Sehr geehrte Frau Welter!
Mein kleiner Sohn ist fast 8 Monate alt und isst inzwischen alle drei Breie, die in seinem Alter empfohlen werden. Morgens wird er also zwei Mal gestillt, dann folgt der Gemüse-Fleisch-, Getreide-Obst- und der Abendgetreidebrei mit Kuhmilch. Ich stille dann noch zusätzlich zum Einschlafen und ein Mal in der Nacht. Sind diese zusätzlichen Stillmahlzeiten zu viel? Ich hab irgendwo gelesen, dass das nicht so gut sei, weil die Kinder dann zu viel Eiweiß bekommen. Oder hab ich da was missverstanden? Ich dachte immer, man kann das so lange machen, wir es für Mutter und Kind passt. Das zusätzliche Stillen wegzulassen klappt nicht. Zumindest NOCH nicht.
Über Ihre Einschätzung würde ich mich freuen.
von
Thea123
am 06.04.2020, 22:09
Antwort auf:
Trinkt mein Baby zu viel Milch?
Liebe Thea123,
die Empfehlung lautet, dass während der gesamten Stillzeit weiterhin nach Bedarf gestillt wird.
Im ersten Lebensjahr ist Milch die Hauptnahrungsquelle und es soll und darf nach Bedarf gestillt werden.
Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen.
Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden.
Du könntest am Abend einen milchfreien Brei anbieten und dann noch stillen, im Moment braucht Dein Baby eigentlich noch keine artfremde Milch, so lange Du stillst.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.04.2020
Antwort auf:
Trinkt mein Baby zu viel Milch?
Hallo!
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Ich habe es seitdem mehrfach abends mit milchfreiem Brei probiert. Der wird leider abgelehnt. (Habe Getreide mit 200 ml Wasser und 20 g Obstpüree + 1 TL Beikostöl gemischt).
Ist es denn OK, wenn ich trotzdem weiterhin abends Kuhmilch gebe? Ich würde in diesem Fall gerne so weitermachen. Ich mache in den Abendbrei immer 100 ml Kuhmilch und 100 ml Wasser bzw. gebe manchmal auch Abendbrei aus dem Glas (Hipp). Beides isst mein Sohn fast immer ganz auf.
Ich bin jetzt ein bisschen verunsichert, weil unser Kinderarzt ja eigentlich dazu geraten hatte, Kuhmilch zu geben.
Gestillt wird mein Sohn dann, wie gesagt, zusätzlich vor dem Schlafen, 1 bis 2x nachts und 2x morgens.
LG!!
von
Thea123
am 15.04.2020, 23:41