Frage: Schlafen und Beikost

Hallo Katrin, obwohl ich schon eine zweijährige Tochter habe, stellt unsere Kleine (gerade 6 Monate) uns vor einige Herausforderungen, bei denen ich recht unsicher bin. Sie hat in den ersten Monaten sehr viel geschrien, das war extrem anstrengend. Die Nächte waren allerdings ab dem 3. Lebenstag super- sie hat ein-zweimal getrunken und ansonsten tief geschlafen. Das ist nun anders :-) das Schreien am Tage hat sich reduziert, aber in einuge. Situation brüllt sie sich so sehr in Rage, dass ich es kaum ertragen kann. So z.B. im Fahrradanhänger. Ich bringe und hole die Ältere mit dem Rad in die Kita (pro Weg mindestens 20 Minuten). Manchmal gefällt es der Kleinen zumächst gut und sie ist zufrieden (daher schließe ich ein unbequemes Sitzen o.Ä. und Angst auch aus), aber dann scheint ihr langweilig zu werden oder sie ist müde und findet nicht in den Schlaf. Dann schreit sie so laut und ausdauernd , dass die anschließend völlig fertig ist. Ständiges Anhalten und trösten, Schnuller geben, rausholen und stillen, Spielzeug hinhängen- alles hilft nur für den Moment. Sobald ich wieder aufs Rad steige, geht der Alarm wieder an. Wir haben keine Idee mehr und halten es aus; wir müssen ka irgendwie vorwärts kommen. Die Frage, die sich uns aufdrängt, hängt mit dem Einschlafen zusammen: nachdem es früher kaum möglich war, sie ins Bett zu legen, klappt das Einschlafen im Bett mitzöerweile gut! Aber nur, wenn ich ihre Hände halte, bis sie schläft (das dauert dann höchstens ein paar Minuten). Bisher habe ich das gern gemacht (obwohl ich von der großen Schwester verwöhnt bin, die mit 8 Wochen allein einschlafen konnte und auch dann schon fast durchgeschlafen hat). Aber jedes Kind ist halt anders :-), aber mittlerweile hab ich dir Befürchtung, dass sie deshalb im Hänger allein nicht zur Ruhe kommt. Denn auch im Auto und im Kinderwagen fällt es ihr schwer... Nur gaaaanz selten klappt das einschlafen ohne Hand dann auch ohne weinen. Aber im Auto oder auf dem Rad geht es halt nicht anders. Meinen Sie, ich sollte ihr daher das Händchenhalten beim Einschlafen abgewöhnen? Außerdem wacht sie seit Wochen 3 mal nachts auf und möchte an die Brust. Wenn ich oder mein Mann versuchen, die anders zu beruhigen, klappt das manchmal nach langem Geschrei; allerdings wacht sie dann kurz danach wieder auf. Ist es (obwohl sie wirklich ein "propperes" Mädchen ist) ok, sie weiter nachts zu stillen? Wird das zu viel? Sie ist ja jetzt schon ein halbes Jahr alt und benötigt nachts nichts mehr... Und wie ist es mit der Gewöhnung, mit mit Milch im Bauch wieder einzuschlafen? Allerdings (und da kommen wir zum nächsten und letzten Thema) isst bzw trinkt sie tagsüber weniger (kann es sein, dass sie dann nachts "aufholt"?): Mittags isst sie seit Wochen schon sehr gut! Aber weder nachmittags noch abends mag sie Brei. GOB verweigert die komplett. GMB isst sie löffelweise (höchstens 5 Löffel). Auch Pre-Milch mag sie nicht, wir haben schon drei Sorten durch. Da schreit sie wie am Spieß! Sollte ich schon probieren, den Abendbrei mit Kuhmilch zu machen? Vielleicht mag sie einfach den Geschmack von Pulvermilch nicht?! Wenn ich ihr im Mittagsbrei-Futter-Flow mal zum Nachtisch etwas Obstpüree gebe, nimmt sie es auch kaum... Was tun? Weiter stillen außer mittags und später nochmal probieren? Oder immer wieder anbieten und wenn sie nix isst, an die Brust? Sorte wechseln? Ich hab bisher abends dann natürlich nochmal gestillt; von drei Löffeln wurde sie natürlich nicht satt... Ohje... Fragen über Fragen... Entschuldigen Sie diese Ausführlichkeit! Ich bedanke mich ganz herzlich für eine Anregung!! Liebe Grüße Flo

von Flo_84 am 31.05.2016, 13:58



Antwort auf: Schlafen und Beikost

Liebe Flo, ja, die Herausforderung ist da ;)... mit jedem weiteren Kind eine andere ;). Der sechste Lebensmonat ist für ein Kind ein Abschnitt, der sehr viel Reifeentwicklung mit sich bringt. Zum einen die Organreife, als auch die emotional- kognitive Reife sind sehr vordergründig. Man hat den Eindruck, dass ein sechs Monate altes Kind plötzlich seine Welt wacher und differenzierter wahrnimmt. Unstimmigkeiten, d.h. z.B. eine nicht einschätzbare Umgebungssituation, eine Befindlichkeit etc. werden durch Schreien, Unruhe... zum Ausdruck gebracht. Das Schreien im Anhänger kann damit zusammenhängen, dass Ihre kleine derzeit eine Übermpfindlichkeit im Gleichgewichtssystem hat und ihr nach einer gewissen Zeit einfach unwohl/schlecht ist und das Einschlafen dann so gar nicht gelingt. Haben Sie den Weg oder überhauptt schon einmal die Beobachtung gemacht, ob das Verhalten im Kinderwagen auch so exisitiert? Ausserdem kann der "fehlende" Kontakt zu Ihnen im Anhänger auch Grund für das Rufen sein. Selbst Augenkontakt wäre meist schon ausreichend oder das Beobachten von Mamas Mimikspiel, wenn Ihre Tochter in seiner Wahrnehmung Dinge erfasst, die sie nun zunehmend einschätzen muss und Ihre Sicherheit/Begleitung, auch nonverbal, dazu braucht. Das Essverhalten stimmt ebenfalls mit dem klassischen sechsMonats Schub zusammen. Ihre Annahme, dass nachts ein Nachholbedarf ist, wenn tagsüber zu wenig gegessen wird, ist richtig. Aber natürlich auch das Andocken bei Mama, um zu "prüfen", dass alles noch seine Richtigkeit hat, um dann gut weiterschlafen zu können. Den Abendbrei können Sie auf jeden Fall mit der Kuhmilch zubereiten. Die Rezeptur finden Sie auf allen Getreideflocken. Sollten Sie Muttermilchvorräte haben, dann sind auch die geeignet, um den Brei herzustellen. Ihre Tochter ist gerade sehr mit sich beschäftigt. Diese "Metharmorphosenzeit" ist für alle recht anstrengend, aber spielt sich wieder ein. Ganz bestimmt! Sie dürfen mir gerne wieder berichten, wie es Ihnen geht und ob es weitere Fragen gibt :)). Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 02.06.2016



Antwort auf: Schlafen und Beikost

P.S. Wie ist das Zahnungsstadium bei Ihrer Tochter?? Denken Sie auch daran, dass die ersten Zähnchen sich in Bewegung setzen und das Vorschieben schmerzhaft sein kann. Eine Schmerzstillung ist das Saugen an Brust oder Flasche und parallel wird Brei verweiert in dieser Phase.

von Katrin Simon am 02.06.2016



Antwort auf: Schlafen und Beikost

Hallo Katrin, vielen Dank für die liebe Antwort! Ich schreibe dann mal direkt zurück :-) Den 6-Monats-Schub melner ersten Tochter hab ich wohl verdrängt :-) Ich hatte letzte Woche dann promt zwei Fahrten mit dem Anhängr, während denen die Kleine zufrieden war. Vielleicht müssen wir da einfach durch und abwarten, bis sie sich tatsächlich daran gewöhnt hat bzw. Spielzeug richtig festhalten kann, um sich damit abzulenken. Im Kinderwagen wird sie mit der Zeit ebenso ungemütlich, das macht kaum einen Unterschied. Da hoffe ich auf die Zeit, wenn sie sitzen kann und mehr sehen kann. Vom Abendbrei isst sie nun ca. 100 - 120 Gramm, aber zum Teil weint sie dann zum Schluss des Füttterns und will unbedingt an die Brust. :-( Da ich sie nicht hungrig ins Bett legen möchte, hab ich sie dann gestillt. Ist das ok? Eigentlich sollte der Abendbrei doch die letzte Mahlzeit sein...?! Und nach 100 Gramm müsste sie ja zumindest etwas gesättigt sein. Und nachts trinkt sie ja auch noch... Wie schon erwähnt- sie gehört eher zu den stabilen Babys (sie bewegt sich irgendwo auf den oberen Perzentilen). Ich hab etwas Sorge, dass sie zu speckig wird, wenn sie Abendbrei bekommt und anschließend noch gestillt wird... Und nun noch zu einem anderen Problem: Bisher habe ich die Kleine und mein Mann die Große in Bett gebracht. Das hatte sich irgendwie so eingespielt und klappt recht gut (Ritual auf dem Wickeltisch, gleiche spieluhr, abgedunkeltes Zimmer, gleiches Lied auf dem Arm, dann ins Bett). Nun haben wir ein paar Mal den Versuch gestartet, dass mein Mann die Kleine ins Bett bringt und es endete immer in einem ewigen hysterischen Gebrüll, bis sie erschöpft auf seinem Arm eingeschlafen ist. Da ich nie abends direkt vor dem Schlafen gestillt, sondern dies immer vom Zubettbringen abgekoppelt habe, kann es daran nicht liegen. Sobald mein Mann mit ihr abends nur das Schlafzimmer betritt, fängt sie an zu schreien. Er ist ein liebevoller Vater, der sich viel mit ihr beschäftigt, wenn er hier ist. Sie reagiert auch sehr positiv auf ihn und lässt sich tagsüber auch von ihm ablegen (mit nur wenig Protest, wenn überhaupt). Und nun? Sollen wir es einfach jetzt durchziehen, dass er sie ins Bett bringt und darauf warten, bis sie es akzeptiert? Oder störe ich damit ihr Vertrauen in mich, weil ich dann nicht bei ihr bin? Aber er ist ja ihr Vater und das sollte doch eigentlich auch irgendwann klappen... Dass ich mit im Raum bin, haben wir schon probiert; kein Unterschied... Sie schaut die ganze Zeit zu mir und weint verzweifelt. Schlimm! :-( Eigentlich ist es ja kein Problem, dass ich sie hinlege, aber ich möchte auch mal wieder zum Sport gehen o.Ä... Nun hab ich schon wieder so viel geschrieben... Aber sicherlich haben Sie und alle anderen Leser Verständnis, dass sowas im Kopf herum geistert. Vielen Dank für Ihre Antworten und die tolle Arbeit, die Sie hier leisten!!!

von Flo_84 am 05.06.2016, 22:19



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