Hallo,
ich würde gerne unsere Tochter (10 Monate) abstillen, aber ich bin mir unsicher, was ich alternativ anbieten sollte. Milchnahrung nimmt sie gar nicht. Schnuller ebenfalls nicht. Bisher wollte sie immer nur die Brust und beruhigt sich nachts auch nur so.
Sie isst und trinkt täglichen etwa wie folgt:
7:00 Stillen
9:30 1/4 Scheibe Brot oder 3 Hirsekringel, 2-3 TL Obst
12:00 190 gr. Gemüse-Kartoffel-Fleisch Brei
16:00 130 gr. Obst-Getreide-Brei (nur selbstgemacht mit Schmelzflocken)
18:30 210 gr. Hipp Gute Nacht Gläschen 7 Korn inkl. etwas Obstmus oder selbstgemachten Brei aus Schmelzflocken, Vollmilch und Wasser je 100ml
19:30 Einschlafstillen
+ nachts 1-2 x Stillen
Tagsüber seit kurzem ca. 50 ml Wasser aus der Flasche mit Trinklernaufsatz
Sie wiegt schon ca. 10,5 Kilo.
Morgens würde ich das Stillen durch einen Milchbrei ersetzen. Aber da sie zum Einschlafen und nachts noch sehr viel trinkt, weiß ich leider nicht, wie ich mich dann verhalten soll. Isst und trinkt sie tagsüber zu wenig, so dass sie abends und nachts noch Nachholbedarf hat?
Da es sicherlich sehr harte Nächte werden, wenn ich ihr die Brust nicht mehr geben möchte, wüsste ich einfach gerne, was ich ihr stattdessen anbieten soll. Noch Milchnahrung in ihrem Alter oder nur noch Wasser? Kann sie in ihrem Alter überhaupt schon 12 Stunden ohne Nahrung sein? Aus früheren Versuchen weiß ich, dass sie die Flasche lautstark ablehnen wird und bisher bin ich immer nach sehr kurzer Zeit eingeknickt und habe sie gestillt, weil ich Angst hatte, dass sie Hunger hat und nicht aus einer Flasche trinken kann. Aber da sie jetzt ja offensichtlich aus der Flasche trinken kann und nachts nur nicht möchte, würden wir nochmal einen Abstillversuch wagen.
Vielen Dank für Ihre Hilfe.
von
xxx123
am 23.02.2015, 11:38
Antwort auf:
Was kann ich meinem Kind nachts anbieten beim Abstillen?
Liebe „xxx123“,
Ihre Tochter ist nun in einem Alter in dem sie nachts ohne Nahrung auskommen kann, wenn sie sich tagsüber an den Mahlzeiten richtig satt isst. Die Mengen, die Ihr Mädchen isst sind in Ordnung. Fällt die Milch weg, können sie sich auch noch steigern. Statt dem Stillen ersatzweise ein Fläschchen zu reichen ist meiner Meinung nach nicht nötig. Ich vermute auch, dass es mehr die Gewohnheit und das Bedürfnis nach Nähe ist, warum Ihre Kleine nachts an die Brust möchte.
Aufwachen in der Nacht bleibt immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Säuglinge sich selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Üblicherweise überprüfen die Kleinen aber durch Weinen, „Motzen“ etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Kurzes Trösten durch die Eltern reicht oft schon aus. Hinzukommt, dass es tagsüber immer mehr zu erleben gibt, was in den Träumen verarbeitet wird.
Bleiben Sie dran Ihren Schatz anderweitig zum Einschlafen zu bringen: Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Vielleicht kann das auch der Papa übernehmen. Ihn verbindet Ihre Tochter nicht mit dem Stillen.
Dann müssen Sie „durchhalten“. Geben Sie nicht gleich nach, Ihr Schatz weiß wie sie sie rumkriegen kann, bisher hat es ja immer geklappt. Es kann anstrengend werden und Ihre Kleine wird lauthals rebellieren. Aber sie wird mit Ihrer Hilfe lernen, keine Milch in der Nacht mehr zu bekommen. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht.
Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt.
Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen
Anke Claus
von
Anke Claus
am 24.02.2015