Schmerzen beim Stillen durch Zähne

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Schmerzen beim Stillen durch Zähne

Liebe Biggi, ich bin momentan sehr verzweifelt. Meine Tochter (jetzt 10,5 Monate alt) und ich hatten einen schwierigen Stillstart, haben es aber trotzdem zum Vollstillen geschafft, seit sie 3,5 Monate alt ist. Nun bekommt sie schon länger Beikost und wird aber noch recht häufig nach Bedarf gestillt (ca. 6-8 mal, inkl der Nächte). Sie ist bisher noch keine große Esserin, daher stillen wir noch viel. Ich biete ihr aber dennoch vormittags, mittags, nachmittags und abends Beikost an. Vor wenigen Wochen sind die oberen 4 Schneidezähnen durchgebrochen (insg hat sie jetzt 6 Zähne). Seit die oberen Zähne da sind, ist das stillen nicht mehr angenehm. Sie beißt mich nicht absichtlich, aber sie scheint mit den Zähnen aus irgendeinem Grund an meiner Brust zu reiben oder beim Trinken Druck auszüben - keinesfalls böswillig sondern völlig unbewusst. Ich habe an der Brust Zahnabdrücke nach dem Stillen und bin schon rund um die Brustwarzen (ich wechsel die Stillpositionen aufgrund der Schmerzen häufig) sehr wund, sodass jedes Stillen mir Tränen in die Augen treibt. Ich verkrampfe beim Stillen auch total, was meine Tochter wiederum merkt und - so meine ich - weniger trinkt. Aktuell habe ich in der schlimmeren Brust sogar schon fast einen Milchstau, weil die Brust gar nicht mehr richtig geleert wird glaube ich. Vorab, ich kenne all deine Standardhinweise zu beißen oder wunden Brustwarzen, ich wechsel die Stillpositionen, versuche meine Tochter sanft zu lösen und neu anzulegen, wenn es schmerzt, benutze Lanolin, versuche, dass sie so viel Brust sie möglich erfasst...ich weiß nicht mehr weiter, es verheilt leider nicht und trotz aller Bemühungen habe ich immer wieder Abdrücke ihrer Zähne auf der Brust (warum nur?). Vielleicht hast du ja noch einen Tipp, der über die Standardhinweise hinausgeht? Sollte ich vielleicht (wieder) Stillhütchen verwenden (die haben wir zu Beginn unserer Stillzeit verwendet, aber das Stillen klappte eigentlich erst, als ich sie weggelassen habe)? Ich liebe das Stillen so sehr und wollte meine Tochter noch viel länger Stillen, aber so wird das nicht mehr lange möglich sein. Oder ist das sogar schon das erste Zeichen zum Abstillen? Bisher habe ich ihr noch keine Kuhmilch gegeben, weil wir so viel gestillt haben. Sollte ich ihr jetzt doch lieber Kuhmilch im Brei geben, damit Sie noch genug Milch erhält (falls sie jetzt nicht mehr genug an meiner Brust trinkt)? Wir stillen immernoch häufig, aber sie trinkt oft nur noch sehr kurz und zögerlich (ich glaube weil sie merkt, dass ich Schmerzen habe).. Vielen Dank und alles Liebe, Vanda

von Vanda am 06.02.2021, 20:37



Antwort auf: Schmerzen beim Stillen durch Zähne

Liebe Vanda, ich kann Dich gut verstehen, ich weiß wie weh das tun kann :-(. Leider kann ich Dir keinen anderen Rat geben, als wirklich immer und immer wieder neu anzulegen. Stillhütchen solltest Du jetzt nicht mehr nehmen, sie können durch die Zähne kaputt gehen und teilweise verschluckt werden. Bei meiner Tochter hat es immer geholfen, wenn ich ihr vor dem Stillen einen nassen Waschlappen gegeben habe, auf dem sie herum gekaut hat. Es hat eine ganze Weile gedauert und es gab ganz schön Theater, aber irgendwann hat es geklappt. Wenn Deine Maus noch oft trinkt, brauchst Du eigentlich noch keine Kuhmilch zu geben, denn viele kleine Mahlzeiten summieren sich doch auch. Es tut mir leid, dass ich keinen weiteren guten Tipp habe….. Gute Nacht Biggi

von Biggi Welter am 06.02.2021



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