Kompressionsstrümpfe und Heparin-Spritzen nach der Entbindung

Dr. med. Stefan Kniesburges Frage an Dr. med. Stefan Kniesburges Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Kompressionsstrümpfe und Heparin-Spritzen nach der Entbindung

Sehr geehrte Frau Westerhausen, sehr geehrter Herr Dr. med. Kniesburges, am 17.04.2014 habe ich "spontan" im Krankenhaus entbunden. Die Geburt hat insgesamt von der ersten Wehe bis zur "Niederkunft" 32 Stunden gedauert. Irgendwann war ich so geschwächt, dass ich eine PDA verlangt habe. Diese wurde mir dann auch gelegt. Natürlich durfte und vor allen Dingen konnte ich dann auch nicht mehr aufstehen. Ich bin froh, dass ich die Geburt dann noch so gut verlaufen ist und alles geklappt hat. Leider stelle ich dann nach 2 Wochen an meiner Kniekehle aussen einen stark schmerzenden, angeschwollenen roten punkt fest. Natürlich ging ich dann zum Arzt, dieser musste leider feststellen, dass es sich dabei um eine "Varikophlebitis eines Seitenastes der linken Vena saphena magna (HACH I)" handelt. Zum Glück war es NOCH keine tiefliegende Beinvenenthrombose. Nun ist meine Frage an Sie: Hätte mir das Krankenhaus Kompressionsstrümpfe auch während der Geburt (PDA) sowie Heparin Spritzen geben müssen?Gibt es rechtliche Vorschiften dazu? Ich habe keins von beiden bekommen! Hätte ich das bekommen, wäre mir dieser ganze Stress erspart geblieben!Noch dazu muss ich jetzt operiert werden.. und das mit einem 11 Wochen alten Baby! Vielen Dank im Voraus.

von JuliaJ1988 am 04.07.2014, 13:38



Antwort auf: Kompressionsstrümpfe und Heparin-Spritzen nach der Entbindung

Hallo, nein, nach einer normalen Geburt ist eine Heparin-Prophylaxe nicht erforderlich, auch sind Kompressionsstrümpfe während der Geburt eher hinderlich als nützlich. Dass Ihnen eine Heparin-Prophylaxe während der kurzen Zeit im Krankenhaus die Thrombophlebitis 2 Wochen später erspart hätte, möchte ich auch bezweifeln.

von Dr. med. Stefan Kniesburges am 04.07.2014



Antwort auf: Kompressionsstrümpfe und Heparin-Spritzen nach der Entbindung

Strümpfe vielleicht, Heparin nicht während der PDA. Ich hatte eine Tiefe Beinvenenthrombose und musste schon während der SS spritzen. Eine Chance auf PDA hatte ich deswegen nicht...Gefahr von Einblutungen weil Heparin ja ein Blutverdünner ist. Ansonsten weiß ich, werden Kompressionsstrümpfe und Heparin nur bei richtigen OP's verordnet oder bei langer Liegezeit. Was bei dir ja nicht der Fall war. Und ob die anfängliche Thrombose mit der Geburt zusammenhängt ist auch nicht sicher. LG

von alexrasselbande am 04.07.2014, 14:08



Antwort auf: Kompressionsstrümpfe und Heparin-Spritzen nach der Entbindung

danke für deine antwort. :) also alle meine freundinnen haben entweder die Strümpfe schon während der Geburt bekommen oder Spritze danach. Oder auch beides! Jeder von denen hat auch "Spontan" entbunden, also kein KS. Und wir haben alle im selben Krankenhaus entbunden. Heparin musste ich mir dann über 1 Monat daheim spritzen, nachdem das alles rausgekommen ist. Leider musste ich auch aufgrund meines Dammschnittes und eines Kreislaufkollaps nach Geburt lange liegen. Mir wurde auch noch gesagt ich solle mich für länger Zeit hinlegen und auch nur für das Wichtigste aufstehen!! Mein Frauenarzt bestätigte mir bereits, dass die Varikophlebitis mit der Geburt im deutlichem Zusammenhang steht! Musst du jetzt immernoch spritzen?Trägst du auch Strümpfe? VLG

von JuliaJ1988 am 04.07.2014, 14:21



Antwort auf: Kompressionsstrümpfe und Heparin-Spritzen nach der Entbindung

Also ich habe im 7 Monat eine tiefe Beinvenen- Beckenvenenthrombose bekommen und musste von da an täglich 80 mg Heparin 2 x täglich Spritzen. Ich hatte die langen Kompressionsstrümpfe bis zur Hüfte. Beides musste ich bis einem 1/2 nach der Entbindung fortführen. Heute brauche ich keine Strümpfe mehr obwohl die Ärzte raten sie zu tragen...aber mehr als Prophylaxe. Ich ziehe sie bei langen Autofahrten immer an, freiwillig. Oder wenns Bein mal zwickt. In der Beckenvene hat sich leider eine Vernarbung gebildet und da fließt das Blut nicht immer 100% ig. Ansonsten ist alles vollständig verheilt. :-) Normalerweise brauch man deswegen auch nicht operiert werden. Mit Heparin geht es auch weg....manche Gefäßchirugen sind da etwas voreilig ;-). Man kann es aber operieren. LG

von alexrasselbande am 04.07.2014, 22:12



Antwort auf: Kompressionsstrümpfe und Heparin-Spritzen nach der Entbindung

1/2 Jahr sollte es heißen...

von alexrasselbande am 04.07.2014, 22:15



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Probleme nach Entbindung

Hallo, Meine Entbindung ist jetzt 10 Tage her und beim Pipi machen brennt es noch an der Naht(scheidenriss) sodass ich vor jedem Toilettengang Bepanthen benötige. Außerdem habe ich das Gefühl das sich meine Blase nicht komplett leert...ich kann normal zur Toilette aber am Ende drückt und pickt es so in der Blase und es kommt auch nicht sooo vie...


Welche Entbindung, wäre ratsam?

Hallo, Ich bin in der 31 Woche Schwanger und mache mir Gedanken, wie ich entbinden soll bzw kann. Ich bin seit 2018 in der lws bei l5s1 versteift und habe jetzt seitdem 14.7.21 eine harnleiterschiene sitzen weil ich einen nierenstau 2grades hatte.Durch die Harnleiterschiene habe ich jetzt leider auch Staphylokokken im intim Bereich und leider...


Entbindung

Hallo, ich hatte schon einmal eine Frage zu dem Thema gestellt... Ich bin in der 40 ssw.. habe nur noch eine Woche bis zum et und mache mir sehr große Sorgen. Grund dafür ist eine Herpes genitalis Infektion vor der Schwangerschaft. Ich hatte in der Schwangerschaft kein rezidiv.. zumindest keins mit Symptomen. Und genau das ist mein Problem .. di...


Corona Impfung nach Entbindung

Guten Tag, ich stille mein Baby voll und würde mich gerne 4 Wochen nach der Geburt gegen Corona impfen lassen. Ist dies zu früh schon für die Impfung oder kann ich dies problemlos tun? Vielen Dank für die Antwort. Olivia


Fistel nach Entbindung

Guten Tag! Ich habe im Juli diesen Jahres spontan entbunden (2. Entbindung, die erste Entbindung vor 6 Jahren war auch spontan mit Kristellern, Dammschnitt und Scheidenriss). Leider hatte ich dieses Mal einen Dammriss 4. Grades. Die Heilung verlief gut, ich hatte keinerlei Probleme mit Stuhlinkontinenz oder ähnlichem und auch sehr schnell keine ...


Harnwege Entbindung (tut mir leid etwas länger, aber wichtig!)

Hallo, ich habe eine Frage, die mich seit einigen Tagen belastet. Ich hatte schon viele Harnwegsinfektionen, aber auch Pilzinfektionen in meinem Leben. Außerdem reagiere ich auf einige Stoffe (Unterwäsche, Latext etc.) allergisch om Intimbereich und habe auch lange mit einer Reizblase zu kämpfen gehabt. Auch, wenn ich etwas zu zuckerhaltiges od...


Fragen zu vergangener Entbindung

Sehr geehrte Frau Westerhausen, Bei meiner ersten Entbindung  hatte ich das Problem, dass ich mit regelmäßigen kräftigen Wehen keine echten Pausen zwischen den Wehen hatte. War eine Wehe verebbt, blieb ein konstant starker Schmerz. Ähnlich einem sehr intensiven Regelschmerz. Außerdem zitterte ich stark und musste ständig zur Toilette, weil ich ...


Fragen zu meiner Entbindung

Guten Tag, vor fast 4 Monaten kam mein erstes Kind zur Welt. Mittlerweile sind wir gut in das Leben zu dritt angekommen, aber die Geburt beschäftigt mich noch. Ich habe im Krankenhaus entbunden, die Geburt wurde wegen einer an 37+2 geplatzten Fruchtblase eingeleitet. Ich habe mich während der Geburt sehr alleine gefühlt und konnte ein paar Frag...


Vaginale Entbindung trotz Fußlage möglich?

Hallo, Ich bin bereits in der 35.SSW. Gestern war ich im Krankenhaus bzgl. eines Gespräches einer äußeren Wendung. Die Ärztin hat einen Ultraschall gemacht. Das Baby ist noch nicht fest im Becken, aber steht sozusagen im Bauch. Die Füße sind Richtung Beckenausgang der Kopf direkt an den Rippen. Ich habe auch eine Vorderwandplazenta. Das ist nun...


Fragen zur Entbindung

Hallo, meine Tochter kam vor 14 Monaten auf die Welt. Sie ist motorisch etwas zurück, krappelt zum Beispiel erst seit ihrem 13 LM. Jetzt hat mich eine Freundin darauf gebracht mal im Mutterpass zu gucken wie die Geburtsdaten sind, da steht; CTG pathologisch / fetaler Distress (O68.0). Protrahiert verlaufende Abtreibungsperiode. APGAR 9/10...