Frage zur Aufteilung Brei/Stillen, Spucken und Einschlafritual optimieren

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Frage zur Aufteilung Brei/Stillen, Spucken und Einschlafritual optimieren

Hallo liebes Rund-ums-Baby-Team :) Hallo Biggi :) Ich hab schon einiges an Beiträgen hier gelesen, aber nichts passt 100% auf meine Fragestellung. Meine Tochter ist jetzt 7 Monate und 10 Tage alt, ist 72 cm groß bei 9,5kg. Laut Kinderärztin geht es ihr prächtig und das Gewicht ist völlig ok, obgleich sie für ihr Alter sehr groß ist. Meine Frage bezieht sich sowohl auf die Schlafgewohnheiten als auch auf die Ernährung. Ich hoffe ich bin hier richtig. Zunächst ein paar Infos zur Situation: Seit sie auf der Welt ist, ist sie immer mal wieder am spucken. Meistens direkt nach dem Trinken. Nach der Geburt im Krankenhaus meinten sie "sie läuft über". Aber ich kann sie ja nicht abdocken, wenn sie noch Hunger hat?! Seit sie mobiler ist und viel Zeit auf dem Bauch verbringt und sich rumrollt und fleißig das Robben übt, ist das natürlich wieder mehr geworden, da sie durch die viele Bewegung ständig auf dem Bauch rumdrückt. Sie ist auch ein sehr aktives Kind und hat einen enormen Bewegungsdrang. Auch beim Stillen ist sie fast immer mit den Händchen und Füßchen am Strampeln oder nestelt an meiner Nase oder meiner/ihrer Kleidung (oder was sonst in Reichweite ist) herum. Zeitweise hatte sie auch Phasen in denen sie regelrecht mit der Brust gekämpft und die Brustwarze immer angesaugt und wieder ausgespuckt hat, aber das war nie lange der Fall. Sie hat am Anfang schlecht Bäuerchen gemacht, aber leider auch viel Luft geschluckt. Zwischendurch lief das Bäuerchen super und inzwischen schluckt sie wenig bis keine Luft und macht nur selten Bäuerchen. Nach dem Essen halte ich sie immer noch 15-30 Minuten aufrecht, aber sie spuckt trotzdem, sobald sie wieder eine Zeitlang auf dem Bauch herumturnt. Sie bekommt seit dem 09.06.2021 Beikost. Ich habe mit einer Gemüsesorte (reine Pastinake) gestartet. Sie hat bereits beim ersten Mal ein halbes kleines Gläschen (ca. 50g) geschafft. Mit wenigen Löffeln war sie nicht zufrieden. Ich habe dann nach und nach verschiedene einzelne Gemüsesorten gegeben, danach 1 Gemüse + Kartoffeln und dann irgendwann Fleisch (01.07.21) dazugenommen. Wir nutzen ausschließlich Hipp-Gläschen und mittags schafft sie ein ganzes Glas mit Gemüse-Fleischbrei von 190g. Sie würde wohl auch noch mehr essen, wenn ich ihr mehr geben würde, aber ich glaube das wäre zuviel (insbesondere wegem dem spucken)? Oder kann ich ihr dann noch etwas Obstbrei geben? Wenn ja wieviel? Nach der Mittagsmahlzeit stille ich noch etwas um sicherzustellen, dass sie genug Flüssigkeit bekommt. Mehr als 5 Minuten trinkt sie dann aber nicht mehr (sonstige reine Stillmahlzeit 15-30 min mit Einschlafen). Ich habe es auch schon mit Babywasser versucht, das klappt auch einigermaßen gut, ohne dass sie sich unter Wasser setzt. Allerdings nur wenn ich ihr den Becher zum Mund führe. Sie nimmt das Wasser dann auch gierig und zieht den Becher heran. Da sie sich dabei aber einmal verschluckt hat, möchte mein Mann das vorerst nicht mehr. Irgendwann habe ich gemerkt, dass sie abends vom Einschlafstillen nicht mehr satt wird und habe inzwischen auch den Gute Nacht Brei (06.07.21) eingeführt. Auch hier ißt sie ein ganzes Gläschen mit 190g (7 Korn Abendbrei von Hipp). Bis vor kurzem habe ich danach einschlafgestillt. Die übrigen Mahlzeiten stille ich voll. Das heißt nach dem Aufwachen, dann nach 3-4 Stunden, dann Mittagsbrei mit sattstillen, dann nach 3-4 Stunden Stillen und dann zwischen 19 und 20 Uhr Abendbrei. Gegen 20:30/21 Uhr haben wir bisher abends Einschlafstillen im Elternbett gemacht und ich hab sie rüber ins Beistellbettchen gehoben, sobald sie eingeschlafen war. Das hat auch super geklappt und sie schläft auch bereits seit sie etwa 3 Wochen alt ist 6 Stunden durch. Mittlerweile schläft sie im Schnitt 8-9 Stunden, mit Ausreißern nach oben von 11 Stunden oder auch mal nur 7 Stunden. Nach dem ersten Stillen morgens schläft sie nochmal 45 Minuten bis 2 Stunden. Soweit die Situation bis vor kurzem. Sie hat nun inzwischen die unteren 2 Schneidezähne. Eine Zahnärztin sagte uns, dass ich nach dem Zähneputzen trotzdem noch stillen kann und danach nicht mehr putzen muß. Die Kinderärztin sagte mir nun bei der U5 vor einigen Tagen, dass ich auf jeden Fall auch nach dem Stillen noch putzen muß, was ich auch sinnvoll und plausibel finde. Nun hat dies allerdings natürlich unser Einschlafritual über den Haufen geworfen. Bisher mache ich es so, dass ich sie im Sitzen im Kinderzimmer stille, wenn sie dabei einschläft putze ich so sanft es geht die Zähne. Sie wird aber meistens dabei wach. Einschlafen funktioniert zur Zeit nur wenn ich sie in den Schlaf (10-30 min) trage. Ins Bettchen legen und danebenlegen bis sie eingeschlafen ist hat bisher nur 1x funktioniert und da war sie wirklich sehr müde. Meine Fragen sind: 1) Wie kann ich das Einschlafritual verbessern, so dass sie irgendwann einschläft ohne dass ich sie Herumtragen muß? 2) Man sagt man kann mit Muttermilch nicht überfüttern und dass die Kinder nach dem Brei Flüssigkeit brauchen. Ist es nach den Breimahlzeiten ok wenn ich sie sattstille? Oder ist das dann zuviel (auch nochmal die Frage ob danach noch Obstbrei geht)? Kann ich stattdessen auch Wasser geben? Wieviel Wasser braucht sie dann mindestens und wieviel darf ich höchstens geben? 3) Wie kann ich das mit dem Spucken in den Griff bekommen? Der Magenpförtner müßte doch inzwischen relativ ausgereift sein? Momentan muß ich sie mindestens 3x am Tag umziehen, da sie dann auch begeistert darin herummanscht und sich die ganzen Ärmel versaut und durchnäßt. Ich entschuldige mich für den langen Text, aber mir ist es einfach wichtig alle Infos zu geben, um zugeschnittene eine Antwort bekommen zu können. Vielen vielen Dank im Voraus! Liebe Grüße Sally

von Sallybee am 13.07.2021, 12:50



Antwort auf: Frage zur Aufteilung Brei/Stillen, Spucken und Einschlafritual optimieren

Liebe Sally, das Einschlafen wird von ganz alleine besser werden, lege Dich neben Dein Baby und tröste es, wenn es weint. Deine Kleine wird am Anfang protestieren, aber sie wird sich an das neue Ritual gewöhnen. Du kannst Deiner Tochter etwas vorsingen, kannst sie anlegen und streicheln, aber laufe nicht herum. Es wird eine Weile dauern, aber es wird klappen! Ein voll gestilltes Kind kann nicht überfüttert werden, aber Dein Baby bekommt schon recht viel Beikost. Stillexperten empfehlen weiterhin das Stillen nach Bedarf, da die Beikost in Verbindung mit Muttermilch besser verwertet werden kann. Du könntest am Abend einen milchfreien Abendbrei anbieten, da Du noch ausreichend oft stillst und Dein Kind mit Milch ausreichend versorgt ist. Sicherlich kannst Du nach dem Mittagsbrei noch Obst anbieten oder auch als Zwischenmahlzeit. Es gibt Babys, die spucken und spucken und nicht so schnell aus dem Spuckalter heraus wachsen. So lange Dein Baby gut gedeiht, besteht kein Grund zur Sorge, das ist dann eher ein Wäscheproblem. Hasst Du den Eindruck, dass sich das Spucken verbessert hat mit der Beikost oder ist es eher schlechter geworden? Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 13.07.2021



Antwort auf: Frage zur Aufteilung Brei/Stillen, Spucken und Einschlafritual optimieren

Liebe Biggi, nochmal Entschuldigung für den langen Beitrag :( Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort! :)) Dann werde ich das beim Einschlafen mal ausprobieren. Vielleicht war ich einfach zu weich, wenn sie angefangen hat zu weinen. Sie strampelt dann auch immer extrem, so dass das ganze Beistellbettchen wackelt... Naja ich finde schon, dass es beim Brei etwas mehr ist, obgleich es natürlich durch die Karottenfarbe automatisch mehr aussieht. Das Spucken war phasenweise auch mal recht wenig bis weg. Ich vermute dass sie im Moment wieder zahnt und da sie dann öfter an die Brust will, hat sie natürlich auch das Bäuchlein voller. Das Spucken war 2 Tage extrem (Highlight war 3x umziehen in 2 Stunden), seit heute Morgen ist es etwas besser. Den Mittagsbrei bekommt sie gleich erst, da sie heute nach dem ersten Stillen ziemlich lange geschlafen hat. Der Satz verunsichert mich jetzt etwas "Ein voll gestilltes Kind kann nicht überfüttert werden, aber Dein Baby bekommt schon recht viel Beikost." Gebe ich ihr zuviel? Den Abendbrei liebt sie wirklich, ihr den wieder wegzunehmen, würde mir sehr leidtun. Denkst Du es ist sicher nötig? Sie gedeiht tatsächlich super und ist auch mit allen motorischen und kognitiven Fähigkeiten altersgemäß entwickelt und zum Teil auch etwas früher dran als normal. Die Ärztin sagt ja, dass alles ok ist, aber wenn sie so spuckt, macht man sich halt auch Gedanken. Sie hat auch kontinuierlich zugenommen, bis auf den üblichen kurzen Abfall direkt nach der Geburt. LG Sally

von Sallybee am 13.07.2021, 15:42



Antwort auf: Frage zur Aufteilung Brei/Stillen, Spucken und Einschlafritual optimieren

Liebe Sally, es tut mir richtig leid, dass ich Dich verunsichert habe, natürlich kannst Du den Brei geben. Ich dachte nur, dass Dein Baby evtl. deshalb spuckt, weil es zu viel Brei isst oder den Milchbrei noch nicht verträgt. Normalerweise braucht ein Baby erst dann artfremde Milch, wenn nicht mehr oft genug gestillt wird. So lange es Deinem Baby gut geht und es trotz dem Spucken fidel und fröhlich ist, besteht echt kein Grund zur Sorge. Herzlichen Gruß Biggi

von Biggi Welter am 14.07.2021



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Plötzliches spucken

Hallo ich habe eine 3 Monate alte Tochter ich stille sie voll In den letzten Tagen habe ich den Eindruck dass sie nicht richtig satt wird zudem spuckt sie in letzter Zeit nach jeder Mahlzeit 3-7x ich kenne dass von ihr nicht. Woran könnte das liegen? Ist dass alles noch im Rahmen? Danke


Räuspern und Spucken

Hallo :) Nachdem mir Ihre Antwort beim letzten Mal sehr geholfen hat habe ich jetzt nochmal eine Frage. Mein Sohn ist jetzt 3 Wochen alt. Er räuspert sich die gesamte Nacht und spuckt dann auch sehr viel Milch aus. Ich weiß, dass die Babys karcheln um Schleim loszuwerden. Aber für mich klingt es wirklich nach einem räuspern und das er das di...


Zu viel Spucken?

Mein Sohn (3 wochen) spuckt sehr viel. Auch wenn wir Bäuerchen machen kommt nach einer Zeit wieder Milch hoch. Manchmal gleich nach dem Stillen, Manchmal kommt auch erst 2 Stunden später noch Milch hoch. Oder, so wie eben, er erbricht noch während dem Stillen ( nach 10 Minuten an der Brust). Oft habe ich das Gefühl, dass Milch hoch kommt, er s...


Magen - quälen und spucken nachts

Hallo, ich stille meine 8 Wochen alte Tochter voll. Ich weiß um diese normalen Problemchen der ersten Wochen/ Monate mit dem Bäuchlein der Babys. Dennoch habe ich eine Frage: Tagsüber beschwert sich meine Kleine meistens nicht nach dem Stillen und schläft auch unkompliziert wieder ein. Nachts allerdings nicht, denn sie stillt erst ruhig, dann wi...


Schwallartiges Spucken

Hallo Biggi :) Mein Sohn ist 3 Monate alt und hat in den letzten 4 Wochen 3 mal sehr große Mengen im Schwall ausgebrochen. Es war wie Erbrechen beim Erwachsenen nur ohne Würgen. Es ist jedesmal unmittelbar nach dem Stillen passiert. Mein Sohn ist generell spuckkind, daher weiß ich das das vom Ausmaß her nicht normal war. Er macht vorher und nac...


Schwallartiges Spucken nach dem Stillen.

Mein kleiner ist heute 13 Tage alt und bisher lief das stillen auch super. (Erstes kind) Seit 3 Tagen habe ich min. Einmal am Tag, das Problem, dass der kleine nach dem Stillen schwallartig spuckt (auch aus der nase) und danach immer noch hunger hat. Ich mache mir ziemlich sorgen ob das alles normal ist und hab angst dass er sich doch einmal ver...


Spucken- nimmt wenig zu

Guten Morgen, Ich habe schon mal geschrieben und bin begeistert wie viel Mühe sie sich geben. Jetzt habe ich doch noch eine Frage. Mein Sohn ist jetzt 12 Wochen, hat bis zur 11 Woche immer zwischen 250 und 350 gr zugenommen. Letzte Woche gerade mal 100 und diese Woche werden wir auch das nicht schaffen. Er trinkt wie immer, spuckt aber mehr...


Spucken und Gluckern

Hallo, meine Tochter ist 3 Wochen alt und ist mein zweites Kind. Allerdings ist ihr Trinkverhalten usw komplett anders, deshalb meine Fragen. Sie trinkt hastig und verschluckt sich oft. Zudem muss sie oft aufstoßen, auch noch nach einer Stunde. Spucken kommt auch mehrmals am Tag vor, manchmal aber auch Mal nicht am Tag. Sie ist sonst sehr ausgegli...


Baby 5 Wochen Spucken, Bauchweh, viel zugenommen

Hallo liebe Biggi, Vielen Dank für deine tolle Arbeit hier! Ich habe ein super süßes Baby, das gerade 5 Wochen alt ist und irgendwie wiederholen sich die Themen von meinem ersten Kind und dennoch habe ich keine Lösung und keine Antwort auf meine Fragen. Vielleicht hast du ja Anregungen für mich oder kannst mich beruhigen? Mein zweites Kind ka...


Weiter stillen trotz spucken

Guten Morgen,  meine Tochter ist 12 Wochen alt und spuckt schon seit der 3. Woche sehr häufig. Sie hatte auch einen sehr starken Reflux im Liegen und konnte nur erhöht schlafen. Mittlerweile hat sich das verbessert. Allerdings ist sie seit ca 3 Wochen wie am Clustern. Sie trinkt nicht mehr 3-4 stündlich wie vorher sondern trinkt quasi stündlich...