Frage: Relaktation

Hallo Biggi, meine Tochter ist jetzt genau drei Wochen alt und ich habe noch am selben Tag nach der Geburt eine Abstilltablette genommen (da stillen bei meinen zwei Jungs eine absolute Katastrophe war). Nun hat meine Tochter sehr grosse Verdauungsschwierigkeiten und starke Blähungen (bekommt deshalb Aptamil Comformil) und am Dienstag Abend kam etwas Milch aus meiner Brust. Seitdem versuche ich mit abpumpen und anlegen den Milchfluss doch wieder in Gang zu bringen um sie stillen zu können (ich denke das würde ihr vieles erleichtern) - bis jetzt leider ohne grossen Erfolg (es kommen nur wenige Tropfen). Wie oft sollte man anlegen/abpumpen damit wieder Milch kommt? Gibt es eine Milchpumpe die dafür besonders geeignet ist? Wie lange kann das ungefähr dauern bis ich wieder Milch habe (bzw. wann merkt man das es hoffnungslos ist)? Wie kann ich meine Tochter dazu bringen länger an der Brust zu saugen? Sie saugt nämlich nur kurz, geht dann in nuckeln über und schläft ein obwohl sie Hunger hat und wenn ich sie endlich wieder wach habe hat sie meist so grossen Appetit das sie die Brust verweigert. Sie zieht auch oft an meiner Brust (streckt sich) was nicht besonders angenehm ist. Ab und zu schluckt sie aber auch mal - allerdings bin ich mir nicht sicher ob das nicht nur Luft ist - wie gesagt beim pumpen kommen nur wenige Tropfen. Ihre Milch bekommt sie schon immer aus Aventflaschen. Sollte ich diese jetzt weglassen und ihr die Nahrung eventuell anders geben? Hab ich eine Chance das ich den Milchfluss nochmal in Gang bekomme? Ich komme aus 85368 Moosburg. Liebe Grüsse Silke

Mitglied inaktiv - 13.08.2004, 14:24



Antwort auf: Relaktation

Liebe Silke, es ist möglich die Milchproduktion auch jetzt noch wieder zu steigern und an den Bedarf des Babys anzupassen. Wenn Sie also möchten, können Sie relaktieren. Eine Relaktation (so heißt eine Wiederaufnahme des Stillens) ist prinzipiell auch noch nach Monaten möglich. Eine Faustregel besagt, dass es etwa so viele Wochen dauert, die Milchproduktion wieder in Gang zu bringen, wie es Monate seit dem letzten Stillen her ist. Theoretisch ist ein Ingangbringen der Milchbildung jetzt also möglich, ob es sich aber auch in der Praxis umsetzen lassen wird, kann Ihnen niemand vorhersagen. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste wieder zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3-932022-02-5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL-Stillberaterin (auch hier im Still-Shop) erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Ein wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust wieder annehmen muss. Bitte wenden Sie sich bald an Frau STEIN PECHMANN Annette, Tel.: 08441 805962, sie kann Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. LLLiebe Grüße und alles Gute! Biggi

Mitglied inaktiv - 13.08.2004, 16:46



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