Liebe Frau Wrede, liebe Frau Welter,
ich muss mich nochmals bzgl Abstillen an Sie wenden, da ich nachts noch nicht weitergekommen bin.
Sie haben immer so tolle Tipps und ich schätze sehr Ihre Meinungen und ihre Ratschläge.
Das Einschlafen klappt nun seit 3 Wochen ohne Brust und ohne Schreien. Ich bin richtig glücklich.
Jetzt versuche ich seit ein paar Tagen, dass es mein Sohn (fast 29 Monate alt) nachts schafft ohne Stillen weiterzuschlafen,wenn er aufwacht. Momentan ist er wieder öfter wach so ca. 3 bis 4 mal. Ich kann leider nicht konsequent sein, obwohl das starke Saugen mittlerweile sehr schmerzt, da er so erbärmlich weint und sich nicht beruhigen lässt. Er steigert sich so rein, dass er kaum Luft bekommt und schlägt um sich. Ich halte es dann nicht länger aus und gebe ihm doch die Brust.
Können Sie mir bitte nochmals spezielle Tipps für die Nacht geben?
Bin gerade wieder verzweifelt und brauche ihre Tipps zur Stärkung. Möchte ihn doch nicht schreien lassen.
Vielen Dank und liebe Grüße
Nikmau
von
Nikmau
am 28.02.2019, 18:54
Antwort auf:
Wie kann ich nachts langsam abstillen?
Liebe Nikmau,
so lange DU nicht ABSOLUT sicher bist, dass Du weniger stillen möchtest, wird dein Kind das spüren, das hat Kristina ja auch geschrieben.
Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind ab- oder weniger stillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit.
Dein Kind spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung und auch Ablehnung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Kinder sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht.
Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Abende und Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung.
Du kannst Deinem Kind ganz klar sagen, dass es sofort von der Brust genommen wird, wenn es Dir weh tut. Sicherlich wird es erstmal toben, aber es kann und muss die Regeln einhalten.
Dein Kleiner wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie er in diesem zarten Alter seinen Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Kind ja trotzdem gut, es bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Dein Baby ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihm und sei du ruhig und klar, so dass dein Kleiner sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald er sich etwas beruhigt hat.
Wenn du konsequent bleibst, wird es klappen. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es...
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 28.02.2019
Antwort auf:
Wie kann ich nachts langsam abstillen?
Vielen Dank für Ihre hilfreichen Worte! Ihre Meinung baut mich immer auf.
Ich versuche mein Bestes.
LG
Nikmau
von
Nikmau
am 02.03.2019, 21:56