Wie gehe ich weiter vor? Muttermilch anreichern? 1er Nahrung? Pre andicken?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Wie gehe ich weiter vor? Muttermilch anreichern? 1er Nahrung? Pre andicken?

Hallo liebe Stillberaterin, im Juli bin ich Mama eines kleinen Jungen geworden. Leider war unser Stillstart alles andere als gut. Nach mehreren Versuchen, vielen Tränen und schmerzenden und blutenden Brustwarzen haben wir einen Weg gefunden, der für uns eigentlich gut funktioniert. Ich pumpe täglich in mehreren Sitzungen meine Muttermilch ab. Meine Milchmenge konnte ich mittlerweile auf 550-650 ml täglich steigern. Was mich sehr stolz macht. Bin um jeden Tropfen froh, den ich meinem Kleinen geben kann. Dafür nehme ich auch den zeitlichen Mehraufwand für pumpen, füttern und spülen/abkochen in kauf. Die gepumpte Menge reicht allerdings nicht aus um meinen Kleinen vollständig zu ernähren. Er trinkt pro Portion 120 ml alle 3-4 Stunden. In manchen Phasen auch schon nach 2 Stunden. Die fehlende Menge ersetze ich durch Pre Mahlzeiten (Hipp Pre HA Combiotik) 120 ml abgekochtes Wasser plus 4 Löffel Pulver. An manchen Tagen kommen wir auf 8 Trinkmahlzeiten. Ist das nicht zu viel? Der kleine wog letzte Woche bei der U3 4.600g. Die Gewichtszunahme erfolgte in den letzten Wochen stetig. Nachts setzt sich der zeitliche Rhythmus so fort. Ich habe von vielen Mamis den Rat bekommen auf 1er Nahrung umzustellen, dass er länger satt ist und somit nachts durchschlafen kann. Meine Hebamme meinte auf die Frage, ob und wann ich auf 1er Nahrung umstellen soll, dass ich stattdessen die Pre Nahrung lieber etwas dicker anmengen soll anstatt auf 1er umzustellen. Da sich die "Hungeranfälle" nach zweistündiger Pause immer häufiger auftreten, habe ich das Gefühl, dass ihn die Menge 120 ml, je Mahlzeit, nicht ausreichend (lange) sättigt. Da er meist deutlich mehr ml trinkt als es einem sechstel seines Gewichts entspricht, zögere ich das Volumen zu erhöhen und frage mich, ab das anreichern der Muttermilch mit Pre und das andicken der Pre Nahrung hier eine Lösung sind. Wie kann ich hier vorgehen? Um dem kleinen und uns Eltern längere trinkpausen als 2 Stunden zu ermöglichen? Ich freue mich auf ihre Antwort.

von Mella0807 am 30.08.2022, 14:55



Antwort auf: Wie gehe ich weiter vor? Muttermilch anreichern? 1er Nahrung? Pre andicken?

Liebe Mella0807, Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung. Pre-MIlch kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und sollte auch nicht angedickt werden. Wenn Du Dir die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschaust, dann kannst Du sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden. Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind. Besprich am besten mit dem Kinderarzt, wie du weiter vorgehen solltest. Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 30.08.2022



Antwort auf: Wie gehe ich weiter vor? Muttermilch anreichern? 1er Nahrung? Pre andicken?

Ich bin keine Stillberaterin, habe mich aber sehr viel mit dem Thema beschäftigt und selbst meine zwei Kinder gestillt. Ich würde Biggi auf jeden Fall zustimmen: zusätzlich zur Muttermilch sollte man nur Pre Milch geben, sämtliche andere Milch auf dem Markt braucht man eigentlich überhaupt nicht. Pre kann aber nach Bedarf gegeben werden, also gerne auch einfach mehr als 120ml anmischen und schauen, wie viel er trinkt. Dass die Stillabstände so kurz sind, ist zwar anstrengend, aber auch normal, das Baby ist ja noch nicht mal 3 Monate alt. Das wird sich von selbst hin zu längeren Trinkpausen einpendeln. Zumindest war es bei meinen Kindern immer so. Viel Kraft bis dahin!!

von Amalindi am 01.09.2022, 09:36



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