Mein Sohn ist mittlerweile 19 Monate alt und wird nur noch zum Einschlafen gestillt, also zwei Mal am Tag.
Er kriegt ganz normal Essen.
Ich will so gerne abstillen, er macht aber richtig Theater. Er heult, schreit und greift mich sogar aggressiv an.
Ich hab schon öfters versucht nicht nachzugeben, aber er hört wirklich nicht auf zu weinen.Er kriegt dann einen roten Kopf und schwitzt.
Schnuller hat er nie angenommen.
Ich hab auch schon versucht, ihm Flasche zu geben zum Einschlafen, verweigert er, weint, schlägt die Flasche weg.
Ich will endlich abstillen, weiß aber nicht wie.
von
Mellina
am 02.11.2015, 20:09
Antwort auf:
Ich will abstillen, mein Sohn aber nicht.
Liebe Mellina,
wer ist bei euch der Chef, du oder dein Kind? Bisher hat dein Kind gelernt, dass er derjenige ist, der entscheidet, wo's lang geht.
Ja, er zeigt seinen Ärger auch körperlich, schwitzt, schreit, tobt, schlägt und weint. Anders geht es ja aber auch nicht, denn reden und argumentieren kann er nicht. Darum solltest du seine Reaktionen nicht überbewerten sondern als das sehen, was sie sind: Unmutsbekundungen. Nicht mehr, nicht weniger.
Klar ist, dass er nichts ändern möchte an eurer Situation, klar ist aber auch, dass du alles Recht der Welt hast, zu entscheiden was ok ist und was nicht. Und die Spielregeln zu bestimmen. Das musst du sogar als Mama, denn das braucht dein Kind: Zu erfahren, dass du weißt, was du tust, denn das schenkt ihm Vertrauen und Zuversicht, dass er sich auf deine Führung einlassen kann.
Darum hab keine Angst. Überlege dir in Ruhe und genau, was du willst und was nicht. Vielleicht schreibst du es dir sogar auf Post-Its, die du an den Spiegel und an die Kühlschranktür hängst und die dir eine Erinnerung sind.
Und dann lebst du danach und hältst dich selbst an deine Entscheidung. Und wenn dein Sohn zürnt, dann darf er zürnen, er darf weinen und ärgerlich sein und seinen Frust auch zeigen. Du kannst Verständnis dafür haben, denn es IST ja auch verständlich. Es ist nichts falsch daran und nichts böse, aber es ist auch kein Drama. Es vergeht, je gelassener du bleibst, umso eher. Hab ihn lieb, auch wenn es ihm schwer fällt, deine Entscheidung mitzutragen, hab ihn lieb ganz egal wie er reagiert. Und bleibe dir selbst treu dabei.
Du wirst sehen, es geht auf diese Weise viel einfacher, als es bisher schien.
Lieben Gruß und viel Erfolg,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 03.11.2015