Guten Tag,
ich passe immer noch sehr auf was unser Sohn zu essen bekommt. Er ist mittlerweile 13 Monate alt und ich bin mir nicht sicher, ob ich doch schon alles zu essen geben darf. Er bekommt noch die Gläser von Ihnen, weil er unser Essen so gar nicht mag. Ich hoffe, dass dies auch besser wird. Kann ich deswegen etwas mehr experimentieren und ihm mehr probieren lassen?
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Angelina
von
LisasTim
am 28.04.2021, 12:23
Antwort auf:
Ab wann darf ich alles zu essen geben?
Liebe Angelina,
ja – ist Ihr Kleiner an der stückigen Kost interessiert, dürfen Sie gerne etwas experimentierfreudiger werden. Schritt für Schritt kann es also nun – ganz in dem Tempo Ihres Sohnes – in Richtung Familientisch gehen.
Gerne gebe ich Ihnen ein paar liebe Tipps mit auf den Weg:
Gibt es zum Mittagessen seinen Brei, dann kombinieren Sie zu dem Brei gerne etwas Fingerfood vom Familientisch, wie Kartoffeln, Nudeln und gedünstetes Gemüse in ganz kleinen Stückchen dazu. So schaffen Sie einen sanften Übergang zur Familienkost. Wichtig ist dabei, dass Ihr Kleiner die nötige Reife für das Familienessen hat, also z.B. mit Stückchen gut zurechtkommt. Achten Sie darauf, dass die Probierhäppchen und Gerichte kindgerecht sind, d.h. möglichst nicht gesalzen und wenig gewürzt*, nicht scharf, frittiert und fettig. Klappt das gut und Ihr Sohn kommt mit den Stückchen gut zurecht, können Sie die Menge erhöhen – gehen Sie hier ganz nach Ihrem kleinen Schatz vor.
Zwischendurch bieten sich kindgerechte Knabberprodukte an und weiches, reifes Obst sind möglich und als Kombination dazu geeignet.
Am Abend können Sie nun gerne ein paar Häppchen Brot zum Milchbrei dazu kombinieren. Denn am Anfang ist es für die Kleinen noch nicht so leicht, sich hiermit zu sättigen. Nach und nach steigern Sie die Brotmengen. Irgendwann wird aus dem Milchbrei ein Brot und eine Tasse Milch.
Auf was sollten Sie achten:
Meiden sollten Sie den Verzehr von rohem Hackfleisch bzw. Hackepeter, Rohwurst, Rohsalami, Teewurst…, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohem Fisch (z. B. Sushi) und bestimmten Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs) sowie rohen Meerestieren (z. B. rohe Austern).
Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen.
Solange Ihr kleiner Schatz noch keine Backenzähne hat, kann er die Nahrung nur mit den Kieferleisten kauen. Deshalb: Lebensmittel mit harter Hülle wie Paprika, Tomaten, Erbsen sollten besser noch zerdrückt oder in kleine Stücke geschnitten werden. Rohes, hartes Gemüse wie Karotten und Gurken erst dann geben, wenn Ihr Kleiner Zähne hat und gut kauen kann. Oder besser erst mal gedünstet.
Hier haben wir das Wichtigste zusammengefasst: ( https://www.hipp.de/kinder/ratgeber/wissenswertes-zu-ernaehrung-im-kleinkindalter/essen-was-ist-nicht-geeignet/ )
Hier habe ich noch einen Ernährungsplan für das Kleinkindalter zur Orientierung für Sie.
Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei, Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli
Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle.
Gehen Sie einfach ganz in dem Tempo Ihres Kleinen voran und tasten Sie sich langsam an die Familienkost heran.
Alles Liebe & Gute und viel Freude beim Ausprobieren!
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
Eva Freitag
von
Eva Freitag
am 30.04.2021