Hallo zusammen,
Durch einen Kaiserschnitt hatte ich einen späten Milcheinschuss u mein Kleiner wurde im KH zugefüttert.
Mittlerweile ist er 5 Wochen.
Ich lege ihn immer erstmal an u da er danach noch hungrig ist, bekommt er die Flasche.
Wahrscheinlich hat er eine Saugverwirrung?!
Allerdings pumpe ich auch ab (mit Medela Symphony). Aktuell immer an der rechten Brust, weil die wunde Brustwarze nicht heilen wollte u sehr weh tat.
Dabei fällt mir auf, dass ich nur zwischen 20-40ml aus der Brust bekomme. Das ist ja viel zu wenig für den Kleinen... Er trinkt Ca 130ml pro Mahlzeit und zusätzlich die linke Brust....
Kann es sein, dass ich Zuwenig Milch habe?
Und wie gewöhne ich den Kleinen wieder die Flasche ab bzw an, dass er so gut an der Brust saugt, dass er auch satt wird?
Vielen Dank fur eure Tipps!
von
Bo
am 04.01.2016, 16:21
Antwort auf:
Wenig Milch beim Pumpen
Liebe Bo,
keine Pumpe der Welt saugt so effektiv wie ein Kind und evtl. pumpst Du auch zu wenig. Die Milchmenge lässt sich aber sicherlich steigern, entweder durch vermehrtes Anlegen oder pumpen.
Es besteht sicher Hoffnung, aber dir muss absolut bewusst sein, dass das für Euch beide enormen Stress bedeutet, denn dein Kind ist saugverwirrt und KANN nicht mehr korrekt und effektiv trinken.
Dein Kind muss also lernen, wie es an der Brust trinken kann, oft hilft das so genannte Brusternährungsset.
Wenn Du dich jetzt für das Brusternährungsset entscheidest, dann bedeutet das für Euch beide harte Arbeit und es gibt kein Hin und Her mehr. Du kannst es schaffen, aber Du musst es wirklich wollen und brauchst Zeit und viel Geduld.
Dein Kind wird ein Weilchen brauchen, bis sie die korrekte Saugtechnik an der Brust gelernt hat - sofern dein Kleiner überhaupt noch bereit ist, sich darauf einzulassen. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien.
Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel erhältlich ist.
In der Regel wird bei solch einer Relaktation mit dem so genannten Brusternährungsset gearbeitet. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und
vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben.
Allerdings bei der Verwendung eines Brusternährungssets wirklich die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort vorhanden sein, das erleichtert sehr vieles.
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.01.2016