Sehr geehrte Expertinnen,
ich habe meine Tochter 6 Monate voll gestillt und danach mit Beikost begonnen. Es zeigte sich aber bald, dass sie Brei fast vollständig ablehnt (bis auf etwas Obstmus) und sich auch kaum vom Löffel füttern lässt.
Wir sind deshalb zum Baby-led-Weaning oder eben Fingerfood übergegangen.
Das klappte auch ganz gut, wobei die dabei gegessenen Mengen sehr unterschiedlich sind.
Mittlerweile ist meine Tochter fast 11,5 Monate alt und 9 kg schwer. Sie wird morgens, zum Mittagsschlaf und vor dem Schlafengehen (und 1-2 mal nachts) gestillt und bekommt 3 Mahlzeiten (Mittag, Vesper, Abendbrot) mit kindgerechten Teilen vom Familientisch. Die Mengen, die sie dabei isst, sind aber zur Zeit wieder eher gering (weniger als ein Breigläschen). Derzeit lebt sie wohl wieder eher vom Stillen.
Wie könnte ein Ernährungsplan ab dem 12. Monat am besten aussehen, wenn nicht mehr so viel bzw. nicht mehr gestillt wird? Wie und wann sollte die Umstellung erfolgen?
Ab wann kann das Familienessen langsam etwas gewürzt sein (bisher waren wir z.B. mit Salz absolut zurückhaltend)? Ab wann ist Wurst und Käse ok?
Danke und viele Grüße
Shauna
von
Shauna
am 31.03.2015, 00:34
Antwort auf:
12.Monat Baby-led-Weaning
Liebe „Shauna“,
allgemein könnte ein Plan fürs Kleinkindalter Ihrer Tochter grob so aus:
Morgens: Milch aus der Tasse + Brot oder Müesli ODER Stillen und Brot
Vormittags: Obst + Knabberei (Reiswaffeln, Hirsekringel), mal ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch, Obst als Nachtisch
Nachmittags: Obst und auch etwas Gemüse + Knabberei, mal ein kleiner Joghurt
Abends: Milch aus der Tasse + Brot oder Müesli ODER Stillen und Brot
Bis zum ersten Geburtstag sollten es noch etwa 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Babyjoghurt, Müesli mit Milch, Frischkäse auf dem Brot) sein, nach dem 1. Geburtstag reichen etwa 300 ml/g aus.
Es wäre also gut, wenn Ihre Kleine sich nach und nach an der festen Kost satt isst und nicht mehr satt trinkt. Denn feste Nahrung macht mit einem Jahr einfach satter als das Trinken von Milch.
Das Familienessen sollte wenig gesalzen und gewürzt, nicht scharf, frittiert oder zu fettig sein.
Als Würzmittel eignen sich außer dem Salz hervorragend gedünstete Zwiebel, würzende Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Thymian, Basilikum) und milde Gewürze (Paprika, Curry, Pfeffer).
Für Salz gilt grundsätzlich: je weniger, desto besser.
Wechseln Sie einfach bei den „Brotbelägen“ ab, das können nun gerne magerer gekochter Schinken, Putenwurst, Schnittkäse, Frischkäse, Marmelade, Honig (nach dem 1. Geburtstag), vegetarische Aufstriche usw. sein. Zum Start reicht Butter oder Frischkäse.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie fröhliche und entspannte Ostern,
viele Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 31.03.2015