Baby-Led-Weaning ab welchem Alter?

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Baby-Led-Weaning ab welchem Alter?

Hallo und guten Morgen, mein kleiner Sohn ist jetzt 5,5 Monate alt und bekommt seit einer Woche mittags Möhrenbrei (vom Papa selbst gekocht). Nun habe ich von Baby-Led-Weaning gelesen und finde das total interessant. Meine Frage dazu wäre allerdings ab welchem Alter ich ihm gedünstetes Gemüse einfach so in die Hand geben kann damit er selber daran lutscht? Er kann noch nicht krabbeln und sich daher auch nicht aus der Bauchlage hinsetzen. Aber er zieht sich an meinen Händen öfter selbstständig in eine sitzende Position. Die kann er allerdings ohne stützen natürlich nicht so lange halten. Daher lasse ich ihn meist nicht länger als ein paar Sekunden in dieser Haltung und lege ihn dann gleich wieder hin. Zum Brei essen sitzt er auf meinem Schoß, an mich gelehnt und ich stütze ihn mit meinem linken Arm zusätzlich. Meine zweite Frage wäre dann noch ob wir seine Ernährung abwechslungsreich gestalten dürfen? Also eine Woche Möhre, eine Woche Pastinake, dann evtl Broccoli etc? Oder soll er sich lieber langsam an einen Geschmack gewöhnen bevor wir ihm den nächsten anbieten? Vielen Dank Gruß Katrin

von klakaddl am 24.04.2015, 07:54



Antwort auf: Baby-Led-Weaning ab welchem Alter?

Liebe Katrin, Sie machen es ganz richtig, dass Sie Ihren Kleinen beim Füttern bei sich auf dem Schoß sitzen lassen. Für einen kurzen Moment kann er schon ohne Hilfe sitzen, er braucht Sie aber trotzdem noch zur Unterstützung. Immer wieder hört man von der Methode des Baby-led-weanings - Babys selbst entscheiden zu lassen - was sie essen. Die Methode des Baby-led-weanings verweist auf interessante Aspekte der Fütterung im Beikostalter. Hier steht mehr das spielerische Entdecken von Lebensmitteln und Essen im Vordergrund. Ein starres Einführen verschiedener Breikomponenten, wird manchmal als recht verkrampfte „Abfütterung“ empfunden. Die Einführung der festen Nahrung muss grundsätzlich nicht nach strengen Vorgaben erfolgen, sondern sollte möglichst die individuellen Gegebenheiten berücksichtigen. Es ist sinnvoll, Säuglingen im Beikostalter auch Fingerfood - also kindgerechte Lebensmittel in Stückchen geschnitten, die ein Kind mit seinen Fingerchen greifen, zum Mund führen und selber essen kann -anzubieten. Dadurch lernen sie zu knabbern, schmecken den puren Lebensmittelgeschmack und können sehr selbstbestimmt essen. Gegen ungewürzte gedünstete Gemüse und ggf. zunächst gedünstete Obststücke ist nichts zu sagen. Auch Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich an. Wählen Sie Lebensmittel dafür gemäß den entwickelten Fähigkeiten Ihres Babys sorgfältig aus, um ein Verschlucken mit ggf. lebensgefährlichen Folgen zu verhindern. Meiner Meinung nach bleibt pürierte und grob-pürierte Kost mit feinen Stückchen unabhängig davon die Basis der Baby-Ernährung. Denn nur damit kann ein Säuglinge eine ausreichende Menge und Vielfalt an Nahrung aufnehmen, die die Versorgung mit allen Nährstoffen sicherstellt. Die Gabe von Breien hat sich als sichere Form der Nahrungszufuhr bei vielen Generationen von Babys bewährt und wird von ernährungswissenschaftlichen und kinderärztlichen Fachgesellschaften empfohlen. Zusammenfassend: Wenn man als Mutter das Gefühl hat, dass der kleine Schatz durch spielerisches Erforschen mehr Bezug und somit auch Spaß und Freude am Essen entwickelt, darf es jetzt im Beikostalter gerne sehr weich gekochte, ungesalzene Gemüsestückchen etc. geben. Zusätzlich würde ich aber Brei zufüttern, denn nur so kann ein Baby eine ausreichende Menge und Vielfalt an Nahrung und somit ausreichende Nährstoffe aufnehmen. Um zu sehen, ob ein Lebensmittel vertragen wird, reichen drei Tage aus. Sie können also alle vier Tage ein neues Lebensmittel einführen. Am besten ist für den Säugling Gemüse, das nicht zu viel Nitrat speichert und mild genug ist, damit das kleine Baby dieses Gemüse auch akzeptiert. Besonders gut verträgliche Gemüsesorten sind Möhren, weiße Karotte, Kürbis, Zucchini, Pastinaken, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Fenchel und Spinat, Süßkartoffeln, Kartoffeln. Abwechslung ist gut für die geschmackliche Prägung Ihres Kleinen, damit er kein „mäkeliger“ Esser wird. Gehen Sie hier einfach auch nach Ihrem Gefühl vor und wie es Ihr Junge mitmacht. Ich wünsche Ihnen viel Freude in der spannenden Zeit der Beikosteinführung! Sonnige Grüße aus Pfaffenhofen Anke Claus

von Anke Claus am 24.04.2015



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