Gegenwind bei Wunsch nach SG nach 2x KS

Question

Liebes Expertenteam, so langsam komme ich (37+0) an meine Grenzen... . Nach einer Spontangeburt (2009, 4 Stunden) und zwei KS (2010 und 2013) wünsche ich mir von Herzem wieder eine SG. In allen Krankenhäusern wird mir total von dem Versuch abgeraten - nur ein Krankenhaus hat "missmutig" zugesagt. Nachdem, was ich gelesen habe, ist doch das Rupturrisiko nicht bzw. nicht signifkant größer nach zwei als nach einem KS?? Es wird mir immer wieder gesagt, dass VBAC2 nicht üblich sei und auch nicht leitlinienkonform?!? M.M. nach sprichts nichts gegen den Spontanversuch: Kind geschätzt 3200g, kein Gestationsdiabetes, Narbe durchgehend unauffällig, keine Plazenta in Narbennähe. Die KS erfolgten 1) wegen psychischer Indikation nach vollständig geöffnetem MM nach 2,5 Stunden und 2) präventiv wegen großem Kind (Schwangerschaftsdiabetes). Ich frage mich, ob mein Wunsch wirklich so "irre" ist und ich mein Kind tatsächlich einer unnötigen Gefahr aussetze?!? Außerdem frage ich mich, ob meine Spontangeburt und die Eröffnungsphase vor dem ersten KS überhaupt noch für diese Geburt "zählen" oder ob ich nun wie eine Erstgebärende bin? Herzlichen Dank für Ihre Mühen! Cosi

von Cosi2009 am 01.07.2016, 15:19

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Silke Westerhausen · Accepted Answer

Hallo, Nein,Ihr Wunsch ist nicht "abwegig" - das Team muss natürlich hinter einem Spontanversuch stehen,das ist die Vorussetzung. Und ja,es stimmt,dass die Rupturrate nahezu gleich hoch/niedrig ist als bei Zustand nach einem KS;begünstigend sind auch die MM-Öffnung beim ersten KS und die Spontangeburt. Suchen sie sich eine Klinik,in der man offen für Ihre Wünsche ist - ohne Interventionen kann man den spontanen Geburtsbeginn abwarten - ich habe es viermal erlebt,dass es geklappt hat;zuletzt ein Kind mit 4500g ohne Verletzung.... Alles Gute, Silke Westerhausen

Cosi2009 · Answer

Liebe Frau Westerhausen, leider ist es so, dass in meinem bisherigen KH nur die Oberärztin für die SG ist und die anderen Ärzte "nach Besprechung im Kollegium" mitziehen müssten (Individualentscheidung, obwohl sonst in diesem KH keine VBAC2 durchgeführt wird). Alle Ärzte und Hebammen, auf die ich dort getroffen bin, waren total dagegen und haben mir alle möglichen negativen Ausgänge verbal und pantomimisch sehr "anschaulich" beschrieben. Ich habe mich daher gegen das KH entschieden. Das andere (kleinere) KH war von vornherein positiver eingestellt. Zumindest gibt es in diesem KH keine "KH-Leitlinie", die SG nach zwei KS "verbietet". Auch hier steht die Oberärztin hinter mir, genauso wie einige Hebammen, die ich kennengelernt haben und die meinen Wunsch "total verstehen" können. Aber ich bin auch auf eine Ärztin und eine Hebamme gestoßen, die wieder dagegen waren (aber die wenigstens normal argumentiert haben und mich mit dramatischen Bildern, Vorwürfen, Gewissensbissen etc. verschont haben). Tja, aber reicht das, um dort spontan gebären zu können? Ich weiß ja nicht, ob welche Ärztin oder welche Hebamme am Entbindungstag vor mir steht?! Geburtshilflich ist wohl das zweite, kleinere KH besser als das erste, aber es hat keine angeschlossene Kinderklinik (die wäre etwa 5 bis 10 min entfernt). Wie schätzen Sie die Notwendigkeit der Kinderklinik ein? Wir haben hier im Umkreis sechs Kliniken - aber es ist hier einfach nicht "Gang und Gebe" es spontan zu versuchen :-( Es ist IMMER total personenabhängig.. ob das ganze Team dahinter steht, weiß ich also nie :-( Reicht das für einen Spontanversuch?? Liebe Frau Westerhausen, der Knoten in meinem Kopf wird immer größer - dabei möchte ich mich seelisch einfach nur auf die Geburt vorbereiten. Help! Herzliche Grüße, Cosi

Silke Westerhausen · Answer

Hallo, In so einem Fall ist es einfach wenig nützlich,wenn nur ein paar Leute "dahinterstehen" - die Oberärztin ,die der vaginalen Geburt zustimmt hat vielleicht keinen Dienst,wenn Sie gebären,oder ist im Urlaub.... Außerdem muss sie es mit Ihrem Chef/Chefin absprechen,da die letzte Verantwortung da liegt und kein OA/OÄ kann sich dem widersetzen. Wenn Sie viele Leute um ihre Meinung bitten werden Sie viele verschiedene Sichtweisen hören,das ist ganz normal... Also, es bedarf jetzt bei Ihnen eines Geburtsplanungsgespräches mit dem/der Verantwortlichen plus den Befürwortern,denn sonst läuft es darauf hinaus,dass Ihnen zugestimmt wird und hat ein anderer Dienst wird die Sectio gemacht. Eine Kinderklinik ist bei unauffälligem Schwangerschaftsverlauf nicht notwendig. Alles Gute, Grüße Silke Westerhausen

Cosi2009 · Answer

Einen riesen Dank für Ihre Antwort, Frau Westerhausen. Über Klinik 1 brauche ich mir eigentlich keine Gedanken mehr zu machen, denn da ist es nur *eine* Oberärztin, die sich in der Dienstbesprechung für den Spontanversuch ausgesprochen hat (und damit wohl auch den Chefarzt überzeugt hat). Aber was nützt eine einzige Ärztin?!??? In Klinik 2 scheinen es nur vereinzelte Personen zu sein, die abraten würden... die Grundstimmung aber eher "pro". Ich kann eigentlich nicht mehr tun, als hoffen, dass diese Personen dann am Tag X nicht da sind :-/ Das ist nicht optimal, aber im Vergleich zu den anderen Kliniken sind da noch die besten Chancen, dass sie es uns ermöglichen. Ein riesen Glück wäre, sogar auf jemanden zu treffen, der mit dem Herzen dabei ist.... *daumendrück* Ich danke Ihnen, dass Sie mir beim Entwirren des Knotens ein wenig geholfen haben. Ich werde berichten, wie es gelaufen ist! Herzliche Grüße Cosi

februar2007 · Answer

Ich werde in wenigen Wochen mein drittes Kind spontan bekommen, nachdem meine ersten beiden per KS zur Welt kamen. Bei Facebook gibt es eine Gruppe, die sich damit beschäftigt. Bei Interesse bitte Bescheid sagen. Alles Gute!

februar2007 · Answer

Ach, noch was. Mir hat das Buch "Meine Wunschgeburt" sehr geholfen und Mut gemacht.

Cosi2009 · Answer

Hallo Februar2007, vielen Dank für deine Tipps. :-) Das Buch habe ich auch schon gelesen! Habe mich gerade extra bei Facebook angemeldet. Wie geht es jetzt weiter?? Bin da technisch nicht so bewandert :/ Herzliche Grüße, Cosi