher. Denken Sie auch daran, Sie sind die Mama. Sie bestimmen, was es zu essen gibt. Ihre Tochter kann vom Alter her schon (zumindest zum Teil) allein essen. Sie muss nicht mehr nur gefüttert werden. Fördern Sie das mit fingerfood. Geben Sie ihr weiterhin das Essen im eigenen Schüsselchen zum Experimentieren mit Händen oder einem Löffel. Geben Sie ihr überhaupt die Gelegenheit, aber ohne großes Aufheben drumherum. Achten Sie darauf, dass Ihre Tochter nicht zu übermüdet ist oder gar aus dem Spiel herausgerissen wird. Dann haben Kinder oft keine Lust oder auch Energie sich konzentriert beim Essen zu verhalten. Versuchen Sie die Mahlzeiten weiterhin auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Snacks zwischendurch mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten. Also keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann. Probieren Sie einmal eine zeitlang folgendes aus: Bieten Sie Ihrer Kleinen eine begrenzte Auswahl an Speisen an, die sie ihrer Kaureife nach gut essen kann und halten Sie die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein. Ganz wichtig!!!! Schauen Sie nicht zu oft auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht dauern, motivieren Sie sie nicht ständig... Sie möchten auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Am besten ist es, wenn Sie nur wenig Aufhebens darum machen, wenig meckern und sich die gute Laune nicht verderben lassen. So geht die Freude am Essen nicht verloren. Essen Sie auch selbst mit Genuss am Tisch mit Ihrer Tochter. Sie sind das Vorbild, sie wird Sie in allem nachahmen. Leben Sie ihr vor, wie es geht. Dann wird Ihre Kleine das bestimmt über kurz oder lang so übernehmen. Ich kann Sie nur ermuntern Geduld zu haben und Ihr Kind zu unterstützen. Das Essverhalten Ihrer Tochter wird sich sicher bald in kleinen Schritten entwickeln. Viele Grüße Doris Plath PS: Da es hierbei weniger ums Essen an sich geht als vielmehr ums Verhalten, bitte ich Sie bei Frau Sylvia Ubbens aus dem Nachbarforum nachzufragen. Bestimmt kann diese fachkundig weiterhelfen.

von Doris Plath am 13.02.2014



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