Hallo Frau Welter!
Chris zeigt momentan ein erhöhtes Saugbedürfnis, besonders vor dem Einschlafen.
Ich stille voll, soll ich ihm meine Brust zum nuckeln und einschlafen geben oder tut es auch ein Schnuller ?
Beim Schnuller habe ich etwas Angst vor einer Saugverwirrung - ich muss dazu sagen, normalerweise nimmt er keinen, habe ihm aber eben mal einen gegeben, und den hat er glatt mal für 3 Minuten dringelassen, dann war er eingeschlafen und der Schnulli lag neben ihm ).
Bei der Brust habe ich Bedenken, dass er dann trinkt, ohne Hunger zu haben und danach die überflüssige Milch wieder ausspuckt.
Was soll ich nun tun ?
LG, Therry
Mitglied inaktiv - 07.10.2003, 09:21
Antwort auf:
Stillen und Schnulli?
?
Liebe Therry,
kaum eine Stillberaterin wird Ihnen zum Schnuller raten und dies nicht nur wegen der Möglichkeit der Saugverwirrung.
Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben.
Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird.
Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein:
• Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen.
• Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann.
• Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen.
• Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen.
• Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen.
• Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung
Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein „schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet.
Wenn Ihr Baby an der Brust zur Beruhigung saugt, dann wird es auch in aller Regel nicht mehr Milch trinken, als es tatsächlich braucht.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 09.10.2003
Antwort auf:
Stillen und Schnulli?
Meiner hatte kein Problem damit Schnuller und Brust auseinanderzuhalten, und ich habe 6Monate voll gestillt
Mitglied inaktiv - 17.10.2003, 22:40