Hallo,
ich habe eine Tochter, die nun gut 7 1/2 Monate alt. Ist. Sie ist recht groß und sehr gut entwickelt. Nur das Essen ist nicht so einfach. Ich habe mit 4 Monaten angefangen ihr Beikost anzubieten. Es ist sehr schwierig. Nun ist es so: Mausi isst mittags entweder weiße Möhren oder Pastinake. Alles andere ist gescheitert. Kartoffeln gehen gar nicht. Fleisch auch nicht. Hab alles probiert. Die Menge ist konstant ca. 60 g. Danach ein paar Löffel Obst. Abends gibts dann Milchgrießbrei. Da isst sie mittlerweile auch mehr. Einen Teil vermische ich mit Obst, so dass sie ca. 50 g Obstglas ist. Ansonsten gibt es Premilch. Wenn wir essen isst sie mit Hingabe Hirsekringel. Zähne sind nicht in Sicht.
Haben Sie Anregungen und Vorschläge für mich?
Herzliche Grüße und vielen Dank!
von
murkel2014
am 13.03.2015, 11:32
Antwort auf:
Haben Sie Vorschläge was ich meinem Kind noch zu essen geben kann?
Liebe „murkel2014“,
das ist wirklich nicht ungewöhnlich. Manche Kinder sind da einfach Spätzünder. Da hilft nichts, als weiter geduldig zu üben.
Die Beikosteinführung verläuft nicht immer wie im Bilderbuch. Das können Ihnen bestimmt viele andere Mamis auch bestätigen.
Zunächst kommen Kinder mit der Geschmacksvorliebe „süß“ zur Welt. Durch die ebenfalls süß schmeckende Milch wird diese Vorliebe noch verstärkt. Deshalb klappt es auch besser mit dem puren Gemüse als mit einem Menü mit Fleisch und noch besser mit Obst und Milchbrei.
Darüber hinaus erfordert das Kauen und Schlucken von Brei aktive Mitarbeit. Das Trinken aus dem Fläschchen ist sehr einfach, bekannt und bequem, der Brei vom Löffel kommt auch deshalb zunächst nicht so gut an.
Die Beikosteinführung erfordert oft ein ganzes Stück Geduld. Das Essen vom Löffel erfordert eine Technik, die die Kinder noch nicht kennen. Das muss immer wieder geübt werden. Zusätzlich ist der Geschmack neu und ungewohnt, der Brei fühlt sich komisch im Mund…
Lassen Sie sich nicht entmutigen und bleiben Sie geduldig am Ball, denn hier hilft nur Ausdauer und Konsequenz und geduldiges immer wieder Anbieten. Jedes Kind nimmt irgendwann feste Nahrung zu sich.
Bieten Sie weiterhin jeden Tag auch Gemüse, Menüs, Milchbrei und Obst an. Sie können das Gemüse und den Milchbrei auch zunächst mit etwas Obst vermengen, vielleicht gefällt ihr das geschmacklich besser. Ruhig eine ordentlich Portion Obst. Vielleicht klappt das und dann können Sie die Obstmenge wieder reduzieren.
Wenn Ihre Kleine nicht weiter essen mag, machen Sie ein kurzes Päuschen (10-15min) und probieren Sie es dann wieder mit dem Brei. Probieren Sie es einfach aus.
Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt (Fläschchen sollte nicht in Sichtweite und auch nicht im Vorhinein zubereitet sein), dass die Verzehrsmenge dann automatisch größer wird.
Ihre Kleine kann und wird das lernen, auch nur mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen.
Es gibt auch Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt
Geben Sie Ihrer Maus ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen ihn das Essen selbst erforschen.
Geben Sie ihr ruhig immer einen eigenen Löffel in die Hand. Auch wenn sie damit zunächst mehr spielt, es weckt ihre Neugierde. Während Ihr Töchterchen sich damit bemüht, können Sie bestimmt nebenbei etwas Brei füttern.
Ihre Kleine isst je bereist mit Hingabe Hirsekringel, darauf lässt sich aufbauen. Vielleicht funktioniert dies? Geben Sie ihr auch ein paar ganz weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf ein eigenes Tellerchen. Das geht auch ohne Zähnchen.
Ich bin mir sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird Ihre Maus bald gerne ihre Breie löffeln.
Viele Grüße aus Pfaffenhofen und ein schönes Wochenende,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 13.03.2015