Hallo,
mein Sohn ist 8 Tage alt. Er leidet unter Neugeborenengelbsucht, die im 6. Tag auf 10,9 mg/dl gesunken ist und heute dann wieder auf 11,5 mg/ dl gestiegen ist.
Das Problem ist, dass er meistens 4 Stunden am Stück gestillt werden muss. Dabei lege ich ihn an und er trinkt ca. 50-60 min mit Pausen, dann macht er ein Bäuerchen und spuckt dabei viel Milch aus. Somit wird er wieder unruhig und will weiterhin gestillt werden. Ich lege ihn an die andere Brust, manchmal trinkt er gierig und manchmal nuckelt er nur.
Stille ich ihn somit richtig? Durch dieses System schaffe ich nichts zu Hause, da ich ständig am Stillen bin.
Ich kann auch nicht nicht genug stillen, ansonsten sinkt das Bilirubin- Niveau nicht ab.
von
Rana Medhat
am 11.02.2022, 08:33
Antwort auf:
Zu viel Stillen, Bäuerchen und Gelbsucht
Liebe Rana Medhat,
das ist ein absolut normales Verhalten für ein Neugeborenes!
So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Babys manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen.
Wenn ein Kind beim Aufstoßen Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase“ ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen.
Das ist nicht besorgniserregend. Das Spucken von Babys ist ohnehin in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge.
Hast Du mal das Berg-auf-Stillen probiert? Wenn Dein Baby sich oft verschluckt, kann es gut sein, dass Du einen starken MIlchspendereflex hast, mit dem Dein Kind noch nicht ganz zurecht kommt.
Hab noch etwas Geduld und lass ruhig alles liegen, die Abstände werden von alleine besser!
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.02.2022