Liebe Frau Welter,
Ich hatte mich gestern schon an Sie gewandt, weil meine 13 Tage alte Tochter an einer Brust nicht trinken wollte. Das Problem hat sich im Laufe des Tages "erledigt". Sie fing dsnn an die verschmähte Seite zu wechseln. Sprich, mal ging es links aber rechts nicht und umgekehrt. Nachts und heute vormittag hat sie ruhig jeweils 15 Minuten (manchmal auch länger) an einer Brust getrunken. Heute Nachmittag wurde sie wieder unruhig und ich musste während des Stillens ca. 4 Mal die Seiten wechseln, weil sie nicht weiter getrunken hat. Leider macht mir ihre Gewichtszunahme etwas Sorgen. Seit Freitag sind grade mal 40g hinzugekommen. Am Anfang hat sie dagegen total toll zugenommen und hatte schon am 7. Lebenstag ihr Geburtsgewicht wieder (im Krankenhaus hatte sie ca. 250g abgenommen ). Nun frage ich mich, was ich tun kann, dass es wieder besser läuft beim Stillen und die Maus zunimmt. Habe große Angst, dass ich abstillen muss. :-( Zusätzlich hab ich ja auch noch meinen quirligen 3-jährigen hier, der beschäftigt werden will.
Ich danke Ihnen schon im Vorraus für Ihre Hilfe.
von
frostiger
am 23.09.2015, 19:40
Antwort auf:
Kind trinkt unruhig
Liebe frostiger,
falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor
Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob dein Baby korrekt an der Brust
saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann ganz zur Flasche hin abstillt.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 23.09.2015