wann kommt mamas essen in der milch an?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: wann kommt mamas essen in der milch an?

hallo, meine frage hat was mit blähungen bei unserer mausi (9 wochen) zu tun. sie treten nicht ständig auf, aber wenn, dann heftig, auch zu unterschiedlichen zeiten - mal morgens, mal abends. ich denke, dass es an bestimmten nahrungsmitteln liegen könnte, die ich gegessen/getrunken habe. nur - wann? in wie vielen stunden ist z.b. der brokkoli vom mittag oder die kakaomilch vom nachmittag in milch umgewandelt und dann vom kind verdaut??? danke für hilfreiche infos kaiserin

Mitglied inaktiv - 22.02.2007, 07:13



Antwort auf: wann kommt mamas essen in der milch an?

Liebe Kaiserin, es gibt keine allgemeingültige Zeitangabe, wie lange Nahrung braucht um verdaut zu werden und sich dann eventuelle Auswirkungen auf das gestillte Kind zeigen. Es hängt auch von der Nahrung ab. Alkohol zum Beispiel geht sehr rasch ins Blut und auch in die Muttermilch über. Schweinebraten braucht erheblich länger, bis er verdaut wird. Andererseits kann es mehrere Tage dauern (manchmal noch länger) bis sich ein Erfolg zeigt, wenn man ein Lebensmittel weglässt, von dem man annimmt, dass es sich negativ auf das gestillte Kind auswirkt. Bei Kuhmilch kann dies in Extremfällen bis zu sechs Wochen dauern und so lange brauchen die Kuhmilchprodukte nie, bis sie verdaut sind. Im allgemeinen kann man aber davon ausgehen, dass sich die Auswirkungen eines bestimmten Nahrungsmittels innerhalb von einigen Stunden bis zu etwa einem Tag nach dem Genuss zeigen. Es gibt keine allgemeingültige "Stilldiät" oder generell verbotenen oder erlaubte Nahrungsmittel für die Frau während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst gemieden werden soll). Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Verhalten des Kindes wird meist erheblich überschätzt. Eine stillende Mutter muss weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können auch Schokolade und stark gewürzte Speisen ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von "blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genau so wenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Am ehesten ist zu erwarten, dass Nahrungsmittel, die bei Ihnen Blähungen hervorrufen auch bei Ihrem Kind zu Blähungen führen können. Manche Babys haben Blähungen oder Koliken, ganz gleich, was ihre Mutter isst oder nicht isst. Letztendlich bleibt nicht anderes übrig, als auszuprobieren, ob ein Baby auf etwas reagiert oder nicht, denn das ist wirklich von Kind zu Kind unterschiedlich. Prophylaktische Enthaltsamkeit ist jedenfalls nicht notwendig. Ich hänge noch einen Artikel von Prof. Dr. B. Koletzko zu diesem Thema an, der sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt hat. LLLiebe Grüße Biggi "Milch und Kohl. Schlimm für Babys Bauch?" Stillende Mütter sollten unbedingt blähende Nahrungsmittel meiden, raten Hebammen seit Generationen, weil Kohl & Co. dem Baby Bauchkrämpfe bescherten. Doch was ist wirklich dran an derartigen Empfehlungen? Zweifellos können blähende Lebensmittel bei der Konsumentin selbst Meteorismus auslösen, und ein Teil der im mütterlichen Darmtrakt gebildeten Gase findet sich in der Ausatemluft wieder, nicht aber in der Muttermilch zumindest nicht in nennenswerter Menge. "Muttermilch Sprudel" muss das Baby also sicher nicht trinken, stellt Professor Dr. B. Koletzko Abteilung Stoffwechselstörungen und Ernährung, Dr. von Haunersches Kinderspital, Klinikum Innenstadt, München. Möglicherweise sind es aber Metabolite aus dem mütterlichen Stoffwechsel, die dem Kind Bauchkrämpfe bescheren, z.B. kurzkettige Fettsäuren oder andere organische Säuren. In einer offenen Beobachtungsstudie mit fast 300 Stillenden kam es in der Tat signifikant häufiger zu infantilen Koliken, wenn die Mutter Kohl, Zwiebeln und Kuhmilch zu sich nahm. Allerdings war dieser Effekt insgesamt nicht sehr stark ausgeprägt und für Brokkoli und Blumenkohl gar nicht nachweisbar. Nur was den Genuss von Kuhmilch betrifft, geht die Erklärung für einen möglichen Zusammenhang mit kindlichen Koliken über reine Spekulation hinaus. In diesem Fall handelt es sich wahrscheinlich um eine allergische Reaktion auf Kuhmilcheiweiß. Bei 10 bis 15% der Kolikkinder, so konnten Studien nachweisen, liegt jedenfalls eine Unverträglichkeit gegen ein in die Muttermilch übergegangenes Fremdeiweiß vor. Bei heftigen infantilen Koliken rät der Pädiater den Müttern daher, sich versuchsweise eine Woche lang kuhmilchfrei (eigene Anmerkung: zwei Wochen sind sicherer, da Kuhmilchproteine bis zu 10 Tage im mütterlichen Organismus nachweisbar sind) zu ernähren. Falls sich die Symptome darunter deutlich bessern und erneuter Kuhmilcheiweiß Verzehr wieder kindliche Beschwerden provoziert, kann diese Kost für die Stillzeit beibehalten werden. Meist ist dann allerdings eine Kalziumsupplementierung erforderlich. Diät hält vom Stillen ab. Vom etwaigen Verzicht auf Kuhmilchprodukte abgesehen sind nach Prof. Koletzkos Meinung restriktive Ernährungsempfehlungen für stillende Mütter jedoch nicht wissenschaftlich begründbar. Sie können zu einem Nährstoffmangel führen, verkomplizieren unnötig das Leben während der Stillzeit und sind nicht selten Ursache dafür, dass Frauen frühzeitig abstillen. (Quelle: AFS Rundbrief 5 6/2001)

von Biggi Welter am 22.02.2007



Antwort auf: wann kommt mamas essen in der milch an?

Mein Sohn hat in den ersten 3 Monaten auch ganz schlimm mit Blähungen gekämpft. Ich hab dann jeden Tag ALLES aufgeschrieben was ich gegessen und getrunken hab. Das hat mir sehr geholfen, denn vieles vergißt man, oder findet irgendwann Parallelen, Ich hab immer so innerhalb der letzten 2 Tage geschaut. Da bekommt man einiges raus! LG, zauberin

Mitglied inaktiv - 22.02.2007, 20:30



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

überträgt sich schlechtes Essen durch die Milch?

Hallo, hab heute mittag Spagetti Bolognese gekocht und anschl hat mein Magen und Darm zieml ruhmort. Normalerweise vertarg ich die gut, mach sie auch nicht scharf...Da hab ich überlegt, was wäre denn wenn das Hackfleisch Salmonellen hätte oder so. Kriegt meine Kleine das dann auch? Od wenn ich sonst orgendwas mit dem Essen krieg? Lg


ab wann ist mein essen in der Milch

Guten Morgen ich hab bis jetzt viele Sachen nicht gegessen z.B Knoblauch. Alle sagen ich soll es doch ausprobieren, auf was unser Kleiner(8 Wochen) reagiert, nur ich weiß nicht wann ist mein Essen in seiner Milch? Vielen Dank für die Antwort


essen statt Milch

Hallo, meine Kleine ist jetzt 6 Monate und so langsam lässt die milch nach bei mir. Ich muss ab und an zufüttern. Jetzt möchte ich aber auch langsam anfangen umzustellen.... Wie mach ich das, welche Stillmahlzeit sollte ich am Anfang weglassen und wann sollte ich Brei geben? Danke für die antwort katja


Essen nach Bedarf mit abgepumpter Milch?

Hallo Zusammen! Unser Sohn (16 Wochen) bekommt von Anfang an seine Muttermilch abgepumpt und aus der Flasche. Er bekommt sein Fläschchen immer wenn er Hunger hat, das ist 4 bis 5 Mal am Tag. Ich möchte ihn unbedingt nach Bedarf und nicht nach der Uhr füttern. Es ist bisher noch nie vorgekommen, dass er eine Flasche nicht ganz ausgetrunken hat. Wi...


Wie schnell wird das Essen in Milch umgewandelt?

Hallo, wie schnell wird mein Essen in Muttermilch umgewandelt? D.h. Wenn ich Kaffee trinke wie schnell und wie lang ist das in der Milch. Und im speziellen Fall interessiert es mich. Wenn ich Milchprodukte esse oder weg lasse, wie lang dauert es bis ich eine Veränderung bei meinem Baby merke. Will mal testen warum mein Baby immernoch so bläht und...


Wieso will mein Baby noch nix anderes essen als Milch

Hallo liebes Team, Ich bräuchte echt einen Rat, ich bin total verzweifelt. Meine Tochter ist jetzt 8 1/2 Monate und wird noch voll gestillt. Als ich mit dem Arzt darüber geredet hatte, ist er aus allen Wolken gefallen. Denn ein Baby in diesen alter muss essen und nicht mehr voll gestillt werden. Meine Tochter ist auch speckig, er sagte ...


Darf stillkind zusätzlich Milch, milchprodukte essen?

Hallo liebes Team. Mein Sohn ist 21 Monate alt und ich stille ihn. Zum einschlafen ( mittags und nachts) bekommt er die Brust. Aber auch so wenn er es möchte. Manchmal mehr manchmal weniger. Am familientisch isst er auch mit. Auch hier mal mehr mal weniger. Ich Weiss nicht wieviel Milch er durch das stillen trinkt. Da ich noch nie abgepumpt ...


Wenig Milch. Essen am Vormittag??? Dringende Frage

Guten Morgen, Unsere Tochter wird in den nächsten Tagen 10 Monate alt. Seit Anfang 6. Monat bekommt sie Beikost. Mittagsbrei, Nachmittagsbrei und Abendbrei. Sie isst alles super!!!!!! :) Daneben geben wir ihr auch noch ein bisschen Lebensmittel während wir essen in die Hand (Nudeln, Brot etc), damit sie ein bisschen mitessen kann. Das gefällt i...


Stillen, essen und Pre-Milch

Hallo Biggi, mein Sohn mittlerweile 13 Monate alt isst noch sehr schlecht. Er probiert zwar alles aber so richtig essen tut er nicht wirklich. Ich probiere es immer wieder aber so richtig satt essen tut er sich nicht. Die Brust ist immer noch das was er zum einschlafen braucht und er trinkt auch noch kräftig an der Brust. Auch nachts wird er noc...


Kind will nach dem Essen direkt Milch

Liebe Biggi, meinte Tochter ist mittlerweile 19 Minute alt und ich stille sie noch. Nun habe ich zwei Fragen: 1. Sie isst immer noch nicht besonders viel "normales" Essen - sie probiert zwar fast alles und mag manches Essen auch richtig gerne, aber besonders viel isst sie davon nie (zum Beispiel bin ich immer erstaunt, wenn andere Kinder in ihr...