Frage: Fragen zum Stillen

Hallo ich hätte zwei Fragen zum Thema Stillen 1.) Ich habe seit der Entbindung vor knapp 10 Wochen ständig Hautprobleme (Herpes, Mundeingerissen,Aphten im Mund etc.) Seit dem Desinfiziere ich mir regelmäßig die Hände mit Sterilium Med. Kann es über den Zeitraum gefährlich fürs Baby werden.Also ,dass es in die Milch über geht? Es riecht ja schon stark nach Alkohol und ich versuche auch erst meine Tochter anzufassen wenn es eingezogen ist. 2.) Ich dachte dass die Abstände der Stillzeit größer werden. Ich fühle mich sehr eingeschränkt, da meine Tochter ständig angelegt werden will.Ich würde sagen,dass genügend Milch produziert wird.Die Brust wird sehr schnell hart,weil zu viel Milch drin ist. In der Nacht muss ich sie 4 Mal anlegen und am Tag meldet Sie sich jede Stunde. Sie saugt kräftig und nuckelt nicht nur rum. Woran könnte es liegen.

von Nisi1803 am 19.08.2019, 17:56



Antwort auf: Fragen zum Stillen

Liebe Nisi1803, solange Sie das Desinfektionsmittel nicht trinken oder direkt auf der Brust anwenden, dürfte es sich nicht auf die Milch auswirken. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Marathonstillen kann für Sie sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Es kann aber gut sein, dass die Abstände bald von ganz alleine länger werden! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 19.08.2019