Einschlafstillen und nächtliches Dauernuckeln

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Einschlafstillen und nächtliches Dauernuckeln

Hallo ! Ich hab ein Anliegen bei dem mir meine Kinderärztin einfach so gar nicht weiterhelfen möchte: Meine kleine ist 10 Monate alt und wird noch gestillt. Milch aus der Flasche oder einen Schnuller wollte sie noch nie (typisch Stillkind eben). An sich stille ich ja auch gerne, aber langsam möchte ich zumindest das nächtliche Dauernuckeln abstellen und auch das Einschlafstillen nervt schön langsam. Meine Maus schläft nämlich nur an meiner Brust ein (egal ob tagsüber oder abends) und will nachts auch spätestens alle 2 Stunden wieder nuckeln. Nun muss ich ja bestimmt nicht erwähnen wie sehr das an die Substanz geht. Ich bräuchte so dringend mal wieder eine Nacht in der ich durchschlafen kann. Leider fängt sie sofort und unaufhörlich an zu brüllen wenn ich ihr nachts die Brust verweigere... Sie würde den Nippel nämlich nachts am liebsten gar nicht mehr hergeben und das geht nun mal einfach nicht weil ich dann gar keinen Schlaf mehr bekomme. Auch wenn es abends heißt: jetzt ist Schlafenszeit ! - dann muss ich regelrecht mit ihr darum kämpfen dass sie neben mir liegen bleibt. In den ersten Monaten hat mir da die federwiege sehr geholfen aber für die ist sie jetzt auch schon zu groß. Mein Mann meint wir müssen hart bleiben und sie aus dem Familienbett ausquartieren, auch wenn sie in ihrem Zimmer im Bett brüllt dass einem die Ohren wackeln. Aber das kann ich einfach nicht.... Es muss doch eine 3. Lösung geben außer schreien lassen oder Dauernuckeln ?! Ich bin schön langsam echt am Ende und würde am liebsten abstillen, auch wenn ich eigentlich vor hatte sie mindestens 1 Jahr lang zu stillen. Habt ihr vll einen Vorschlag ? Liebe Grüße, Nina mit Mimi (10 Monate)

von Nina1991 am 11.02.2016, 11:59



Antwort auf: Einschlafstillen und nächtliches Dauernuckeln

Liebe Nina, Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. Die unruhigen Tage und Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Hast du gewusst dass ein junger Elefant eingeht, wenn er in den ersten 2 Lebensjahren nicht die PERMANENTE Anwesenheit seines Hauptbezugs"tieres" hat (kann auch ein Mensch sein...). Wenn ein Elefantenbaby zum Waisenkind wird bekommt es im Zoo selbstverständlich einen Pfleger zur Seite gestellt, der Tag und Nacht Hautkontakt bietet. Kein Mensch würde die Notwendigkeit dafür in Frage stellen. Nur mit unseren eigenen Babys, die viel unreifer geboren werden, erwarten wir so viel mehr. Das ist ein Punkt, der viele Diskussionen auslöst und bei Mutter und Kind zu vielen Tränen führen kann: Das Kind soll "wach" ins Bett gelegt werden und alleine einschlafen können (was eine enorme neurologische Leistung darstellt). Wenn es aber nur an der Brust oder im Körperkontakt mit der Mutter einschlafen kann, dann verurteilen wir dies als schlechte oder gar schädliche Angewohnheit... Aber das ist es gar nicht! Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die auch mit 12 Monaten noch nicht so weit sind. Leider hilft das Abstillen überhaupt nicht, dein Kind würde trotzdem aufwachen und Du musst es dann auf andere Weise beruhigen und herumtragen oder Flasche kochen. Das Buch von William Sears, "Schlafen und Wachen", dass es z.B. über La Leche Liga Deutschland zu kaufen gibt, kann hier tatsächlich hilfreich sein. Nicht, dass es große Auswege aufzeigen würde, aber es erklärt, warum das so ist mit unseren Babys, und warum das auch ok ist. Allein das Wissen kann eine Mutter schon beruhigen, und ihr den Stress nehmen, sie hätte ihrem Kind etwas Verkehrtes antrainiert. Überlege dir auch einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast Du sogar das Glück so wie ich vor Jahren, dass Du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und Du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich hoffe, der Text war dir jetzt nicht zu lange und wenn Du noch Lust zum Lesen hast, dann schau dir auch den angehängten Text von Dr. Paky an. Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter. LLLiebe Grüße Biggi Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Prim. Dr. Franz Paky, Leiter der Schreiambulanz (Ambulanz für Schreien und Schlafstörungen) der Kinderabteilung des LKH Mödling Schlafen, Alleinsein, Finsternis Für ein Kind gibt es nichts Schlimmeres, als den Schutz und die elterliche Geborgenheit zu verlieren. Mit der Finsternis der Nacht reißt die Gewißheit ab, dass der elterliche Schutz gegeben ist. Nichts ist leichter verständlich, als dass sowohl das Einschlafen als auch das nächtliche Aufwachen für ein Kind mit Angst verbunden ist. Es ist ebensowenig verwunderlich, dass viele Methoden entwickelt wurden, den Übergang vom Wachzustand in den Schlaf für das Kind zu erleichtern. All diesen Riten ist gemeinsam, dass sie die elterliche Gegenwart in den Schlaf hinein zu erhalten suchen (Wiegenlied, Gute Nacht Geschichte, Gute Nacht Kuß, Kuscheltier als Übergangsobjekt usw.). Schlafen Loslassen Nicht nur für das Kind ist mit dem Einschlafen eine Trennung von den Eltern verbunden. In ähnlicher Weise erleben die Eltern das Einschlafen des Kindes als Trennung. Insgeheim stellt sich die Frage: Wird das Kind ohne unsere Hilfe einschlafen? Wird sich das Kind ohne weiteres (?) von mir trennen? Wird es auch wieder von selbst wach? Zwei Arten von guten Schläfern die echten und die resignativen Nicht alle Kinder, die unkompliziert einschlafen und durchschlafen, sind zu beneiden. Wenn Babys spüren, dass ihr Schreien in der Nacht die Eltern unter keinen Umständen auf den Plan rufen kann, geben sie auf und schlafen den Schlaf der Resignation. Auf diesem Mechanismus beruht der scheinbare Erfolg der älteren Generation, ein Kind beim Einschlafen unbegrenzt schreien zu lassen. Die Entwicklung des Babys und das Schlafproblem Um das sechste Lebensmonat erweitern Babys ihren sozialen Horizont beträchtlich. Sie lernen zwischen ihren vertrauten Eltern und fremden Menschen zu unterscheiden ("Fremdeln"). Die Angst, die damit einhergeht ("Achtmonatsangst"), führt nicht selten zu einer Störung des Schlafes. Kinder, die in den ersten Lebensmonaten zur Freude ihrer Eltern bereits durchgeschlafen haben, beginnen dann nachts mehrmals wach zu werden. Oft brauchen sie nicht mehr als die Versicherung, dass alles in Ordnung ist. Ein kurzes Nuckeln an der Brust oder allein der Zuspruch einer vertrauten Stimme genügen, dass das Kind weiterschläft. Häufig führt aber die Schlafstörung zur Sorge der Mutter, dass das schon größer gewordene Kind mit ihrer Milch nicht mehr genug hat. Dann erhält das Kind an Stelle des Trostes, den es braucht, mehrere Mahlzeiten, die eigentlich überflüssig sind. Welcher Erwachsene, der gut schlafen will, würde sich absichtlich zu diesem Zweck den Bauch voll schlagen? Das Schlafparadoxon Wenn wir den Schlaf dringend herbeisehnen, stellt er sich am zögerndsten ein. Eine ganz ähnliche Erfahrung machen wir mit unseren Kindern. Wenn wir am wenigsten darauf angewiesen sind, schläft unser Kind am leichtesten ein. Brauchen wir dagegen unseren eigenen Schlaf dringend, weil wir am nächsten Tag früh aufstehen müssen oder einen schwierigen Termin haben, dann spielt das Kind nicht mit. Es will und will nicht einschlafen. Und noch weniger gönnt es uns einen ununterbrochenen Schlaf. Man gewinnt fast den Eindruck, als würden wir das Kind mit unserer Aura des Schlafzwanges am Schlaf hindern. Wenn sich ein Vater, der sein Kind mit allergrößten Mühen zum Einschlafen gebracht hat, auf leisesten Sohlen vom Bett fortschleicht, weckt er das Kind mit seiner Angst, dass es wieder wach werden könnte, tatsächlich auf. Dieses Phänomen zwingt uns dazu, über den eigenen Schatten zu springen. Wir müssen uns nach dem Rhythmus des Kindes richten und aufhören, ihm unsere Bedürfnisse aufzuzwingen. Individueller Schlafbedarf Jedes Kind braucht wie übrigens erwachsene Menschen auch eine individuelle Zahl von Schlafstunden. Die Spannbreite liegt bei Kindern im zweiten Lebenshalbjahr bei 9 bis 14 Stunden (Largo Kinderjahre 1999, S. 27). Behinderung der Selbstregulation Groß ist die Gefahr, dass sich Eltern in guter Absicht in Vorgänge einmischen, über deren Ablauf das Kind selbst bestimmen soll. Als Beispiele seien das Essen und das Trinken, die Kleidung und die Kontrolle von Stuhl und Harnausscheidung genannt. Die Selbstregulation über diese Vorgänge wird vom Kind im Lauf seiner normalen Entwicklung übernommen. Greifen die Eltern allerdings in diese Entwicklung ein, wird die Selbständigkeit nicht erreicht. Den Eltern bleibt damit die Bürde der Kontrolle erhalten, und das Kind bleibt in Abhängigkeit. In typischer Weise tritt dieser Mechanismus beim Schlaf auf. In der Meinung, dass die Eltern die volle Verantwortung für die Tiefe und die Dauer des Schlafes ihres Kindes tragen, wird dem Kind seine Selbständigkeit verwehrt und die Eltern zerbrechen an der Bürde der Kontrolle, die sie selbst nicht abgeben können. Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Auf übermüdete und erschöpfte Eltern wirkt es vermutlich zynisch, wenn ich davon spreche, dass es bei der Kunst, sein Kind schlafen zu lassen, um die eigene Gelassenheit und das Loslassen des Kindes geht. Nach allem, was man schon versucht hat, sollte es gerade mit dem Loslassen funktionieren, wo man doch weiß, dass nichts schwerer ist im Leben als das Loslassen. Vertrauen in die Selbstregulation des Kindes ist der Schlüssel zum Loslassen und damit auch zum Schlafenlassen des Kindes. Wenn man dieses Vertrauen erwirbt, wird man sich vom Kind für die Zeit des Schlafes trennen können, ohne den Kontakt ganz zu verlieren. Das Kind wird auch in einer unruhigen Umgebung und ohne großes Geschrei einschlafen können. Vor allem wird es möglich sein, das Kind im Elternbett schlafen zu lassen und auf diese Weise das Stillen nach dem natürlichen Bedarf von Mutter und Kind beizubehalten. Jedes Kind kann schlafen lernen Weil es schwierig ist, diese Zusammenhänge bewusst zu machen, erfreuen sich Bücher, die sich auf ein Training bzw. auf eine Dressur des kindlichen Verhaltens beschränken, großer Beliebtheit. Am populärsten sind zur Zeit wohl Methoden der dosierten Frustration. Anstatt bei sich selber anzufangen, lässt man das Kind etwas länger schreien, so lange, bis es davon überzeugt ist, dass man als Nachtwächter oder Tröster nicht in Frage kommt. Der Erfolg stellt sich scheinbar ein, indem das Kind den Schlaf der Resignation schläft. Die Chance, dass sowohl die Eltern als auch das Kind aus dem Problem des gestörten Schlafes etwas lernen und auch für sich gewinnen, wird damit aber vertan. Wir sollten die Chance wahrnehmen, die darin liegt, die Kunst zu erwerben, sein Kind schlafen zu lassen

von Biggi Welter am 11.02.2016



Antwort auf: Einschlafstillen und nächtliches Dauernuckeln

Hallo Nina Ich habe deinen Beitrag gelesen und ich kann dir sagen, ich verstehe dich sooo gut, denn wir hatten genau das gleiche Problem. Meine Tochter ist jetzt 15 Monate alt und seit einem Monat haben wir ruhigere Nächte. Bei mir war es auch so, dass meine Kleine nur an der Brust eingeschlafen ist (Aussnahme Kinderwagen oder Auto). Sie schläft im Familienbett..Abends ist Sie bei uns im Wohnzimmer eingeschlafen da ich keine Lust hatte um 19 Uhr schon ins Bett zu gehen. Allerdings musste ich dann ab 19 Uhr auf der Couch liegen da ich mich nicht von ihr wegbewegen durfte sonst wurde sie sofort wach und wollte nuckeln. Mittagsschlaf ging auch nur wenn ich daneben lag. Nachts kam sie alle 2 Stunden bis sie ungefähr 13Monate alt war. (Wir hatten übrigens auch schon, als sie 10-11 Monate alt war einmal versucht Nachts abzustillen, was aber nicht funktionniert hat. Jedes Mal wenn Sie wach wurde hat sie furchtbar geschrien und ich musste Sie dann 10 Minuten rumtragen und wieder hinlegen, dann hat sie weitergeschlafen. Aber auch so kam sie weiterhin alle 2 Stunden...wochenlang...und durch das dauernde Aufstehen und Rumlaufen war ich noch müder als durch das dauernde Stillen. Also habe ich den Versuch wieder abgebrochen und bin wieder zum Dauerstillen zurückgekehrt bis eben vor 1 Monat) Ab 13 Monaten dann wurde es bei uns unerträglich, weil sie dann alle 15-20 Minuten nuckeln wollte. Ich war total am Ende, ich lief herum wie ein Zombie und war den ganzen Tag totmüde. Ich bin irgendwann nach drei vier Wochen Nachts aufgewacht, weil die Kleine wieder nuckeln wollte und hatte das Gefühl es sei schon Morgen, weil ich schon so dermassen oft geweckt wurde wie sonst in einer ganzen Nacht. Aber es war gerade mal 1 Uhr!!! Ich bin total zusammengebrochen, ich war am Ende, habe geweint und meinen Mann angeschrien, dass es so nicht weitergehen kann, es ist vorbei, es wird nachts nicht mehr gestillt, ich kann nicht mehr, das ist die reinste Folter. Ich hab geheult und geheult... Meine Tochter hat mich angesehen, und sich an mich gekuschelt und ist friedlich wieder eingeschlafen, ohne Gebrüll, ohne Theater, nichts! Ich konnte es nicht glauben. Nach all diesen Monaten... Einfach so...Sie wurde noch ein oder zwei Mal wach in der Nacht und auch in den darauffolgenden Nächten, aber sie weint dann kurz, ich streichele ihr übers Haar, sie drückt mich ganz fest und schläft weiter. Ich bin weiterhin für sie da, sie hat meine Nähe, ich lasse sie nicht weinen oder alleine, sondern nehme sie in den Arm, ( im Liegen) drücke sie, rede ein paar Worte und das wars. Jetzt macht sie auch den Mittagsschlaf in ihrem Zimmer auf einer Matraze auf dem Fussboden, so dass ich mich dazulegen kann. Sie wird dann kurz gestillt, dreht sich von mir weg und schläft, so dass ich das Zimmer verlassen kann. Abends das Gleiche. Sie schläft jetzt 8 von 10 Mal ein ohne die Brust im Mund zu haben, sie trinkt, dann dreht sie sich weg. ( Das habe ich davor schon angefangen, wenn sie kurz vorm Einschlafen war habe ich sie von mir weggedreht, wir stillen immer seitlich im liegen und ich habe sie dann immer sanft an der Schulter rüber gerollt, das klappt nicht immer aber meistens) Manchmal will sie auch noch Mal und noch Mal und wenn ich dann Nein sage weint sie kurz und regt sich sehr deswegen auf, manchmal auch ziemlich heftig, aber es ist wirklich nur eine Minute. Ich sage ihr dann, es tut mir leid, ich weiss du bist sauer aber es ist jetzt genug, du kannst mich fest in den Arm nehmen und drücken. Das tut sie dann auch meistens und gibt sich damit zufrieden und schläft dann ein. Sie schläft jetzt von 19h30 bis ungefäht 4 oder 5 Uhr in Ihrem Bett, (ist an mein Bett rangestellt wie ein Babybalcon nur grösser halt, und wir haben das Gitter zu meiner Seite abmontiert. Das Bett stand schon immer so aber sie hat nie darin geschlafen sondern immer nur an mir angedockt) dann wird sie wach und weint ein bisschen, und meistens rollt sie dann zu mir rüber drückt mich und schläft weiter. Für uns ist es ideal, sie liegt "quasi" im Familienbett, (ist ja ein erweitertes Familienbett jetzt) sie bekommt genug Nähe und Verständnis und sie muss nicht alleine weinen und ich bekomme wieder genug Schlaf. Ich glaube mitlerweile, dass sie damals nachts bei mir gemerkt hat, dass es jetzt vorbei ist und, dass ich nicht mehr nachgeben werde, ich kann es mir anders nicht erklären. Ich war auch vorher erschöpftt und fertig aber vielleicht noch nicht genug um es für mich selbst wirklich durchzuziehen. Ich will dir jetzt nicht sagen, du meinst es nicht ernst, ich hoffe du verstehst wie ich das meine... Ich weiss nicht so richtig wie ich das erklären soll. Meine Kinderärztin hat mir damals auch gesagt es sind meistens die Mütter die nicht bereit sind und ich war sauer deswegen. Ich war am Ende und ich war bereit und es hat trotzdem nicht geklappt. und diese Frau hat mir quasi den Vorwurf gemacht ich wolle es eben nicht richtig, aber jetzt glaube ich habe ich verstanden was sie meinte. Ich finde nicht die genauen Worte die ich brauche um zu erklären wie ich es meine. Wie gesagt, ich will bitte bitte nicht dass es falsch rüber kommt, ich weiss genau wie schlimm es ist nachts nicht zu schlafen und das Monate lang, es ist der Horror, aber es ist nicht unabänderbar! versuche es immer wieder, vielleicht an einem Tag wo du wirklich glaubst du kannst nicht mehr, und wenn es nicht klappt, dann warte eine oder zwei Wochen und versuch es wieder... Vielleicht braucht deine Tochter noch etwas Zeit bis es soweit ist, weil sie noch kleiner ist und noch nicht soviel versteht wie in ein paar Monaten, aber in der Zwischenzeit kannst du es ja auch vielleicht mit der Methode des sanften Ablösens versuchen,( kurz vorm Einschlafen von der Brust lösen). Irgendwann wird sie lernen ohne Brust im Mund einzuschlafen, auch wenn es anfangs nur einige Male klappt. Aber es wird bestimmt besser und denke daran du bist nicht alleine mit diesem Problem. Liebe Grüsse und viel Kraft für die kommenden Nächte Natilou

von NatiLou am 12.02.2016, 21:52



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Einschlafstillen, nächtliches Dauernuckeln

Liebe Biggi, liebe Kristina, nachdem ich meinen Großen mehr als drei Jahre quasi problemlos gestillt habe, bin ich bei meiner Kleinen so langsam der Verzweiflung nahe. Das sie (10 Monate alt) tagsüber fast nur auf meinem Schoß schlafen möchte (mit Möglichkeit zur Dauerbetankung), damit kann ich noch ganz gut leben - das kenne ich von Chris auch ...


Habt Ihr einen Tipp für mich wegen dem Einschlafstillen bzw. Dauernuckeln?

Hallo, erst mal danke für den Tipp, wg. dem Beissen... Ihr habt mir da über eine sehr "schmerzhafte" Zeit Mut gemacht und es funktioniert :o)) Er beisst nicht mehr :o)) Jetzt hab ich aber noch ein paar Fragen und da mir die Art hier gefällt, wollte ich die hier loswerden :o)) Mein Sohn ist jetzt über 11 Monate. Ich stille ihn von Anfang an...


Einschlafstillen und Dauernuckeln

Liebe Frau Welter, liebe Frau Heindel, nun muss ich mich mit meinen Sorgen auch mal an Sie wenden. Vor kurzem habe ich das Einschlafstillen noch fast „propagiert“, aber mittlerweile leide ich nun doch darunter. Hier vorweg ein paar Randinfos, vielleicht sind sie wichtig: Die SS ist fast unkompliziert verlaufen, nur hatte ich manchmal etwas S...


Einschlafstillen und nächtliches Dauernuckeln bei Einjähriger

Liebe Biggi, liebe Kristina, ich stille meine fast 13 Monate alte Tochter zu 90% abends und mittags in den Schlaf. Die restlichen Male schläft sie im Kinderwagen, Tuch oder Autositz ein oder ich habe sie nach dem Stillen im Arm oder zumindest halte ich Händchen. Abends kann auch nur ich sie ins Bett bringen, sonst schreit sie bis sie sich über...


Dauernuckeln und Einschlafstillen

Hallo, Meine Tochter ist 15 Wochen alt und hat große Probleme mit dem Einschlafen. Sie schläft bei mir im Bett und sie schläft nur mit Stillen ein, egal ob Tag oder Nacht. Nachts ist sie im Moment alle 1 1/2 Stunden wach und schläft nur wieder ein wenn ich sie andocken lasse. entweder trinkt sie dann ein paar Schlucke und schläft gleich wieder e...


Nächtliches Einschlafstillen soll die soziale Entwicklung behindern???

Hallo Frau Welter, Unsere fast dreijährigen Tochter wurde mit Sodbrennen diagnostiziert. Im Rahmen dessen, müssen wir nun die Ursache finden und einige Verhaltensweisen ändern. Unter anderem sagte die Fachärztin, dass beim nächtlichen Stillen Luft in den Bauch gelangen könnte, welche dann ausgerülpst wird. Inwieweit das der Fall ist, können ...


Sanftes Abstillen bei nächtlichem Dauernuckeln

Liebe Biggi, meine Kleine ist 13 Monate alt und ich versuche gerade abzustillen, würde es aber gerne sanft und ohne schlimme Schreinächte erreichen. Ich stille sie aktuell nur noch, wenn sie das aktiv einfordert und auch dann versuche ich erst einmal sie abzulenken oder etwas anderes zu essen zu geben. Das klappt auch soweit ganz gut und wir sc...


Einschlafstillen/ Still-Schlaf-Assosiation

Hallo Biggi, unsere Tochter ist jetzt 14 Monate alt. Sie nimmt keinen Schnuller und keine Flasche. Sie stillt noch zwischen 2 und 4 mal tagsüber, zum schlafen abends und nachts. Das stillen an sich ist für mich kein Problem. Meine Herausforderung sind die Abende. Sie schläft abends eigentlich nur mit stillen ein und somit kann mein Mann sie ...


Einschlafstillen re-etablieren

Hallo, habe mal Fragen zum Einschlafstillen. Unsere Kleine ist jetzt 4 Monate, die Trage und Schunkeln wird lästig. Würde das gerne als alternative Einschlafbrücke etablieren. Nachts als "Weiterschlafstillen" funktioniert's momentan. Vorher auch tagsüber bis Monat 2 o.ä. .   Kann das jetzt noch klappen oder ist die schon zu "alt"dafür? ...


Dauernuckeln angewöhnen

Hallo Biggi,   mein Sohn ist nun fast 11 Monate alt. Ich stille ihn noch zum Einschlafen und nachts nach Bedarf. Meist ist es so, dass er bis 23/24 Uhr oft wach wird und nuckelt. Ich würde sagen effektiv trinken tut er nur 2-3x in dieser Zeit (inkl. Einschlafstillen). In der zweiten Nachthälfte nuckelt er eigl nur noch.. gegen Morgen 5-6 Uhr...