hallo Biggi, ich hoffe dir geht es gut und ich hoffe du kannst mir helfen meine Tochter ist dreieinhalb Monate alt und wird voll gestillt. Sie trinkt schon immer nur an einer Brust. Meistens trinkt sie tagsüber alle anderthalb bis zwei Stunden und in der Nacht so circa alle 3 Stunden. Neuerdings so circa seit dem sie drei Monate alt ist, kommt es vor, dass sie nach wie vor nur eine Brust trinkt aber die Abstände länger sind so circa 3-4 Stunden. Nun mache ich mir Gedanken, ob ihr das überhaupt reicht, wenn ich sie vorher an meine Brust liege, schreit sie die Brust an und trinkt nicht. Deswegen gehe ich davon aus, dass es entweder ein Stillstreik ist oder sie tatsächlich wirklich noch keinen Hunger hat. Außerdem mache ich mir Gedanken, ob meine Milch weniger wird, wenn sich die Abstände jetzt verlängern und was ich dagegen tun könnte, ob ich zusätzlich zwischen den Stunden abpumpen soll oder ob ich erst mal abwarten sollte. Eine Bekannte von mir meinte: dadurch, dass sie jetzt natürlich etwas größer ist und mehr Kraft hat, saugt sie auch stärker und trinkt in einer Sitzung sozusagen mehr Milch aber ich bin mir nicht wirklich sicher, da sie sich manchmal verschluckt und dann zu trinken aufhört und erst 10 Minuten später wieder anfängt zu trinken. Meine Sorge ist nun trinkt sie genug. Woher weiß ich, dass sie genug trinkt und ich möchte natürlich noch länger stören deswegen würde ich gerne meinen Milchfluss erhalten so wie er ist. Ich danke dir jetzt schon mal und hoffe das du mir mit deinen Tipps helfen kannst.
Und vielleicht könntest du mir sagen, woran ich erkenne das es nun ein stillstreik ist und ob oder wann der aufhört, sollte es einer sein
PS sie hat regelmäßig Stuhlgang. Ihr geht es gut und das Gewicht werde ich jetzt demnächst auch noch genauer unter die Lupe nehmen. Es macht aber den Eindruck als wär alles in Ordnung.
von
Lalilu7
am 07.11.2023, 17:34
Antwort auf:
Plötzlich weniger trinken?
Liebe Lalilu7,
wie lieb, dass du fragst, ob es mir gut geht, ich freu mich :-).
Auch ich denke, dass dein Baby nun einfach schneller und effektiver trinkt und wenn es ausreichend gedeiht, besteht kein Grund zur Sorge!
Schau dir dein mal Baby an, hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby:
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kann frau sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch
(kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten besteht tatsächlich Handlungsbedarf.
Am besten besprichst du dann mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie du vorgehen kannst.
Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Ich würde dir (wenn dein Baby nicht ausreichend gedeiht) zusätzlich noch empfehlen, deinem Baby eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln.
Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben.
Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird dein Baby ganz sicher einen Schub machen.
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.11.2023