L. (11 Wochen) trinkt schlecht und ist total nervös beim Trinken....

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: L. (11 Wochen) trinkt schlecht und ist total nervös beim Trinken....

Guten Tag! Ich brauche dringend Ihren Rat, denn ich weiß nicht mehr weiter. L. (11 Wochen) wird seit Geburt voll gestillt. Er nimmt gut zu (Geburt: 3.770g, heute: 6.145 g), aber er trinkt immer total hektisch und verkrampft und dabei dann mit vielen Unterbrechungen. Es ist total anstrengend, weil es nie eine gemütliche Stillmahlzeit gibt, die in Ruhe abläuft. Da er dann nicht so viel auf einmal trinkt, haben wir auch keinen 4 Stunden Rhythmus. Meuist trinkt er alle 3 Stunden, oft auch alle 2 Stunden. Ich versuche die Zeit auszudehnen, aber er ist dann total quengelig. Wie bringe ich ihn dazu mehr und ruhiger zu trinken? Kann es daran liegen, dass ich recht viel Milch habe und die reichlich und schnell fließt? Ich habe die Milch auch schon dreimal abgepumpt und auch aus der Flasche hat er total hektisch getrunken. Seit zwei Tagen hat er stärkere Blähungen als sonst (hat er sonst immer abends und früh morgens)mit starken Krämpfen und in den Nächten kam er alle 2 Stunden und war kaum zu beruhigen. Er hat etwas Fencheltee bekommen und eine Wärmflasche, aber nix half. Der Kinderarzt hat heute Ultraschall gemacht und konnte nichts finden. Alles war in Ordnung. Was kann es sonst nich sein? Wie bringe ich ihn dazu besser und ruhiger und ausdauernder zu trinken? Bin kurz davor abzustillen, aber das ist wohl auch keine Lösung! Für einen Rat wäre ich sehr dankbar. Bitte entschuldigen Sie die vielen Fragen! Viele Grüße T. P.S. : Meine Tochter (fast 2 J.) wurde 5 1/2 Monate vollgestillt und dann noch bis zum 8. Monat ab und zu. Bei ihr war das Trinken auch schwierig und hektisch, aber nicht ganz so schlimm wie bei L..

Mitglied inaktiv - 11.11.2002, 13:07



Antwort auf: L. (11 Wochen) trinkt schlecht und ist total nervös beim Trinken....

? Liebe T., haben Sie sich schon einmal überlegt, wie anstrengend es für Mutter und Kind ist, einen bestimmten von außen vorgegebenen Rhythmus einzuhalten, statt einfach die Uhr zu vergessen und sich vom Kind leiten zu lassen? Es ist nur zu verständlich, dass ihr Baby unleidlich ist, wenn Sie immer wieder versuchen, es hinzuhalten, um einen Rhythmus zu erreichen, der absolut nicht den Bedürfnissen eines Babys entspricht. Stillen nach der Uhr und im Vier-Stunden-Rhythmus, stammt aus einer Zeit, als es noch keine adaptierte Säuglingsnahrung gab und man feststellen musste, dass die Babys bei Fütterung nach Bedarf überfüttert werden konnten. Später wurde dieser Rhythmus dann auch für gestillte Babys empfohlen, weil das Wissen um die Kunst des Stillens leider verloren gegangen ist. Die Empfehlung dem Baby einen (Vier-Stunden-)Rhythmus anzutrainieren endet in den meisten Fällen mit einem Misserfolg beim Stillen. Das Hinhalten führt meist zu folgendem Szenariio: Ein weinendes verzweifeltes Baby, eine Mutter, die zunächst mit einem Milchstau nach dem anderen und schließlich mit zurückgehender Milchmenge kämpft, Mutter und Kind am Rande der Nervenkrise, eventuell eine Gedeihstörung, weil das Kind durch das Hinhalten nicht mehr genügend Kraft hat und nicht mehr gut an der Brust trinkt, die Brust vielleicht sogar ganz verweigert und schließlich das ungewollt frühe Abstillen. Stillen nach Bedarf wird eindeutig von allen Stillexperten empfohlen, denn so wird sicher gestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht auch dann bekommt, wenn es sie braucht. Denken Sie auch daran, dass Ihr Baby mit elf Wochen im klassischen Alter für einen Wachstumsschub und damit für sehr häufiges Stillverlangen ist. Wegen der Bauchprobleme und dem hektischen Trinken (was beides in Zusammenhang zueinander stehen kann), ist es günstig, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden könnten, den für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 12.11.2002



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

schlecht trinken nach Impfung

Liebe Biggi, wir sinds schon wieder mit einer kleinen Frage! Gestern war ich mit Sarah (15 Wochen) bei der MuKi Pass-Untersuchung (ich glaube bei euch in Deutschland heisst das U4). Soweit war alles okay, 63 cm und 6110 g (vor 4 Wochen 5380 g), nur hat Sarah dann auch gleich die erste Impfung bekommen. Ich habe vorher lange überlegt, ob ic...


Unzureichendes Trinken am Nachmittag

Guten Abend! Unsere Tochter ist jetzt 16 Wochen alt. bei der Geburt wog sie 3350g. Bei der U3 wog sie 4400g und bei der U4 wog sie nun 5040g. Dies fand unsere Kinderärztin zu wenig, so dass wir zugefüttert haben. Vorher hat mein Mann ihr alle 2-4 Tage eine 1/2 - 1 (ca.) Mahlzeit PreMilch mit der Flasche gegeben, damit ich etwas "Exklusiv-Zeit" ...


bis wann muss ein baby milch trinken?

hallo, mein baby ist 9 monate alt und stillt sich im moment selbst ab. seit gestern trinkt sie plötzlich tagsüber nicht mehr, sie wurde bisher ausschließlich gestillt + beikost. sie nimmt keine flasche / premilch an, ich habe schon alle ausprobiert, auch andere füttern lassen, nichts hilft. sie trinkt nur noch nachts an der brust aber auch nur ga...


Starker Milchspendereflex und unruhiges Trinken

Hallo Frau Welter, ich habe zwei Fragen rund um das Stillen. Unser Sohn ist 9 Wochen alt. 1. Mein Milchspendereflex ist relativ stark, sodass es auf der einen Seite im Strahl herauskommt. Blockstillen habe ich bereits probiert (Wechsel der Brust alle 5-6h). Wenn er danach an die andere Brust kommt, schreit er nur und trinkt nicht mehr, sobal...


Ausreichend trinken?

Guten Morgen, wir haben leider einen holprigen Stillstart hinter uns. Voll von Widrigkeiten und Hindernissen, die wir überwinden mussten. Dazu zahlt vor allem ein erst später diagnostiziertes Zungenband. Erzwungenes zufüttern in der Klinik und anschließend eine heftige Saugverwirrung. Nun habe ich mehrere Fragen: Mein Sohn ist jetzt 15 Woc...


Plötzlich weniger trinken?

hallo Biggi, ich hoffe dir geht es gut und ich hoffe du kannst mir helfen meine Tochter ist dreieinhalb Monate alt und wird voll gestillt. Sie trinkt schon immer nur an einer Brust. Meistens trinkt sie tagsüber alle anderthalb bis zwei Stunden und in der Nacht so circa alle 3 Stunden. Neuerdings so circa seit dem sie drei Monate alt ist, kommt es v...


Zappeln und turnen beim Trinken

Liebe Biggi, schon wieder ich :) Aaalso, wie letztens besprochen - oder eher beschrieben :) - schenke ich meinem Sohn die vielen Nuckel-Phasen nachts ja gern, aber : seit einigen Wochen zappelt und turnt er beim Trinken so viel herum. Also es is kein richtiges Einschlaf-Nuckeln, oft scheint es ihn richtig zu aktivieren. Ich versuch ihn dann e...


Verlernt aus Flasche zu trinken?

Hallo! Meine Tochter ist knappe 15 Woche alt und wir hatten von Beginn an Schwierigkeiten mit der Gewichtszunahme, so dass wir seit der 3 Woche zufüttern. Zu beginn war noch das Ziel zum vollstillen zurück zu komme und ich verwendete für mehrere Wochen das brusternährungsset und pumpte zusätzlich ab. Mit ca 10 Wochen war ich einfach fertig mit ...


Wie lange ohne trinken Milch

Hallo. Meine Tochter ist 11 Monate und isst sehr gut. Daher trinkt sie mittlerweile nur noch abends vorm einschlafen eine Seite und wenn sie in der Nacht ein mal aufwacht die andere Seite der Brust (Wenn sie nachts durchschäft trinkt sie die Seite morgens wenn sie aufgewacht. Jetzt bin ich nächstes Wochenende einen Abend nicht da. Muss ich d...


Baby schreit beim Stillen und nimmt schlecht zu

Hallo Frau Welter, ich verzweifle langsam. Unsere Tochter ist sieben Wochen alt. Ich stille sie seit Anfang an voll und bis zur fünften Lebenswoche hat das auch super geklappt. Sie hat sehr gut zugenommen und war ein super zufriedenes Baby. Dann kam der erste Sprung und die Laune der Kleinen wurde schlechter und mit ihr das Stillen. Sie ließ si...