Liebe Biggi, ich stille seit fast 9 Monaten, in den Nächten und am Tag hatte ich die letzten Wochen immer zu viel Milch. Am Anfang war es zu wenig und unser Kleiner nahm schlecht zu, stillte dann immer beide Brüste. Ich bin gesundheitlich angeschlagen, das Stillen in der Nacht war schon sehr schwierig, Schlaf habe ich total wenig auch in der Schwangerschaft und davor war es schwierig, einschlafen geht nach stillen kaum mehr. Heute Nacht waren die Brüste so voll und nach dem trinken an einer Seite ging der Druck nicht mehr weg und schmerzt, sie war nicht leer getrunken weil er auch noch die andere Seite stillen sollte. Habe nun viele Tassen Pfefferminztee getrunken und keine vollen Brüste mehr. Die Tage davor habe ich auch etwas mit Pfefferminztee begonnen. Die Milchproduktion kann ich mir so schnell nicht gestoppt haben? Keinesfalls will ich abstillen, nur die Nächte etwas leichter. Ich habe den Kleinen geweckt wegen dem Druck, er schläft schon viele Stunden durch.Bin in Sorge, habe auch Fieber mein Partner arbeitet auf Schicht und kann nicht mehr frei nehmen. Arthrose habe ich auch und unsere Tochter in der Grundschule. Danke!! Leonie bin ziemlich am Ende, tut gut das bei euch wenigstens sagen zu können
Mitglied inaktiv - 25.09.2017, 21:19
Antwort auf:
Pfefferminztee
Liebe Leonie Haller,
das hört sich leider nach einem Milchstau an :-(.
Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird.
Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt).
Bitte sprich auch mit dem Arzt, wenn eine Haushaltshilfe kommt und sei es nur für ein paar Stunden pro Woche, dann wirst Du dich besser fühlen!
Kopf hoch!
Biggi
von
Biggi Welter
am 25.09.2017