Sehr geehrter Dr. Hellmeyer, in der 22.SSW wurde bei uns eine Nabelschnuranomalie festgestellt, bei der die Gefäße langstreckig frei über die Eihäute verlaufen. Aussage des Feindiagnostikers auf meine Frage hin, was das zu bedeuten hat "Kann beim Blasensprung reißen, muss aber nicht. Wenn, dann ist das natürlich gefährlich." Damit entließ man uns. Nach etlichen Recherchen im Internet, Gesprächen mit Hebamme und Gyn sind wir im Grunde nicht schlauer als vorher. Außer, dass wir wissen, dass von vaginaler unkomplizierter Geburt bis hin zum Versterben des Kindes alles möglich ist. Bzgl des Geburtsmodus haben wir uns natürlich nun große Sorgen gemacht. Die Klinik wurde gewechselt, da in der Wunschklinik keine intensivmedizinische Betreuung für den Kleinen gewährleistet wäre. Nun haben mein Partner und ich uns für einen Kaiserschnitt entschieden... Dafür gibt es folgende Gründe : -Insertio velamentosa -eine Narbe, die bei mir die komplette linke Leiste einnimmt und bis in die Vaginalöffnung geht -Angst davor, dass ein Notkaiserschnitt vorgenommen werden muss und mein Partner und ich, wir wollen nur ein Kind, das Geburtserlebnis gar nicht teilen können -wenig medizinischer Optimismus (ich hatte schon etliche Operationen und immer, wenn man mir vorher sagte, da wird schon nichts passieren (sagt man mir auch bzgl IV) , ging alles schief ; mein Partner hatte Krebs und im Rahmen der Krebserkrankung wurde ein Aortenaneyrisma festgestellt und mit künstlicher Herzklappe behoben) -der Kleine liegt ausschließlich rechts (linksseitig liegen die freien Gefäße und ich denke, dass das seinen Grund hat) und in Beckenendlage, was sich natürlich noch ändern könnte (morgen 33.SSW) Nun müssen wir uns für diese Entscheidung ständig rechtfertigen und stoßen auf einiges Unverständnis. Hauptargument von besonders Hebammen "Viele wissen es gar nicht und alles geht gut" Ja nun spielt das aber keine Rolle, wenn man es, wie wir, weiß. Wie lautet Ihre Einschätzung zu unserer Situation bzgl des Geburtsmodus? Wir möchten einfach nur einen gesunden Bengel und keine Angst haben. Die ganzen Vorteile einer vaginalen Entbindung sind mir im Übrigen schon berufsbedingt sehr bekannt und wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Liebe Grüße und besten Dank
von Logo-Anne am 30.05.2017, 14:10