Frage: trinkt zu langsam

Hallo, unsere Kleine ist noch ganz am Anfang und wir machen uns noch recht viele Sorgen. Unter anderem lässt sich die Süße unwahrscheinlich viel Zeit beim Stillen und es dauert dabei meist bis zu 90min bevor sie fertig ist. Wir wickeln schon mittendrin um sie wach zu halten, aber wir sind auch nicht wirklich sicher wann sie satt ist. Trinken tut sie auch am Schluss noch, nur langsam. Das Schlucken ist eindeutig zu vernehmen. Wenn sie nur nuckelt wird sie abgedockt. Für Antworten wie wir ihr Tempo steigern können sind wir dankbar. Gruß, Bummelchen

Mitglied inaktiv - 11.05.2007, 15:17



Antwort auf: trinkt zu langsam

Liebe Bummelchen, wie ein Kind trinkt, ist vom Temperament des jeweiligen Kindes abhängig. Es gibt eifrige Pragmatiker, die zügig und effektiv trinken und nippende Genießer, bei denen eine Mahlzeit unendlich lange dauern kann. Ihr kleines Mädchen scheint eher zu den langsamen Genussmenschen zu gehören, sie trinkt wohl nicht deshalb so langsam, weil zu wenig Milch da ist, sondern weil es ihrem persönlichen Temperament entspricht. Es liegt wohl nicht an der Milchmenge, die erhöht werden muss, trotzdem hätte ich dazu noch einige Fragen. Nimmt Eure Tochter denn gut zu? Bekommt sie zusätzlich Fläschchen oder Schnuller? Wie laufen Eure Stillsitzungen so ab? Wie oft wird sie gestillt in 24 Std.? LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 11.05.2007



Antwort auf: trinkt zu langsam

Sie nimmt normal zu sagt die Hebamme. Sie hat auch am 9. Tag ihr Geburtsgewicht überschritten gehabt. Den Schnuller haben wir ihr angeboten, allerdings lehnt sie ihn meistens ab. Wir gehen bisher davon aus das sie noch nicht satt ist wenn sie nach kurzer Pause wieder mit der Zunge zwischen den Lippen hervorkommt und anfängt laut zu werden. Erneutes Anlegen hilft da. Wenn keine Milch mehr kam haben wir auch etwas Aptamil, von der Hebamme bekommen, gegeben bis Sie nicht mehr wollte. Das sollte aber nur für den Anfang sein. Die Stillsitzungen laufen bisher so ab das sich die Kleine lautstark meldet und sie dann zuerst die zuletzt gereichte Brust noch einmal bekommt. Wenn sie da nicht mehr mag und selber los läßt wird sie neu gewickelt und danach noch einmal an die andere Seite angelegt. Zwischen den Sitzungen macht sie unterschiedlich lange Pausen. Manchmal schläft sie gute drei Stunden, manchmal nur eine. Im Schnitt sind es 7 bis 8 Mahlzeiten. Was uns beunruhigt, evtl. völlig zu unrecht, das sie bisweilen von einer Stillsitzung in die nächste hinüber gleitet.

Mitglied inaktiv - 11.05.2007, 21:00



Antwort auf: trinkt zu langsam

Liebe Bummelchen, Ihre Tochter ist ein noch recht junges Baby und ihr Verhalten entspricht schon fast „lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen). Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem „non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: „Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Die anderen Nebeneffekte, wie häufiges Aufstehen der Mutter, weil das Kind den Schnuller verliert, sind natürlich auch nicht gerade angenehm. Sie können sich und Ihrem Baby das Leben sehr viel einfacher machen, wenn Sie sich auf Ihr Kind einlassen. Die oben erklärten Zusammenhänge machen es Ihnen möglicherweise einfacher, dem Bedürfnis des Kindes entgegenzukommen, zumal es erwiesen ist, dass es sich langfristig auszahlt, diese Bedürfnisse jetzt zu stillen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Außerdem kann ein künstlicher Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Falls Sie noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort haben, sollten Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die sie beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Ihr Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 11.05.2007



Antwort auf: trinkt zu langsam

Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung. Das beruhigt uns ungemein und macht es leichter. Einzig die Sorge das sich die Brustwarzen beim nuckeln über Gebühr beanspruchen würden macht uns da ein wenig Sorgen. Die Stillberatung bei uns vor Ort haben wir bereits ausfindig gemacht. Allerdings wollten wir soweit wie möglich ohne deren Hilfe klar kommen. Bei Bedarf sprechen wir diese natürlich an. Vielen Dank. Bummelchen

Mitglied inaktiv - 12.05.2007, 10:48



Antwort auf: trinkt zu langsam

Hallo Bummelchen! Warum willst du ohne Stillberatung vor Ort auskommen? Wenn deine Brustwarzen schmerzen dann stimmt etwas mit dem Saugen deines Babys nicht. Und das gehört in die Hände einer kompetenten Stillberaterin- und dafür sind diese ja da. Wenn die Situation schon so verfahren ist weil eine Mutter unbedingt es "selbst" probieren will, und "selbst herumdoktern" will, dann kann die beste Stillberaterin oft nicht mehr helfen. Es ist doch keine Schande sich an eine Stillberaterin zu wenden. LG susa

Mitglied inaktiv - 12.05.2007, 14:00



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