Mein Sohn ist 25 Monate alt und ich habe ihn mittags und abends zum Einschlafen, beim aufwachen und nachts zwischendurch bei Bedarf gestillt. Seit 8 Tagen gebe ich abends zum Eischlafen nun nicht mehr die Brust, aber dann wieder, wenn er aufwacht. Ich habe bereits vor drei Monaten zwei mal abends nicht gestillt und er bekam dann tags heftige Wutanfälle, die er sonst nicht hatte. Da er damals auch sehr stark Durchfall bekommen hat, habe ich ihn wieder normal gestillt. Dieses Mal hatte er zwar auch Wutanfälle, aber weniger und weniger heftig und auch nicht jeden Tag, sodass ich eigentlich weiter in Richtung Abstillen gehen möchte, zumal ich aus beruflichen Gründen im Juni für zwei Tage weg muss.
Insgesamt bin ich mir zwar sicher, dass ich sanft Abstillen möchte, aber sehr unsicher, ob ich ihn mit dem Prinzip: "mal-ja -mal-nein" verwirre. Und ich frage mich, ob es jetzt schon Sinn macht, ihn auch nachts nicht mehr zu stillen oder ob ich ihm besser mehr Zeit lassen sollte?
von
Sandmann10
am 22.02.2019, 23:20
Antwort auf:
Wie schnell oder langsam sollte ich "sanft" abstillen?
Liebe Sandmann10,
Du kennst DEIN Kind am besten und wirst spüren, was es verkraften kann.
Sprich mit deinem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeige ihm, dass Du es selbstverständlich noch genau so lieb hast wie schon immer. Du entziehst ihm die Brust aber nicht dich selbst und deine Liebe.
Dazu kannst Du die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm
etwas zu essen oder zu trinken anbieten.
Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden.
Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, Euer Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich.
Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Probiere es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 23.02.2019