Ist die Nacht Flasche wirklich nur reine Gewohnheit?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Ist die Nacht Flasche wirklich nur reine Gewohnheit?

Hallo, ich war heute bei meinem Kinderarzt da wir zur U6 mussten. Meine Tochter wird am 31.03. 1 Jahr alt. Es ist so das unsere Kleine ziemlich früh schlafen geht meist so um 17 Uhr, länger ist es einfach nicht auszuhalten und ich möchte Sie auch nicht quälen in dem ich sie wach halte. Meist isst Sie so gegen 16 Uhr dann ihr Abendbrot und trinkt dann zum einschlafen eine Flasch Tee. Sie wird ab dann jedoch alle 3-4 Stunden wach und will ihre Milch haben, diese bekommt sie dann auch jedoch nur verdünnt ich mache in die Flasche mit 200 ml dann 3 Löffel statt 6 Löffel rein. Meist trinkt sie nicht mal die ganze Flasche so das 50-100 ml überbleiben. Jetzt dagt unsere Kinderartz, sie braucht keine Milch mehr und dies wäre nur Gewöhnung, ist das so richtig? Tagsüber bekommt sie 3 Mahlzeiten, meist steht sie um 8 Uhr auf und bekommt und 9 Uhr Frühstück, dann um 12:30 Uhr mittag, zwischen durch ein bisschen Obst und um 16 Uhr Abendbrot. Sie hat sich an diesen Tagesablauf sehr gwöhntt und es gibt auch keine Schwierigkeiten. Das 17 Uhr sehr früh ist zum Schlafen gehen sehe ich auch, aber soll ich sie wirklich zwingen wach zu bleiben? Danke schon einmal für die Antwort. Lieben Gruß Svenja

von Svenja25 am 26.03.2014, 13:39



Antwort auf: Ist die Nacht Flasche wirklich nur reine Gewohnheit?

Liebe Svenja, das sehe ich wie Ihr Kinderarzt. Aus meiner Sicht, braucht Ihr Mädchen die nächtliche Milch nicht mehr. Es ist sehr gut möglich in diesem Alter nun nachts ohne Nahrung auszukommen. Wenn es mal hin und wieder eine nächtliche Flasche/Milch gibt oder wenn bei gewissen Schüben (Zahnen, Wachstum, Krankheiten…) eine Milch in der Nacht verlangt wird, ist das kein Thema. Aus meiner langen Erfahrung heraus weiß ich, dass eine nächtliche Milch in diesem Alter üblicherweise mehr Gewohnheit als Hunger ist. Im Moment trinkt sich Ihr Schatz bevorzugt nachts satt und hat dann verständlicherweise tagsüber weniger Hunger und Bedarf. Angenehmer wäre es für alle dennoch, wenn sich das umdrehen ließe. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich bei den einzelnen Mahlzeiten am Tag satt isst, am beste mit noch einer vierten/fünften Mahlzeit und auch ausreichend Getränke zu sich nimmt. Dann wissen Sie als Mama, dass es weder Hunger noch Durst sind, wenn das Kind nachts wach wird. So wie Sie es beschreiben, hat sich bei Ihrer Tochter in der Tat ein gewisser „ungünstiger“ Rhythmus eingebürgert, mit einem späten Frühstück und einem frühen Abendessen und einer früher Schlafenszeit. Sicherlich müssen Sie auch daran etwas ändern, wenn Sie den Hunger- und Sättigungsrhythmus wie es üblich ist auf den Tag verlegen möchten. Wie ist es wenn Ihr Schatz tagsüber noch ein Schläfchen einlegt. Dann kann sie abends länger durchhalten. Wann und wie Kinder lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist aber immer sehr unterschiedlich und individuell zu handhaben. Jeder sollte hier für sich und sein Kind seinen eigenen Weg finden. Wichtig ist meines Erachtens immer, dass man konsequent bleibt. Das hilft den Kindern mit am besten, wenn sie sich umgewöhnen sollen. Möchten Sie eine Veränderung - das ist vor allem anderen entscheidend - müssen Sie an dieser Schraube drehen und Ihr Mädchen wird lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen. Dazu würde ich - genau wie Sie es machen - die Milch ausschleichen, also immer weniger Milch und mehr Wasser nehmen und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen von der Nachtflasche zu entwöhnen. In manchen Fällen weckt die Kleinen der Durst in der Nacht, sie fordern dann aus Gewohnheit eine Milch zum Trinken ein. Versuchen Sie mehr und mehr Ihre Tochter anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Es geht jetzt schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern. Zeigen Sie Ihrer Tochter, dass Sie bei ihr sind, aber versuchen Sie sie ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen. Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts gar nichts mehr anbieten. Das ist besser für die ersten Zähne, da diese nach dem nächtlichen Milch trinken erfahrungsgemäß nicht geputzt werden. Die Milch kann die Zähnchen umspülen und einwirken und so eine Karies fördern. Helfen Sie Ihrer Kleinen vielmehr von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz endlich durchschlafen können und dazu noch die Zähne Ihres Kindes schonen. Gehen Sie konsequent einen Schritt nach dem anderen, bestimmt finden Sie einen gemeinsamen Weg, mit dem alle zufrieden sind. Ich drück Ihnen die Daumen fürs Durchhalten! Beste Grüße Doris Plath

von Doris Plath am 26.03.2014



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